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News: Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)
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|21|10|Wenn sich Ideen so einnisten, legen sie meist auch Eier... ::) ;D (Juneberry)

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Autor Thema: Eisenmangel ?  (Gelesen 3356 mal)

Henning

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Eisenmangel ?
« am: 30. August 2017, 12:22:16 »

Eine schattige Mooswand (Torfbeton) wird zwei mal täglich mit Regenwasser berieselt. Es wird von einer Schmutzwasserpumpe befördert. Deren Ansaugbereich ist mit Aquarienfiltermatten geschützt.
In vier mit Humus gefüllten"Taschen" in der Mooswand wachsen Farne und vor allem Gundermann wuchert  - sehr schön. Aber jetzt werden die Blätter gelb, ich tippe auf Eisenmangel. Ich vermute, daß die Aquarienfiltermatten trotz schnellen Durchlaufs inzwischen wie ein biologischer Filter wirken und daß die Bakterien darin das Eisen mineralisieren, so daß es für die Pflanzen nicht mehr verwertbar ist (Ein Problem in der Aquaristik). Ich werde auf alle Fälle die Filtermatten ausspülen. Jetzt zwei Fragen.
1 ist meine Analyse stimmig
2 gibt es (preiswerten) Eisendünger für Pflanzen, den ich dann regelmäßig dem Wasser in kleinen Portionen zufügen würde?
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Rieke

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #1 am: 30. August 2017, 12:49:08 »

Zu 1 kann ich Dir nichts sagen, aber zu 2:
Ich habe einen Eisendünger (Marke weiß ich gerade nicht), den man als Blattdünger verwenden kann, d.h. man sprüht die Pflanzen ein. Gekauft habe ich den Dünger in der Gartenabteilung eines Baumarkts. Bei Eisen sind Probleme mit der Pflanzenverfügbarkeit und der Aufnahme aus dem Boden wohl recht häufig.
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Chlorophyllsüchtig

Wühlmaus

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #2 am: 30. August 2017, 12:54:26 »


Henning, sag, welches Eisen soll denn da mineralisiert werden ???
 
Zitat
Ich vermute, daß die Aquarienfiltermatten trotz schnellen Durchlaufs inzwischen wie ein biologischer Filter wirken und daß die Bakterien darin das Eisen mineralisieren, so daß es für die Pflanzen nicht mehr verwertbar ist (Ein Problem in der Aquaristik).
Im Regenwasser sollte sich zumindest keines befinden ;)
Ich vermute eher, dass das Problem ist, dass das Regenwasser den Kalk im Pflanzsubstrat reduziert oder bereits weitestgehend sogar entfernt hat und daher die Eisenaufnahme erschwert wird. Vor kurzem gab es auch ein "RegenwasserProblem" und ich hatte  dazu etwas geschrieben.

Ich würde auf gar keinen Fall die Filtermatten ausspülen. Sei froh, wenn dieses System gut funktioniert! Aber dem Substrat in den Pflanztaschen würde ich ein wenig (!!) Gartenkalk zufügen. Und von Compo gibt es für sehr wenige Euronen ein Eisenchelat in Pulverform (Fetrilon 13%) zu kaufen. Davon könntest du als "Soforthilfe" ein wenig zugeben.
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Henning

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #3 am: 30. August 2017, 15:08:35 »

Danke für die Antworten
Henning, sag, welches Eisen soll denn da mineralisiert werden ???
Nun, das Eisen wird in einer Verbindung dem Wasser zugefügt z.B. Fertrillon, (danke für die Nennung), welche es den Pflanzen möglich macht, das Eisen zu verwerten. Die Bakterien nun zerstören diese Verbindung und das Eisen fällt aus und bildet einen braunen Schlamm, der von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen werden kann.
Ich vermute eher, dass das Problem ist, dass das Regenwasser den Kalk im Pflanzsubstrat reduziert oder bereits weitestgehend sogar entfernt hat
Gundermann: Zitat aus dem Internet: "Am häufigsten ist er auf Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5"
Ich denke, daß der Torfbeton genügend Kalk abgibt, ich halte das sogar für ein Problen, denn Moose lieben meines Wissens saures Wasser. Mein Regenwasser aus dem Rücklauf hat aber den PH Wert 7.
Ich werde also wohl rumexperimentieren und beobachten müssen. Erst einmal werde ich einfach Eisendünger zugeben und sehen was sich tut. Im Frühjahr werde ich dann die Filtermatten ausspülen und weiter beobachten.
« Letzte Änderung: 30. August 2017, 15:15:50 von Henning »
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RosaRot

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #4 am: 30. August 2017, 15:20:41 »

Ich würde sprühen. Eisendüngung über die Blätter ist sehr effektiv. Bei meinen vielen Töpfen mache ich es nur noch so, wenn irgendwo Eisenmangel auftritt.
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Viele Grüße von
RosaRot

Henning

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #5 am: 30. August 2017, 15:30:51 »

Ich würde sprühen. Eisendüngung über die Blätter ist sehr effektiv. Bei meinen vielen Töpfen mache ich es nur noch so, wenn irgendwo Eisenmangel auftritt.
Whow, damit wären die chemischen Prozesse am Filter wahrscheinlich zu vernachlässigen.
Welches Lösungsmittel benutzt Du ?
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Rieke

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #6 am: 30. August 2017, 15:32:22 »

Blattdüngung ist ziemlich simpel: Du kaufst  einen Eisendünger, verdünnst den wie auf der Flasche angegeben mit Wasser und sprühst ihn auf die Blätter.
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Hawu

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #7 am: 30. August 2017, 18:39:36 »

Ich habe dazu eine (vielleicht doofe) Frage: gegen Moos im Rasen wird doch Eisendünger eingesetzt. Würde Hennings Mooswand nicht Schaden nehmen, wenn man sie mit Eisendünger besprüht?
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Wühlmaus

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #8 am: 30. August 2017, 19:06:18 »

Zitat
Mein Regenwasser aus dem Rücklauf hat aber den PH Wert 7.
Das heißt, du arbeitest mit einem geschlossenen Kreislauf. Das war mir aus dem Eingangsbeitrag nicht klar.
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thuja thujon

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #9 am: 30. August 2017, 22:37:33 »

Es gibt viele Ursachen für gelbe Blätter. Eisenmangel ist eine davon. In knapp 5% der Fälle ist es auch in der Praxis so. In der Regel ists immer was anderes.
Oder anders: ich würde gerne Bilder sehen, bevor der für fast jedes gelbe Blatt herhalten müssende, angebliche Eisenmangel mal wieder das einzige Schlagwort ist und fleissig Chemie verteilt wird.

Weiß jemand wie Hitzeschaden bei Farn aussieht? Es war die letzten paar Tage warm, Wasser hilft leider nicht gegen Hitze.
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Henning

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #10 am: 04. September 2017, 16:43:52 »

Verflixt, mir scheint die Sache ist sehr kompliziert.
Problem : Es gibt einen Wasserkreislauf, mit immer dem gleichen Wasser, nur verdunstetes wird duch Regenwasser ersetzt.
Die Moose im Wald an den Bäumen leben auch vom Regenwasser - allerdings kein verbrauchtes wie bei meinem Kreislauf.

Die Pflanzenschalen sind mit reinem Humus gefüllt. Ich bin sicher, daß die Filtermatten bei der Pumpanansaugung inzwischen biologisch funktionieren, was zumindest in Aquarien für Pflanzen ein Problem ist. Mein Eindruck: ich kultiviere da so etwas wie Inzucht und es braucht ganz einfach frisches Blut.
Ich werde den Filter ausspülen und das Rückfangbecken mit frischen Wasser auffüllen, diesmal wohl mit Leitungswasser, es ist allerdings sehr weich.
Mal sehen, was sich dann tut.
Zur Zeit:
Die Farne kommen nicht wie erhofft.
Der Gundermann, der im Frühjahr förmlich explodierte, hängt ca. 2 m herunter, mit bleichen Blättern und vergreist an weiten Teilen, die Blätter trocknen (?) dort vom Rand her aus, obwohl es keinen Wassermangel gibt. Die Hitze dürft allerdings kein Problem sein, denn sonst würde die anderen Gundermänner im Garten viel mehr leiden, die fühlen sich aber offensichtlich wohl.
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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #11 am: 04. September 2017, 16:50:33 »

Hattest du Dünger in das Substrat vor der Pflanzung gemischt?
Woraus besteht das Substrat, du schreibst "Humus", meint das Laubhumus oder Torfkultursubstrat?
Es klingt für mich ein bisschen nach generellem Nährstoffmangel im System.
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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #12 am: 04. September 2017, 17:32:26 »

Das würde mir auch einleuchten. Gundermann frißt den Stickstoff und wuchert (das kann er gut  ;D), und wenn er ihn aufgefressen hat, mickert er. Wie thuja thujon kommt es auch mir so vor, daß Stickstoffmangel und Magnesiummangel häufiger sind als bloßer Eisenmangel. Findest du grüne Blattadern in den gelben Blättern? Eisenmangel zeigt sich eher an den jüngsten Blättern, Stickstoffmangel zuerst an den älteren Blättern.
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Henning

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #13 am: 04. September 2017, 19:27:46 »

Eure Argumente (Stickstoffmangel) leuchten mir ein. Es erstaunt mich allerdings, daß bei einer reinen Mischkompostbasis (nicht Humus, wie ich dummerweise geschrieben habe) das passieren kann.
Ich denke schon, das die mineralisierenden Bakterien da ihre Finger mit im Spie haben und mir meinen Kompost versauen.
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thuja thujon

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Re: Eisenmangel ?
« Antwort #14 am: 04. September 2017, 19:46:50 »

Wasser ist wegen der Sauerstoffarmut eine Kohlenstoffsenke, der braucht zum Abbau wiederrum Stickstoff, der unter reduzierenden Bedienungen gerne als Ammonium vorliegt, was gerne auch aus alkalischen Wässern (Kalk durch Beton) ausgast und somit verloren geht.

Die Filtermatten würde ich vernachlässigen, die werden nicht ständig umspült wenn die Pumpe nur 2 mal am Tag läuft, in den Pflanztaschen und auf der Torfbetonwand sollte es deutlich mehr aktive Bakterien geben als in den vergleichsweise kleinen Filtermatten.
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