Hallo zusammen,
bisher habe ich ins Rosen-Forum nicht hineingeschaut, aber da ich auch einige Rosen im Garten habe, sind diverse Fragen zusammengekommen, die ich bisher nicht zufriedenstellend lösen konnte. Es handelt sich um drei Rosen im ehemaligen Garten meiner Oma, die dort sicher schon seit 30, 40 oder mehr Jahren stehen. Vielleicht erkennt jemand die Sorten und kann mir entsprechende Pflegehinweise geben, denn auch wenn ich einiges über Rosen gelesen habe, bin ich unsicher, was genau ich tun soll.
1. Gelbe StrauchroseBei dieser Rose handelt es sich wohl um eine Strauchrose, sie blüht einmal an Seitentrieben der letztjährigen Triebe, wie ich über die letzten drei Jahre beobachten konnte. Die Blüten sind sehr groß (ca. 10 bis 12 cm Durchmesser), nur wenig gefüllt und duften einfach herrlich. Im Frühjahr 2014 hatte ich sie nach der üblichen Regel "wenn die Forsythien blühen" ausgelichtet und kräftig zurückgeschnitten (1. Bild), geblüht hat sie dann nur spärlich an ein oder zwei alten Trieben, ansonsten ist sie kräftig wieder ausgeschlagen.
2015 gab es dann eine herrliche Blüte (2. bis 4. Bild), allerdings wurden die Triebe so schwer, dass sie teils abbrachen. Ich schnitt sie daraufhin direkt nach der Blüte zurück, und sie legte einen kräftigen Neuaustrieb hin, den ich aufgrund des etwas ungünstigen Standorts direkt neben einem Haselnussstrauch mit einigen Kordeln an einem Pfahl festbinden musste (5. und 6. Bild). Ich habe dann dieses Frühjahr die langen Triebe nur etwas eingekürzt, allerdings ist die Blüte wiederum recht spärlich.
Nun stellt sich die Frage, wie ich weiter vorgehen soll. Zwar hat die Rose an den letztjährigen Trieben viele Seitentriebe entwickelt, aber (noch?) wenig Knospen. Die Seitentriebe sind beim Spätfrost Mitte April etwas in Mitleidenschaft gezogen, vielleicht gibt es deshalb nicht viele Blüten? Oder war sie durch die überreiche Blüte im Vorjahr samt kräftigem Wachstum dann doch etwas geschwächt, um neue Knospen anzusetzen?
Wie man auf den letzten beiden Fotos (hoffentlich) erkennen kann, entspringen viele Triebe aus mittlerweile sehr altem, brüchigen Holz. Da ich die Haselnuss nun etwas aufgeastet habe, hat die Rose zum Glück wieder mehr Luft, und auf dieser Seite wachsen auch einige Neutriebe von relativ weit unten steil nach oben.
Das alte Holz kann ich wohl nicht ganz loswerden, aber ich weiß nicht so recht, was genau ich nun wegschneiden soll, und wann ich das am besten mache, um wieder einen stabilen Strauch hinzubekommen. Die Neutriebe werden locker zwei, drei Meter lang, von daher weiß ich noch nicht mal, ob das eine Strauchrose ist, oder vielleicht doch eine Kletterrose, die eine Stütze braucht. Hätte ich im Frühjahr vielleicht die Seitentriebe auch etwas zurückschneiden sollen, um die Blütenbildung anzuregen?
2. Rote KletterroseAuch bei dieser Rose bin ich mir nicht ganz sicher, um was genau es sich nun handelt. Sie ist ebenfalls starkwüchsig, produziert viele lange Triebe, die relativ dünn sind und weitgehend grün und flexibel bleiben. Nur recht alte Triebe verholzen stärker und sterben dann irgendwann ab. Sie steht an einer Stütze des Terrassendachs, wo ich die langen Ranken ein wenig aufgebunden habe, über den Hang neben der Treppe in den Garten hinunter hängt sie frei.
Im Frühjahr 2014 hatte ich auch sie stark zurückgeschnitten (1. Bild), sie ist dann schnell wieder in die Höhe gewachsen und hat vorletztes Jahr sehr schön und 2016 sehr reich geblüht (2. und 3. Bild). Die Blüten erscheinen an den Triebenden in Büscheln, sind mittelgroß (ca. 8 cm), stark gefüllt und duften nicht oder nur sehr schwach (4. und 5. Bild).
Auch sie blüht nur einmal. Aufgrund des starken Wachstums mit den dünnen Trieben dachte ich, dass es vielleicht eine Ramblerrose ist, die man nur wenig schneidet, also hatte ich dieses Frühjahr nur sehr zurückhaltend geschnitten, allerdings habe ich den Eindruck, dass auch die Blütenfülle dieses Jahr abgenommen hat.
Im Moment ufert sie mir an der Stelle ohnehin etwas zu sehr aus, ein stärkerer Schnitt ist also wohl angesagt, zumal das Terrassendach samt Stütze reparaturbedürftig ist, also werde ich sie wohl noch einmal kräftig zurückschneiden müssen. Trotzdem wäre es natürlich interessant zu wissen, wie man es denn richtig macht.
3. Rosa TeeroseDiese Rose nennt meine Mutter immer "Teerose", ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht. Sie steht frei mitten auf dem Rasen, ist eher schwachwüchsig (ca. 1,5 m), und treibt über den Sommer mehrmals dicht gefüllte, duftende Blüten, ca. 10 cm groß (4. Bild) an den diesjährigen Neutrieben.
2014 präsentierte sie sich nach einem moderaten Schnitt wie in Bild 1, sie entwickelte viele Blüten, die an den recht dünnen Stielen aber leider oft abknicken (2. Bilf). Ob das nun am windexponierten Standort oder an mangelnder Düngung liegt, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls noch nie eine Rose gedüngt oder gegossen, bisher haben die immer recht gut selbst überlebt.
2014 erschien aus der Basis ein neuer Seitentrieb (2. Bild), ebenso dieses Jahr (3. Bild), die alten Triebe blühten dann nur noch wenig und starben im jeweiligen Folgejahr ab. Sie litt bisher immer ziemlich unter Sternrußtau, aber wurde auch noch nie gespritzt und hat trotzdem all die Jahre überlebt und immer wieder (wenn auch nicht sehr reichlich) geblüht. Seit letztem Jahr entferne ich konsequent alle befallenen Blätter, und dieses Jahr hält sich der Befall bisher sehr in Grenzen.
Da die Rosen quasi "Erbstücke" meiner Oma sind, welche schon seit Jahrzehnten im Garten stehen, möchte ich sie natürlich alle erhalten, und so ganz falsch war meine bisherige Pflege ja offenbar auch nicht, zumal ich durch die kontinuierliche Beobachtung weiß, wie und wann sie blühen. Vor allem die gelbe und die rote Rose sind aber doch schwierig in Zaum zu halten, während die rosafarbene eher schwächlich ist, daher hoffe ich auf ein paar Tipps von den Experten hier.