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|1|8|Vollkommene Aufrichtigkeit ist der Weg zur Originalität.  Charles Baudelaire

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Autor Thema: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)  (Gelesen 12289 mal)

Schalli

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #15 am: 31. August 2017, 21:51:17 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Piesnia (Züchtung aus Original x Wostorg)
Woher bekommt man sie?: Rebschule Schmidt

Standort: Hanglage
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: 6b
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt?: freistehend,Hanglage, ganztägig Sonne, immer leichter Luftstrom, schnell abtrocknent
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: karger Boden,steinig, trocken, wenig Humus, 50 Jahre als Weide genutzt, keine Bewässerung

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: mittel, gutes Längenwachstum
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: bisher bis - 18°C , wesentlich tiefere Fröste hier möglich - mal sehn was dann
Verrieselung der Blüte: kaum
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: nein
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: nein
Grauschimmel, Botrytis: nein
Stiellähme: nein
Platzanfälligkeit: bisher nicht
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege:
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: sehr robust , windige Lage
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:noch keine bekannt

Trauben und Beeren
Ertrag: Erstertrag im 3 Standjahr je 4 Trauben
Risiko für Ertragsüberlastung: scheint gering
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: ab Mitte August
Haltbarkeit: trotz vollreife und Regen kein platzen
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren:Trauben groß lockerbeerig, Beeren bis 30mm
Farbe:  vollreif grün/leichter gelbstich
Art der Haut Beeren:knackig nicht störend , nicht ledrig
Kerne. Störend?:ja, nicht störend
Fruchtfleischstruktur: fest

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: in Vollreife süß
Säure:kaum 
Aroma, freie Beschreibung:fruchtig , bei Rebschule Schmidt steht Muskataroma - ich schmecke nichts
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: mir schmeckts, bin allerdings der süß-Liebhaber
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? k.A

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos


Piesnia










« Letzte Änderung: 31. August 2017, 21:54:15 von Schalli »
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #16 am: 04. September 2017, 12:03:20 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Druschba
Woher bekommt man sie? Grüner Garten, Rebschule Schmidt, Manfred Hahm-Hartmann, weitere.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? freistehend, Spalier, volle Sonne.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: In der beschriebenen Lage keine Frostprobleme, dort gut frostfest. Wenn die Blüten wegen Frühlingsfrost abfrieren, gibt es bei dieser Sorte viele kleinere Ersatzgescheine, so dass die Ernte nicht ganz ausfällt.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt nicht.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Bei starkem Befallsdruck werden die Blätter krank, die Beeren nur selten.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Noch nicht beobachtet. Zeigt sich insgesamt robust.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis kommt nach Vollreife gerne. Geht aber langsam genug, um in Ruhe alles zu ernten. Durch den lockeren Aufbau der Traube greifen verletzte, schimmelnde Beeren nicht auf die ganze Traube über.
Stiellähme: Kaum bis gar nicht.
Platzanfälligkeit: Wenig. Auf besserem Boden sicher kaum zu beobachten.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Attraktiv für Wespen, bei Vollreife sehr attraktiv. Die Kirschessigfliege bevorzugt zwar blaue Beeren, aber auch Druschba wird etwas befallen. Organza-Beutel empfohlen.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter sind nicht besonders gross, die Triebe nicht stark. Laub relativ hell. Zeigt mit roten Blattstielen und weiter aufgehelltem Laub schneller als diverse Nachbarsorten an, wenn Stickstoffversorgung zu gering. Benötigt viel Stickstoff, wächst dann leider noch stärker.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Überdurchschnittlich gesunde Sorte.

Trauben und Beeren
Ertrag: Mittel bis hoch.
Risiko für Ertragsüberlastung: Vorhanden. Bei sehr grossen Traubenansätzen nur ein Geschein am Trieb lassen, ansonsten zwei.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif Anfang September im Weinbauklima, essbar schon bis zu zwei Wochen vorher.
Haltbarkeit: Haltbar, sofern Botrytisbefall in Grenzen. Veratmet das Aroma. Etwa zwei Wochen wohlschmeckend.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben anfangs mittelgross, ältere Reben haben grosse, geschulterte, gut besetzte  Trauben. Die Beeren bleiben mttelgross, variabel. Gewicht bis 7g.
Farbe: Reif ein schönes Gold, leicht braune Botrytisbäckchen, schönes Aussehen.
Art der Haut Beeren: Wirkt prall. Hinreichend knackig.
Kerne. Störend? Mässig viele Kerne, etwas störend. Nicht gross, wenig splitternd.
Fruchtfleischstruktur: Platzt im Mund leicht, mittelfest, homogen, zart, gut. Man kann sie abbeissen.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Schon unreif süss, vollreif schliesslich kräftig süss mit hohen Zuckergehalten. 70-90° OE gemessen, bei Überreife noch mehr.
Säure: Noch etwas vorhanden, unterstützt die Süsse schön. Die Schale hat mehr Säure.
Aroma, freie Beschreibung: Vollreif hat sie beherrschendes deutliches Muskataroma. Die Nebenaromen sind aber nicht so toll. Kaut man die Haut, kommt auch ein Gerbstoffton und mehr Säure dazu, kratzt im Hals. Harmoniert beim essen nicht mit einigen anderen Lebensmitteln, unangenehme Töne und Bitterkeit sind die Folge. Nicht ganz reif hat sie mehr Gerbstoffe, zitrusartig, auch stärker bitter. Überreif wird sie neutraler, so wie die meisten Sorten mit Muskataroma.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Lecker, wer auf Muskataroma steht. Davon hat sie viel. Macht aber schnell satt und kann penetrant wirken, wenn man mehr davon isst.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Nicht probiert. Saft wird bei dem Zucker/Säureverhältnis sicherlich klebrig süss.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Einfach anzubauende Sorte, für Anfänger geeignet. Sichere Miete trotz Frost und Nässe. Benötigt aber Arbeit beim Schnitt aufgrund des starken Wuchses und beim Ausdünnen. Schmeckt fast jedem, Kinder sind wegen der Kerne skeptischer.

Traube, fast reif (und zwar absichtlich keine grosse Schautrauben):



Laub, zeigt Stickstoffmangel:

« Letzte Änderung: 11. September 2017, 10:52:33 von cydorian »
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #17 am: 05. September 2017, 19:05:21 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen:
Ontario
Achtung: Es gibt mindestens noch eine amerikanische Sorte diesen Namens mit grünen Beeren.
Eltern:
Herkunft: Nordamerika
Woher bekommt man sie? Rebschule H. Schmidt, einiga andere Rebschulen

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge:
kontinentaleres Klima, Ostdeutschland, außerhalb Weinbaugebiet
Kleinklima am Wuchsort: Freistehend, als Weinbäumchen erzogen, ca. 3 h beschattet
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: sandiger Schluff 30 cm tief, dann Lehm
Lt. Bodenanalyse Kalk, Fe und Zn gedüngt.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke:
sehr stark (vegetativ und generativ)
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: hält -25 °C aus
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: sehr hohe Pilzfestigkeit,
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: sehr hohe Pilzfestigkeit,
Grauschimmel, Botrytis: hohe Pilzfestigkeit,
Stiellähme: Gar nicht.
Platzanfälligkeit: Gar nicht.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: kein Liebling der Wespen und Vögel, aber Liebling der KEF, da blaue Farbe, recht beliebt bei Traubenwickler (als Einzigste aller meiner Sorten).

Trauben und Beeren
Ertrag:
sehr fruchtbar, unbedingt Ertragsbegrenzung um 50% bis 75 %
Risiko für Ertragsüberlastung: ja, der außerordentlich viele Trauben
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: in Weinbaugebiet 125 ... 135 Tage, bei mir Ende Oktober oder gar nicht,
Haltbarkeit: reife Trauben können längere Zeit am Stock bleiben, wenn mit XenTari gespritzt
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben mittelgroß bis groß, Beeren leicht oval, Trauben: 500 bis 700 g
Beerengrösse: 6...8 g, Trauben und Beerengröße hängt vom Umfang der Ertragsreduzierung ab.
Farbe: blau
Art der Haut Beeren: nicht störend
Kerne. Störend? Kerne vorhanden: Wenig störend. z.T. weiche Kerne
Fruchtfleischstruktur: geleeartig

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: bei mir sehr aromaarm und nicht sehr süß, wahrscheinlich nicht vollreif werdend
Säure: etwas fruchtig
Aroma, freie Beschreibung: leicht fruchtig, aromalos bis aromaarm, kaum Foxton

Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Da Geschmack nicht so toll, Verarbeitung zu Saft und Gelee. da wenig Zucker enthalten, ist Saft nicht so übersüßt.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes:
Ontario hat recht große dunkelgrüne Blätter in der typisch amerikanischen Form. Für eine amerikanische Sorte hat Ontario sehr große Trauben mit großen Beeren und kaum Foxton.
Der Standort sollte mehr als 2500 SAT haben, wenn vollsonniger Standort und mehr, wenn zeitweise beschattet. Für mich leider zu spät, so dass Ontario bei mir nicht vollreif wird. Da Ontario abseits meiner Spaliere als Bäumchen steht, genießt die Sorte momentan einen Gnadenstatus.
Da Ontario auch vegetativ sehr wuchskräftig, ist der Platzbedarf mindestens 1,75 m, Am Drahtspalier sollte Ontario auf 2 Bogreben zu ca. 6...8 Augen erzogen. Wenn weniger Augen, dann großes Wachstum der Geiztriebe. möglichst nicht gipfeln, sondern auf obersten Draht weiterführen.
Organza-Beutel sinnvoll
2 bis 3 Mal Spritzen im Jahr sinnvoll, vor allem auch gegen Botrytis und gegen Traubenwickler
(XenTari). Durch minimales Spritzprogramm bisher immer absolut frei von Oidium und Pero.

An einem klimatisch günstigeren Standort schmeckt Ontario vollreif sicher etwas süßer.

Fazit: Ontario ist geschmacklich nicht der Brüller und hat noch weniger Aroma als Kodrianka, aber die Trauben sind optisch sehr ansprechend. Durch geleeartige Beeren ist die Verwendung für Saft und Gelee sinnvoll, aber weniger fürs Naschen.
Ontario ist eine sehr robuste und gesunde Sorte, aber mittelmäßig anfällig für die KEF (viel weniger als Kodrianka) und noch mehr für den Traubenwickler.
« Letzte Änderung: 05. September 2017, 19:44:26 von Dietmar »
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #18 am: 11. September 2017, 11:17:50 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Suffolk Red. Älter. Aus dem Cornell-Zuchtprogramm, USA.
Woher bekommt man sie? Häufig zu haben in Rebschulen und Gartenmärkten. Sogar als Aktionsware in einem Discounter. Sehr verbreitet.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? An Nachbarschuppen, gut besonnt aber wenig Luftbewegung. Ein Trieb ragt in freies Gelände mit Wind, dort kein Unterschied bei Verrieselung oder Krankheitsanfälligkeit.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: In der beschriebenen etwas geschützten Lage keine Frostprobleme, dort gut frostfest. Soll aber nicht allzuviel aushalten, in den USA nicht fürs kontinentale Inland empfohlen.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt, manchmal stark.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Mittel peronosphoraanfällig. Laub stark, Beeren mittel. Ohne Behandlung in zwei von drei Jahren Blätter im Spätsommer sehr, Beeren deutlich geschädigt.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Mittel anfällig, auch die Beeren. Pflanzenschutz sinnvoll.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis nicht zu sehen.
Stiellähme: Sehr häufig. Grosser Nachteil der Sorte.
Platzanfälligkeit: Mittel.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Trotz der rosa Beerenfarbe keine starke Anfälligkeit für Vogelfrass, Kirschessigfliege. Für Wespen attraktiv, da dünnschalig.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter werden gross, die Triebe stark und kräftig. Reissen aber leicht bei Wind im unverholzten Stadium.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Traubengerüst bricht sehr leicht. Bei Überreife fallen sie beim pflücken regelrecht auseinander. Diese negative Eigenschaft hat sie aus dem kommerziellen Anbau in den USA verdrängt.

Trauben und Beeren
Ertrag: Nur mittel.
Risiko für Ertragsüberlastung: Keines. Die Trauben bleiben bei seltenem Überbehang eben kleiner. Reifeverzögerungen oder Geschmackseinbussen deshalb nicht beobachtet. Aufgrund Steillähme und Verrieselung reduziert sich der Ertrag von selbst.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif Anfang bis Mitte September im Weinbauklima, essbar schon Ende August, bereits vor dem umfärben süss.
Haltbarkeit: Gut haltbar, sofern die Stiele nicht brechen oder lahm werden.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben sehr variabel, auch mittelgross bis gross wenn sie wenig verrieselt, lockerbeerig. Beeren höchstens mittelgross, für eine kernlose Sorte aber nicht schlecht.
Farbe: Reif rosa, färbt spät um. Schlecht besonnte Trauben färben gar nicht um.
Art der Haut Beeren: Weich, dünn.
Kerne. Störend? Kernlos.
Fruchtfleischstruktur: Weich, aber nicht flüssig. Etwas lutschbar, angenehm.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Kann sehr hohe Zuckergehalte erreichen, da aber immer auch Säure vorhanden ist schmeckt sie nicht übersüsst. Hatte vollreif in einem guten Jahr 110° OE.
Säure: Immer vorhanden, nie störend, gute Säurestruktur, in guter Balance zum Zucker.
Aroma, freie Beschreibung: Eine aromatische Sorte, deren verschiedene Komponenten in sehr gutem Gleichgewicht miteinander stehen. Traubenaroma, nach Früchten, leichtes und angenehmes Erdbeeraroma kurz vor dem besten Reifezustand. Gut eingebundene Säure, präsent aber nie sauer wirkend. Selbst vor der Vollreife ist die Säure nicht unangenehm, sie schmeckt auch dann. Wer es weniger süss mag, isst sie einfach früher. Aroma wirkt insgesamt voll im Mund.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Enorm lecker, man kann davon viel essen Dank dem fruchtigen Stil mit vielen Aromakomponenten. Kräftig, aber nichts sticht hervor. Jeder mag sie.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Erstklassige Sorte für Rosinenherstellung. Getrocknet ein Top-Genuss, weil Säure, Zucker und auch Aroma sich gut konzentrieren und die weiche Schale nicht stört. Trocknet leicht. Saft sehr gut ab 60° OE Dank guter Zucker-Säurebalance, hat aber zu geringe Ausbeute. Wein nicht probiert.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Eine Sorte mit recht gutem Aroma, das jeder mag, dafür muss man aber diverse gewichtige Nachteile in Kauf nehmen. Nichts für für Anfänger, zu anfällig, zu schlechtes Traubengerüst, benötigt Pflanzenschutz wenn man nicht nur alle zwei Jahre was ernten will. Auch keine Riesenerträge, dafür entfallen Ausdünnungsarbeiten. Kinder lieben sie besonders. Als frühe kernlose und längst lizenzfreie Sorte wird sie auch heute noch oft verkauft, aber ihre Nachteile werden kaum genannt.

Ein paar Trauben, typische Grösse:



Laub im August mit beginnendem falschen Mehltaubefall in einem feuchten Jahr trotz wiederholter Phosphonsäuregabe vor und nach Blüte. Anfang September vor der Reife schleisslich weitreichender Befall:

« Letzte Änderung: 11. September 2017, 17:27:09 von cydorian »
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #19 am: 13. September 2017, 15:19:42 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Straschinski. Aus Moldawien.
Woher bekommt man sie? Baumschule Nordmann, Manfred Hahm-Hartmann, Tafeltrauben Schmidt.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Weisse Hauswand, Südseite, Regen kommt hin.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden. Trockene Stelle.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Sehr stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Insgesamt frostrobust, Holzreife aber mässig.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt ein bisschen. Traube deshalb locker und lückig.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Schwach bis Mittel peronosphoraanfällig. Beeren bisher ohne Befall.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Kaum anfällig, an Beeren noch kein Befall beobachtet.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis nicht zu sehen.
Stiellähme: Selten. Robuste Stiele.
Platzanfälligkeit: Mittel bis hoch, wie bei grossbeerigen Sorten leider verstärkt.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Vögel hacken die blauen Beeren gern an. Kirschessigfliege sticht sie an, aber wenig Wespenfrass an gesunden Beeren. Grosse Organzabeutel zum Schutz verwenden.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter werden gross, aber es sind häufig und früh im Jahr Verfärbungen zu sehen. Vielleicht auch nur ein Problem des speziellen Standorts.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Kaum Ersatzgescheine in Geiztrieben nach Spätfrostschäden beobachtet. Abgefrorene Neutriebe abschnittsweise ohne Ersatzknospen und verkahlend, nur am Ende wachsend.

Trauben und Beeren
Ertrag: Hoch.
Risiko für Ertragsüberlastung: Hoch. Muss unbedingt ausgedünnt werden. Sonst wird sie nicht reif und schmeckt noch unattraktiver.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif ab Mitte September im Weinbauklima. Färbt früh im August bereits um.
Haltbarkeit: Lange haltbar am Stock, wenn sie nicht durch herbstliche Regenfälle platzt.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben schwach geschultert, lockerbeerig und ausgesprochen lang. Insgesamt grosse Trauben. Beeren sehr gross, normal sind 10g, auch manchmal schwerer. Beeren fast rund.
Farbe: Ein samtiges Tiefblau. Im vor allem im unteren Bereich der Trauben färben einzelne Beeren lange nicht um, bleiben lange hell oder rot.
Art der Haut Beeren: Fest, knackig.
Kerne. Störend? Kerne. Störend. Viele und Bitter.
Fruchtfleischstruktur: Ungleich. Aussen an der Haut fest, nach innen hin weicher, an den Kernen fast flüssig. Nicht harmonisch.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Zuckergehalt mässig, auch vollreif. Hatte Mitte September noch unter 70° OE. Benötigt viel Sonne, um süsser zu werden, ansonsten bleibt sie wässrig.
Säure: Bleibt lange präsent, tritt erst kurz vor Vollreife zurück. Schale wird beim kauen säuerlicher, aber nicht bitter.
Aroma, freie Beschreibung: Einfach strukturierte Säure bei mässiger Süsse, kaum Aroma. Etwas apflig, leicht nach halbreifen Pflaumen. Wirkt hohl.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Gut essbar, kaum sättigend, schwache Aromatik. Die Sorte produziert bei guter Erziehung sehr schöne, grosse blaue Schautrauben, die sich optisch gut eignen um Nachbarn neidisch zu machen und um damit auf Obsttellern zu protzen, aber der Inhalt ist kein Höhepunkt. Wer auf neutralen Geschmack steht, grosse Beeren schätzt und sich nicht an den harten Kernen stört, wird sie trotzdem gerne essen. Nichts für Freunde des feinen Aromas und Liebhaber von Inhalt statt Optik.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Angesichts des Zuckergehalts für Wein völlig ungeeignet. Saft ist gut, wirkt aber etwas aromaarm.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Macht Arbeit beim Ausdünnen, wenig Arbeit beim Pflanzenschutz. Sollte guten Platz an der Sonne haben. Die Sonne ist bei dieser Sorte wichtiger wie warmes Klima. Besser kühl und vollsonnig wie mit Schattenstunden und warm.

Reife Trauben am Stock. Die Unterseite einiger Beeren ist aufgeplatzt:
 


Halbierte Beeren. Die unterschiedliche Fruchtfleischstruktur mit dem festen Rand und dem halbflüssigen Inneren ist gut zu erkennen:



Das Laub im September:

« Letzte Änderung: 13. September 2017, 21:22:23 von cydorian »
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guggi

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #20 am: 21. September 2017, 22:13:46 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Rumba
Woher bekommt man sie? big-trauben

StandortBW, PLZ 74
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge:
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Freistehend, Vollsonnig ab ca 11 Uhr
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Garten / Muttererde, darunter Schiefer

Wuchs und GesundheitStark, Kerngesund,
Wuchsstärke: Stark
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Sehr gut
Verrieselung der Blüte: keine
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: ohne
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: ohne
Grauschimmel, Botrytis: ohne
Stiellähme: ohne
Platzanfälligkeit: nichts geplatzt
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: nein
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Junge Triebe sehr empfindlich, brechen am Austrieb bei kleinster Berührung. Ab ca 1m Austriebslänge kein Problem mehr
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:

Trauben und BeerenGroße Trauben, Beeren groß, länglich
Ertrag: hoch
Risiko für Ertragsüberlastung:
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Früh und spät, da die Geitfrüchte auch noch ausreifen
Haltbarkeit:
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren:
Farbe: siehe Bilder,
Art der Haut Beeren: Knackig, nicht störend
Kerne. Störend? nein
Fruchtfleischstruktur: Mittelfest

Geschmack  mmmmmh
Süsse, Zuckergehalt:
Säure:
Aroma, freie Beschreibung:   Für mich einfach Stimmig
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor:   bedingt durch die Optik sehr ansprechend, lecker fruchtig
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? nicht versucht

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
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guggi

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #21 am: 21. September 2017, 22:15:32 »

Das Bild wollte ich noch dazu hängen, keine Ahnung wie
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guggi

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #22 am: 21. September 2017, 22:28:30 »

Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Talizman
Woher bekommt man sie?

StandortVollsonnig ab ca 10 Uhr, im Stammbereich ca 1m hohe Mauer
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: BW  PLZ 74
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Voll besonnt vor 1 m hoher Betonmauer
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Garten / Muttererde, darunter Schiefer  Bei starker Trockenheit wird gegossen

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: sehr stark
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: seit 2013 keine Übermäßigen Fröste gehabt
Verrieselung der Blüte: keine
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: anfällig
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: nein vorbeugend gespritzt
Grauschimmel, Botrytis: nein vorbeugend gespritzt
Stiellähme: nein
Platzanfälligkeit: nein
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege:   Fraß verstärkt durch Vögel, vorrangig die großen Beeren
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: keine Probleme erkannt
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:

Trauben und Beeren
Ertrag: hoch
Risiko für Ertragsüberlastung: bisher habe ich nie reduziert, keine Überlastung zu erkennen
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Mitte / Ende September
Haltbarkeit:   kam nie zu einem Test :-)
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Traubenform groß bis klein, in länglicher Form. Beeren Rund, leichte Ovalform von sehr klein bis riesig alle Beerengrößen vorhanden
Farbe: Grüngelb
Art der Haut Beeren: knackig, nicht störend
Kerne. Störend? nein
Fruchtfleischstruktur: Fest, knackig

Geschmack würzig
Süsse, Zuckergehalt:
Säure:
Aroma, freie Beschreibung:
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: sehr lecker
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? unbekannt

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos Dieses Jahr erstemal Kordon, davor Bogreben, Fazit kann ich keines geben da 2017 durch Spätfrost Ertrag zurückgefroren ist, so daß man mit den letzten Jahren nicht vergleichen kann
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guggi

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #23 am: 21. September 2017, 22:29:02 »

Das soll noch zu Talizman
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guggi

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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
« Antwort #24 am: 21. September 2017, 22:29:21 »

das auch bitte
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