Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Unkraut zu bekämpfen. Welche man da auswählt, hängt von der konkreten Situation und der Art der Unkräuter ab. Folgendes ist möglich:
1. Wie schon erwähnt, alle 1 bis 2 Wochen mit dem Rasenmäher drüber. Nach einer Saison, spätestens nach zweien gibt es nur noch Rasen, Klee und einige tiefwurzelnde Unkräuter übrig, welche samt Zentralwurzel ausgestochen werden müssen, z.B. Hundeblumen.
2. Sehr viel Unkraut wird durch das Ausbringen von Kompost im Garten verteilt. Man kann dies mindern, wenn man keine samentragenden Unkräuter auf den Kompost wirft und wenn dies nicht reicht, mach es so wie Gärtnereien. Diese dämpfen den Kompost, bevor dieser ausgebracht wird. z.B.:
http://www.erdedaempfer.de/. Durch das Dämpfen werden alle Samen und Schädlinge abgetötet. Wenn Deine verunkrautete Ecke recht klein ist, kannst Du auch die Erde nach und nach dämpfen. Diesen Tipp habe ich von einem Profigärtner, als ich ihn fragte, warum er so wenig Unkraut hat.
3. Ich habe in meinem Leben schon 3 Gärten urbar gemacht. Zu Beginn stand das Unkraut hüfthoch. Bei mir half folgender Trick: Anbau von Kartoffeln in einem oder 2 Jahren in recht dichten Reihen. Das Kartoffelkraut wird so dicht, dass Unkräuter kein Licht mehr bekommen. Falls Du diese Methode wählst, wähle eine Kartoffelsorte aus, die eine erhöhte Beständigkeit bzw. Resistenz gegen Braun-und Krautfäule hat. Sonst ist das dichte Blätterdach der Kartoffeln schnell wieder lichtdurchlässig.
4. Bei leichten Böden kann mann Unkraut auch durch Hacken mit einer speziellen Hacke bekämpfen. Das wurde früher z.B. bei Kartoffeln so gemacht. Deshalb heißen diese auch Hackfrüchte. Dieses Hacken muss in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt werden. Vorteil: Man braucht sich nicht zu Bücken und bekommt deshalb keine Rückenschmerzen wie beim Jäten.
5. Es gibt Unkräuter, die sehr invasiv sind und sich nicht nur über Samen, sondern über Wurzelausleger vermehren. Zu solchen "Unkräutern" bzw. invasiven Pflanzen gehören z.B. der japanische Staudenknöterich, der Flieder, die Quecke, manche Unterlagen von Pflaumenbäumen, der vierblättrige Klee (genauen Namen kenne ich nicht) usw. Diese Pflanzen oberirdisch zu bekämpfen bringt nichts, da diese ein großes unterirdisches Wurzelgeflecht mit vielen Nährstoffspeichern haben, so dass diese noch nach vielen Jahren immer wieder austreiben. Beim japanischen Staudenknöterich ist eine mechanische Bekämpfung sogar kontraproduktiv, d.h. aus jeden Stückchen Wurzel oder Pflanzenteil entsteht eine neue Pflanze. Bei solchen Pflanzen hilft nur die verpönte chemische Keule, d.h. Herbizite, welche auch die Wurzeln abtöten, weil man diese nicht ausgraben kann, also Glyphosat und Co.. Es gibt aber auch Unkrautmittel, die nicht alle Pflanzen abtöten, sondern nur z.B. Zweikeimblättrige. Wenn man hauptsächlich eine Unkrautsorte bekämpfen will, ist ein sortenspezifisches Herbizit besser als ein Totalherbizit. Ein Abbrennen, Abbrühen oder das Gießen mit konzentrierter Essig-Essenz töten zwar die Blätter ab, aber nach ca. 2 Wochen treiben neue Blätter aus, da die Wurzeln intakt bleiben.
Ich betone aber, dass der Einsatz eines Totalherbizites das Mittel der letzten Wahl ist, wenn alles andere versagt.
6. Ist die Ecke mit Unkraut nicht allzu groß, hilft auch die Abdeckung mit schwarzer Teichfolie oder Rindenmulch. Letzterer sollte aber ca. 10 cm hoch liegen. Beim Zersetzen von Rindenmulch entsteht Huminsäure, welche viele "einfache" Unkräuter abtötet, aber neue Unkräuter dazubringt, z.B. Schachtelhalm, welcher auch nur schwer bekämpfbar ist. Also ist Rindenmulch nicht immer sinnvoll, aber teuer. Diese Methoden versagen jedoch bei Unkräutern mit großen Wurzelgeflechten und Unkräutern mit Samen, die im Boden nicht allzu keimfähig sind und viele Jahre überdauern können und erst dann keimen, wenn man die lichtundurchlässige Teichfolie nach einigen Jahren wieder wegnimmt.
7. Teichfolie und noch schlimmer schwarzes Unkrautvlies haben einen riesigen Nachteil. Unter diesen siedeln sich u.U. riesige Mäusekolonien an, da die Mäuse unter den Folien bzw. dem Vlies vor natürlichen Feinden geschützt sind und sich deshalb rasant vermehren.
Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicher können andere Puristen ihre eigenen Methoden posten.