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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Marssonina bei Äpfeln  (Gelesen 16889 mal)

Isatis blau

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #60 am: 07. Oktober 2018, 14:09:21 »

Jetzt müssten wir das nur noch unseren Gutmenschen, Salonökologen, und Schreibtischtätern in der Politik klarmachen...!

Das Problem ist doch, dass man immer mehr Aufwand betreiben muss, wenn man eine Obstwiese erhalten will. Früher konnte ich schorfempfindliche Sorten pflanzen, die unbehandelt wuchsen und gute Früchte brachten, heute kann ich zusehen, wie unbehandelte Bäume in der Nachbarschaft langsam aber sicher eingehen. Was passiert mit den Hanglagen, wenn dort keine Obstbäume mehr gedeihen?
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cydorian

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #61 am: 07. Oktober 2018, 15:35:37 »

Statt Neuzüchtungen, die dann ausnahmslos jedesmal in Golden Delicious-Sossen enden hätte ich lieber die Verbesserung alter Sorten mittels Cisgenese, falls es identifizerbare Resistenzgene gegen Marssonia bei Äpfeln gibt. Wurde beim Schorf schon 2011 gemacht und dann auf Eis gelegt, hat keine Akzeptanz. Das ganze "Genzeug" ist halt komplett bäh. Bleibt also ein reiner Traum und am Ende kriegen die Bioplantagen einen Pink Lady II mit ein bisschen mittels Genmarker eingezüchtetem Resistenzträger (sowas zählt in der öffentlichen Meinung als harmlos), den Rest des Obstbaus interessiert das eh nicht weil Fungizidbehandlungen Standard sind.

Hanglagen, Obstbäume in der Landschaft - das ist so oder so schon abgehakt und abgängig, ob mit oder ohne Marssonia. Man kann nur noch versuchen, kleine private Museen zu betreiben. Ausführlich besprochen hier: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,63812.0.html

Nachtrag: Noch ein Link dazu - https://www.transgen.de/forschung/1471.apfel-gene-apfelschorf-feuerbrand.html
« Letzte Änderung: 07. Oktober 2018, 15:44:46 von cydorian »
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Isatis blau

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #62 am: 07. Oktober 2018, 17:58:49 »

Danke für den Link. Das klingt gut, aber ob was daraus wird? Wäre Hoffnung für ein paar kleine private Museen.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #63 am: 07. Oktober 2018, 20:07:28 »

Im Prinzip hast du Recht, solange auf die veränderten Pflanzen keine Patente erhoben werden.
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thuja thujon

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #64 am: 10. Oktober 2018, 21:10:10 »

Wenn keiner ein Patent drauf anmeldet und es frei verfügbar bleibt, es sich trotzdem keiner drum kümmert und weiterverfolgt, ist auch nix gewonnen.
Die Museen müssen wohl gucken dass sie auch mal neue Austellungsstücke irgendwo aufgabeln.
Mein Friesenheimer Eulenapfel sieht heuer wieder sehr gut aus. Selbst auf M9 und nur 4 mal gegossen sind die Früchte recht groß geworden, der heute vom Baum war fast so saftig wie eine Birne.
Wenn andere Museen an Reisern interessiert sind, PN.

PS: ich könnte mir in den Hintern beissen den Ontario dieses Jahr nur einmal okuliert zu haben. 3 Bäume wären noch zuwenig gewesen.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #65 am: 10. Oktober 2018, 23:47:58 »

Das Eine hat mit dem Anderen nix zu tun
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b-hoernchen

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #66 am: 20. Oktober 2018, 23:05:30 »

Hat eigentlich jemand eine Idee für einen guten, saftigen, marssininaresistenten Herbstapfel - also Ernte im September, Genussreife bis ca. November?
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Aromasüß

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Re: Marssonina bei Herbstäpfeln
« Antwort #67 am: 21. November 2018, 08:20:00 »

guter, saftiger, marssonina-resistenter Herbstapfel - also Ernte im September, Genussreife bis ca. November?

Hallo b-hörnchen, Du suchst einen Herbstapfel, der von September bis November lagerfähig ist, außerdem soll er saftig und Marssonina-fest sein?
Wieviele Herbstäpfel erfüllen überhaupt diese Bedingungen (im normalen Natur-, Keller-, Kammer-, Garagen-, Balkon- oder Gartenhauslager)?
Willst Du welche finden, wirst Du vielleicht schneller essen müssen?

Und für wie viele Sorten lassen sich überhaupt Aussagen über die Apfel-Blattfallkrankheit Marssonina coronaria treffen?
Wo gibt es Positivlisten?
 - Kaum irgendwo - oder?
Kein Wunder, denn die Obstbauinstitute hüllen sich in Schweigen. Der Grund liegt nahe: Ihre Züchtungen sind vor allem betroffen. Das sind Sorten mit angezüchteter monogener Schorfresistenz (vf floribunda), vor allem Topaz, Jonagold, Gala, Rubinola, Resi, Relinda, Santana, Rewena u. a. sind sehr stark von Marssonina befallen. Wenn ich es richtig verstehe, dürfte legal in Massonina-Gebieten kaum noch Bio-Obst der "Standardsortimente" mehr angebaut werden, denn bis kurz vor der Ernte ist ohne Unterbrechung "integriertes" Gift gegen Pilze zu spritzen, um der Blattfallkrankheit entgegenzutreten.
Außerdem sind Boskoop und James Grieve ähnlich stark befallen.
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JörgHSK

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #68 am: 22. November 2018, 16:12:29 »

Marssonia ist hier in NRW noch nicht angekommen, scheint aber das Rheintal runterzukriechen... >:(
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b-hoernchen

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Re: Marssonina bei Herbstäpfeln
« Antwort #69 am: 22. November 2018, 18:38:49 »

Ich bringe hier mal kurz den link aus dem "Alexander Apfel" Faden:

KOB Öko-Obstbautag: Erste Ergebnisse zu Marssonina coronaria, vorletztes Blatt.

- vielen Dank für die Recherche, Aromasüß!

... denn bis kurz vor der Ernte ist ohne Unterbrechung "integriertes" Gift gegen Pilze zu spritzen, um der Blattfallkrankheit entgegenzutreten.
So desaströs Marssonina coronaria sich auf den Anbau diverser Sorten auswirkt, meine Erfahrungen sind doch etwas andere als die im KOB Öko-Obstbautag verlinkten.
Ich habe aber auch ein anderes Spritzmittel genommen und früher gespritzt!

Ich habe die Marssonina coronaria dieses Jahr relativ gut mit einer einzigen (!) Duaxo-Spritzung im Mai im Griff gehabt. Sehr anfällige Sorten könnte man eventuell zweimal spritzen, da würde ich als Termine kurz nach dem Austrieb und unmittelbar nach einer längeren Nässeperiode im Frühsommer (gab es dieses Jahr nicht) veranschlagen.

.. Resi,
Seltsam, gerade Resi wurde mir als recht resistent empfohlen. Ich hab' mit der Sorte keine eigenen Erfahrungen. Hast du welche, Aromasüß?

Hier:
https://www.hochstammobst.ch

heißt es unter "Geeignete Obstsorten" bei Resi - kaum Marssoninabefall! Was soll man jetzt glauben?
 


Außerdem sind Boskoop und James Grieve ähnlich stark befallen.
James Grieve hab' ich nicht, würde mich aber nicht wundern, wenn Abkömmlinge von Cox Orange die Anfälligkeit der Elternsorte erben sollten.
Mein Roter Boskoop auf M9 zeigt dieses Jahr ohne Behandlung nur recht wenig Symptome - a bisserl anfällig ist er schon, aber nicht dramatisch. Hat jemand andere Erfahrungen mit Boskoop?

Und was die Positivliste angeht - ja, dehalb schreib ich hier auf Garten Pur und habe diesen thread aufgemacht: Damit möglichst viele Leute ihre persönlichen Erfahrungen (und nicht nur Bücherwissen!) weitergeben und die Leser am Ende schlauer sind, welche Sorten noch gehen.
« Letzte Änderung: 22. November 2018, 19:14:44 von b-hoernchen »
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Isatis blau

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Re: Marssonina bei Herbstäpfeln
« Antwort #70 am: 22. November 2018, 19:00:25 »


Ich habe die Marssonina coronaria dieses Jahr relativ gut mit einer einzigen (!) Duaxo-Spritzung im Mai im Griff gehabt.
Mein Roter Boskoop auf M9 zeigt dieses Jahr ohne Behandlung nur recht wenig Symptome - a bisserl anfällig ist er schon, aber nicht dramatisch. Hat jemand andere Erfahrungen mit Boskoop?


So war das bei mir auch. In einer Liste aus dem Internet stand mal, dass die Gewürzluike anfällig sei. Auf den Nachbarwiesen ist das auch so. Bei mir nicht, da ist die Gewürzluike sogar einer der am wenigsten anfälligen Bäume. Meiner wird geschnitten, die in der Nachbarschaft seit vielen Jahren nicht mehr.

Einen Baum jahrelang einfach wachsen lassen geht mit dieser Krankheit nicht mehr.

Anfällig ist bei mir der Hauxapfel. Vor ein paar Jahren habe ich einen Berner Rosenapfel gepflanzt, kann aber noch nicht sagen, ob der resistent ist. Bisher ist er gesund, das wäre ein Herbstapfel.
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thuja thujon

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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #71 am: 22. November 2018, 22:23:52 »

Hier war das Jahr absolut kein Marssonina-Jahr. Viel zu trocken hintenraus.
Es gab einmal 2-3 Tage mit etwas Regen und Nachts Tau zur Infektionszeit im Juni/Juli glaube ich, da habe ich nur über die oft kränklichen Bäume einmal Schwefel drübergelegt, das hat ausreichend geholfen. Gewürzluike hat nichts abbekommen und hat nichts. Wächst wie blöd und wird geschnitten. Allerdings ists nur ein Ast auf nem Jamba-Baum, der auch nix hat.

Allerdings sind die Erfahrungen aus diesem Jahr nicht viel Wert.
Wenn ich mir die vorletzte Folie vom KOB angucke mit der enormen Standardabweichung, die Ursache dafür würd eich erstmal wieder in der unerschiedlichen Vitalität der Bäume suchen. Trockengestresste, Ozongeschädigte Blätter mit evtl Nährstoffmangel, auch wenns nur Calcium oder eine vorübergehende Störung ist, haben nicht viel zu bieten. Das ist das was ich hier in der Gartenanlage in 138 Gärten mit wenigstens 5 Bäumen pro Parzelle beobachte.
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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #72 am: 23. November 2018, 03:12:31 »

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist !!!
Wenn das diesjährige Wetter die Regel der nächsten Jahre darstellt, wird eh alles anders, als je gedacht.  :o
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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #73 am: 23. November 2018, 07:58:31 »

Apfel-Marssonina gibt es vor allem in der Alpenregion. Die 2 Krankheits-Bedingungen - sehr niederschlagsreich; warmer, aber milder Sommer - bestehen in Bergregionen: Bei Luftfeuchtigkeit nahe 100% und Temperaturen um 20–25 °C bricht die Krankheit aus.

Logische Schlußfolgerungen:
  • Andere Regionen sind nicht betroffen: Wie viele Male richtig geregnet hat es im vergangenen Sommerhalbjahr von Mai bis September? Das kann ich hier an einer Hand abzählen. Wir werden hier andere Pilze bekommen.
  • In der Schweiz und der Bodenseeregion gibt es die meisten Infos und Forschungen zu Marssonina.
  • Wer bisher auf "monogen resistente" Sorten setzte (vf moribunda), kann das in Marssonina-Gebieten nun nicht mehr! Der Vorteil, den diese Sorten den Hausgärtnern und dem Bioanbau boten, ging in diesen Gebieten verloren. (Das ist wenig bekannt: Den Fachleuten, die davon leben, ihre monogen "resistenten" Neuheiten anzupreisen, ist es peinlich. Weltsorten sind betroffen, deshalb ist für die Profis aus wirtschaftlichen Gründen Schweigen geboten.)

Ich selber will meine Besuchserfahrung weitergeben:

Das Kreativlabor, als welches die Obstbauer-Dissidenten Helmut Müller & Monika Bühler ihren Obsthof hochstammobst.ch am Bodensee in x-ter Generation betreiben - kein Museum, auch kein Bücherwissen, sondern Sortiment auf Grundlage des lebendigen Austausches der Obstliebhaber Europas! So sieht es auch aus: vieles zum Ausprobieren, einige Irrtümer, manches nur für Bestlagen, einige Sommeräpfel...

Export in die EU verboten, Austausch geht nur als persönliche Mitbringsel. Von Friedrichshafen mit der Fähre über den Bodensee nach Arbon, ein Ort weiter liegt Neukirch (Egnach). In dessen östlichem Ortsteil/Dorf Stocken liegt der Hof (gegenüber der Zentrale von Häberli, mitten im Thurgauer Obstbau- und Urlaubsgebiet, auch per S-Bahn und Wanderweg zu erreichen).
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Re: Marssonina bei Äpfeln
« Antwort #74 am: 23. November 2018, 14:59:40 »

Die verspielten Resistenzen müssen sich die Profis selbst zuschreiben. Wenigstens 1-2 Spritzungen zum Erhalt und Sicherung der Resistenz wurden einfach zu selten wirklich gemacht.

So kann man sich auch in warmen oder trockenen Gebieten nicht ausruhen bei Marssonina. Auch hier gibts abends Tau oder Gewitter und die ganze Nacht nasse Blätter. 3 verschiedene Pilze mit völlig unterschiedlichen Infektionsbedienungen auf einem Blatt konnte ich dieses Jahr hier beobachten. Das ist schon heftig.
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