Darüber läßt es sich hier besser diskutieren:
Eine blühende Magnolia grandiflora im Garten zu haben, ist toll, hier bei uns eher ein Wunschtraum.
Hier sind die Magnolia grandifloras nicht winterhart, wenn sie trotzdem hier oder da überlebt haben, sind sie keine Wunschtraumexemplare geworden.
Es kann natürlich sein, dass sie wegen des Klimawandels bessere Chancen haben, aber dieser Klimawandel kann auch zu sehr langen, kalten Winter führen.
Dass es hier für die Immergrünen zu kalt, zumindest grenzwertig ist, habe ich auch immer gedacht. 2014 bin ich "wagemutig"
geworden und habe für ganz kleines Geld bei Scholl eine sehr kleine Veredelung (ca. 25cm) der M. grandiflora 'Galissonière' gekauft. Klar, die ersten 2 Winter stellte ich den Topf bei Dauerfrost oder sehr tiefen Nachttemperaturen ins Haus. War auch immer nur wenige Nächte oder Tage am Stück notwendig. Den dritten Winter verbrachte die 'Galissonière' geschützt unterm Balkon, nah an der südl. Hauswand. Der Topf wurde mit Kokosmatte und Luftpolsterfolie umwickelt und die Pflanze bei Bedarf mit braunem Winterschutzvlies umhüllt. Das hat funktioniert. Ob es nur an diesem Winter lag und es bei anderen in die Hose gegangen wäre? Keine Ahnung!
Danach wurde die 'Galissonière' an meinen Steilhang gepflanzt. Inzwischen ist sie ca. 1,6 - 1,8m groß und fast genauso breit. Die ein oder andere Endknospe hat sie durch Fröste (Winter- oder Spätfröste?) eingebüßt. Das fällt aber gar nicht weiter auf. Geschnitten wurde noch nichts. Wann es endlich die ersten Blüten geben wird, hängt wohl von der Unterlage ab, auf die veredelt wurde. Die Gesamtgestalt unterscheidet sich enorm zu der neuen 'Blanchard'. Die 'Blanchard' ist nicht meine 2. grandiflora. Davor bekam ich so einen mit Samen vollbesetzten Zapfen der 'Russet', die viele Sämlinge hervorbrachten. Mein größter ist nun ca. 25cm im 2.Jahr.
Die südeuropäische 'grüne Industrie' flutet unsere Märkte vorrangig noch immer mit der Massensorte 'Galissionere', die nördlich der Alpen, vor allem in kühleren Regionen, aktuell nicht zu den wirklich empfehlenswerten Grandifloras gehört.
Wir bieten sie erst garnicht an.
Sehen Sie bei Kauf und Pflanzung meist tadellos aus (kein Wunder bei den klimatischen Verhältnissen in den Erzeugerländern), verändert sich ihr Kronen-Habitus in unserem Klima mit den Jahren meist nicht zum Vorteil und sie werden -im Vergleich- vielerorts blühfaul und zeigen schütteren Wuchs.
Besonders auf der Hut sein sollte man vor dem lapidaren Angebot 'Magnolia grandiflora' - häufig eine Resterampe oder der Versuch, Sämlinge preisintensiv zu verkaufen.
Wer kälter als in Zone 7b lebt bzw. nicht 10 -15 Jahre auf eine Erstblüte warten will, sollte diese Offerte großzügig ignorieren und nach definierten Sorten Ausschau halten. Es lohnt sich!
Quelle Mache ich Werbung? Auf jeden Fall für einen Versuch mit Grandifloras. Es gibt so tolle Sorten, die WHZ 7b/6a geeignet sind und sogar Fröste bis -25°C vertragen sollen. Meine nächste auf der Wunschliste ist 'Kay Parris'.