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Autor Thema: Niedrige Sedum  (Gelesen 10233 mal)

LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #60 am: 25. Mai 2022, 23:09:17 »

Evtl. kann man bei Graf in Oettingen auch was sagen.
Hey, danke! Graf in Öttingen war mir bisher völlig unbekannt, deswegen hätte ich auch nie die gedankliche Verbindung hergestellt, aber das liegt ja tatsächlich nahe, da mal nachzufragen! 👍😁
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»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse

LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #61 am: 10. August 2022, 20:48:01 »

Womit ich absolut nicht gerechnet hätte, ist dass die bei uns in diesem Jahr extreme Trockenheit und Hitze (im gesamten Juli weniger als 1 mm Regen) auch einigen Sedum so stark zu schaffen macht. Eine ca. 1 qm große Fläche, die mit Sedum spurium bepflanzt war, liegt inzwischen fast brach, und trotzdem ich immer ein bisschen mit der Gießkanne wässere, treibt da auch nichts wieder aus. Hat das sonst noch jemand bei sich beobachtet? Kann es am heißen Wind und der extremen Lufttrockenheit liegen oder ist Sedum spurium tatsächlich hitzeempfindlich oberhalb eines gewissen Temperaturbereichs? Die Fläche liegt nicht einmal in der schlimmsten Sonne, ist immer wieder leicht beschattet im Tagesverlauf. Im letzten Jahr und auch im Frühjahr noch sah das Sedum super aus. Erst seit beginn der monatelangen trockenen Hitze geht es steil bergab.
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Staudo

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #62 am: 10. August 2022, 20:52:04 »

Vor Jahren pflegte ich als Subunternehmer Dachbegrünungen. In Berlin überlebten auf den Dächern nahezu ausschließlich Formen von Sedum album.
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LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #63 am: 10. August 2022, 21:14:56 »

Vor Jahren pflegte ich als Subunternehmer Dachbegrünungen. In Berlin überlebten auf den Dächern nahezu ausschließlich Formen von Sedum album.
Ja, das beobachte ich hier auch, nicht nur im eigenen Garten sondern auch auf den Trockenmauern in den Weinbergen. Da ist inzwischen so ziemlich alles tot (inklusive Hauswurz, Origanum und vieler Weinstöcke)… nur Sedum album wuchert weiter vor sich hin.
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AndreasR

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #64 am: 10. August 2022, 22:05:32 »

Ja, LissArd, ich habe das bei mir auch beobachtet, zumindest an den exponierten Stellen (Neupflanzung letzten Herbst im Vorgarten), da brennt Sedum spurium derzeit gerade ziemlich weg. Die Hitze und Trockenheit wird es wohl nicht umbringen, aber die eine oder andere Kanne Wasser drauf hilft durchaus. Einen Neuaustrieb gibt es wohl erst nächstens Jahr wieder. Überhaupt sieht es im Garten dort, wo die Sonne ungehindert einstrahlen kann, von Tag zu Tag fürchterlicher aus. Wässern nützt da halt auch nicht viel, weil der heiße Wind und die brennenden Sonnenstrahlen den Boden innerhalb kürzester Zeit wieder austrocknen. Die Sonne brennt ja selbst abends noch richtiggehend auf der Haut, wahrscheinlich ist die Luftfeuchtigkeit so gering, dass die UV-Strahlung ungehindert bis zum Boden kommt.

Am robustesten ist in der Tat Sedum album, das steckt eigentlich alles weg, gut halten sich auch noch Sedum kamtschaticum, S. floriferum, S. reflexum und S. sexangulare. S. acre, eigentlich unverwüstlich, sieht auch etwas dürr aus, aber erfahrungsgemäß schließen sich selbst lückige Polster nächstes Frühjahr wieder schnell (nach der Blüte sterben die blühenden Triebe IIRC ohnehin ab). Sedum und Sempervivum in meiner sonnenexponierten Gartenmauer bekommen wenigstens einmal pro Woche einen Schluck Wasser, die Polsterstauden (Phlox, Schleifenblume, Thymian, Heidennelke, Steinkraut) welkt bereits nach zwei Tagen vor sich hin und kann nur mit ein paar Kannen Wasser am Leben gehalten werden. Bei den Schleifenblumen ist das Laub fast vollständig verbrannt, das passiert seit drei Jahren (bis auf 2021) regelmäßig, immerhin treibt es im Herbst wieder aus. In diesem Ausmaß habe ich das aber echt noch nie erlebt...
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LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #65 am: 10. August 2022, 22:32:33 »

Danke Andreas, das ist alles spannend und interessant für mich zu hören, da ich hier im Umkreis sonst kaum andere Gärten kenne und immer so schwer einschätzen kann, was spezifisch nur bei mir und was regional/allgemein ein Problem ist. Seit 2018 oder 2019 zählen Erfahrungswerte aus den 15-20 Jahren davor hier aber auch fast gar nicht mehr, da jedes Jahr neue (negative) Superlativen und Phänomene bringt. Ich hatte erwartet, in diesen Trockensommern mit Farnen, Hosta und Co Probleme zu bekommen, hatte deshalb seit 2020 vermehr auf Kiesgartenpflanzen und Sukkulenten gesetzt. Das ich da mehr Ausfälle habe als bei den Farnen überrascht mich. Aber sicher spielt da auch eine Rolle, dass das noch sehr junge Pflanzungen sind, die es bereits im letzten Jahr extrem schwer hatten, und nun wieder. Das Sedum hat jedenfalls das letztjährige Hochwasser und den Starkregen besser verkraftet als dieses Jahr die Dürre. Mag sein, dass das Sedum im kommenden Frühjahr wieder austreibt… aber in meinem kleinen Garten kann ich mir Pflanzen, die nur 3 Monate im Jahr einigermaßen aussehen, einfach nicht leisten. Die riesige braune Drögfläche, die Sedum spurium hinterlassen hat sieht grauselig aus, das werde ich entfernen und mir einen Plan B überlegen müssen, mit Pflanzen die sich in diesem Jahr als anspruchsloser erwiesen haben. Sedum ‘Weihenstephan’ z.B hält sich tatsächlich prima, und auch das von dir genannte kamtschaticum sieht noch top aus. 
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AndreasR

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #66 am: 10. August 2022, 22:44:39 »

Tja, ich hadere mittlerweile genauso, obwohl ich bisher "nur" ca. fünf oder sechs Jahre aktiv gärtnere. Sedum spurium kenne ich hier aus dem ehemaligen Garten meiner Oma als absolut unverwüstliches "Unkraut", was eigentlich alles verträgt, von Sonne bis Schatten, und selbst komplett überwuchert bleiben immer ein paar Triebe übrig, so dass es weiterexistiert. Sempervivum scheint mittlerweile auch nur in Töpfen, Schalen und Trögen mit gelegentlichen Wassergaben wirklich dauerhaft zu sein, weil es dort ohne Konkurrenz dichte Polster ausbilden kann. Die vor einigen Jahren in einem Teil des Vorgartens auf die Erde gepflanzten Exemplare waren mir auch regelmäßig weggedörrt, und letztes Jahr sind sie dann völlig überwuchert worden, das hat ihnen logischerweise auch alles andere als gut getan.

Dito der Lavendel, eigentlich eine robuste Sorte, selbst aus Stecklingen vermehrt, der war 2021 plötzlich unter Pflanzenmassen begraben und ist einfach weggegammelt. Diese Extreme sind einfach beispiellos, und ich werde zunehmend ratloser, was überhaupt noch in einem Garten funktioniert, der im Sommer wochen- und monatelanger Dürre ausgesetzt ist, im Winter Dauernässe ohne jeglichen Schnee, dann Kahlfrost im Februar/März, nachdem zuvor schon zwei Wochen lang alle Signale auf "Frühling" standen und alle Pflanzen fleißig austreiben, und alle paar Jahre gibt es doch mal wieder einen verregneten Sommer, der die Trockenheitskünstler wieder hinwegrafft, wenn das nicht schon durch Winternässe und Frost der Fall war...
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LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #67 am: 10. August 2022, 23:01:31 »

Tja, ich hadere mittlerweile genauso, obwohl ich bisher "nur" ca. fünf oder sechs Jahre aktiv gärtnere. … Diese Extreme sind einfach beispiellos, und ich werde zunehmend ratloser, was überhaupt noch in einem Garten funktioniert, der im Sommer wochen- und monatelanger Dürre ausgesetzt ist, im Winter Dauernässe ohne jeglichen Schnee, dann Kahlfrost im Februar/März, nachdem zuvor schon zwei Wochen lang alle Signale auf "Frühling" standen und alle Pflanzen fleißig austreiben, und alle paar Jahre gibt es doch mal wieder einen verregneten Sommer, der die Trockenheitskünstler wieder hinwegrafft, wenn das nicht schon durch Winternässe und Frost der Fall war...
Die meisten meiner Nachbarn haben inzwischen selbst die Rasenflächen, die aus ehemaligen Nutzgärten gemacht wurden, wieder aufgegeben und ihre Gärten fast vollflächig gepflastert und bebaut. Terrassen, Lauben, Pools, dazwischen ein paar anspruchslose Gehölze und ein oder zwei Hochbeete, sonst nur Kübelpflanzen. Ich fand’s immer schrecklich, alles so zugepflastert. Aber meine Sorgen haben die gerade nicht…
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RosaRot

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #68 am: 10. August 2022, 23:06:03 »

Prima. :-\
Da wird es dann noch heißer, das speichert ja prächtig und gibt die Wärme wieder ab.
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Viele Grüße von
RosaRot

LissArd

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #69 am: 10. August 2022, 23:14:33 »

Prima. :-\
Da wird es dann noch heißer, das speichert ja prächtig und gibt die Wärme wieder ab.
Dafür haben die ja den Pool… und die Party-Gartenlaube mit Klimaanlage… die den ganzen Tag brummt und zusätzlich zur Musik in meinem Garten für Dauerbeschallung sorgt. ABER… jetzt haben wir uns doch recht weit von den niedrigen Sedums entfernt… 😉
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Krokosmian

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #70 am: 11. August 2022, 08:12:11 »

Sedum spurium ist per se am eher halbschattigen, leicht feuchten (nicht nassen!) Standort am glücklichsten. Und macht dort die besten Matten. Man (ich auch) wirft sie halt gerne mal in die falsche Schublade. Hier gibts auch so eine etwas absonnige kleine Fläche, die jahrelang unbeachtet funktioniert hat und jetzt plötzlich zu verdampfen beginnt.
.
Ähnlich wie anderes auch, ich schiebe das auf den in der Gegend relativ abrupten Beginn der Trockenheit im Juni. Zuvor hatte es zwar nicht reichlich, aber regelmäßig geregnet, was viele Pflanzen "in Sicherheit gewogen" hat und jetzt in der Luft hängen lässt. Aber das ist nur so dahinüberlegt.
.
(Was Sempervivum betrifft, viele Sorten sind nicht wirklich dauerhaft und bedürfen regelmäßiger Teilung/Umpflanzung. Die wirklich Guten und Langlebigen mal rauszufiltern, wäre eine tolle Sache! Weniger vielfältig, aber deutlich ausdauernder und nochmal zwei, drei Nummern härter im Nehmen sind in der Regel die Typen von Jovibarba globifera/sobolifera. So zumindest meine Erfahrung, egal ob es um den Sommer oder den Winter geht.)
« Letzte Änderung: 11. August 2022, 08:15:15 von Krokosmian »
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APO

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #71 am: 11. August 2022, 09:49:43 »

Auf einen Neuaustrieb warte ich auch. Hätte nicht erwartet das doch einige Sorten so sensibel sind. Ich lasse mal alles so stehen.
Saxifraga x primulaize die grünen unten gehören nicht dazu


Saxifraga x poluanglica 'Sissi'


zum Teil auch nur teilweise verbrannt. Saxifraga x zimmeteri 'Typ R'


Sie waren so schön.



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Ein gestylter Garten kommt mir vor wie eine Besserungsanstalt für die Natur
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten
Gruß Jörg

Scabiosa

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #72 am: 11. August 2022, 14:42:10 »

Manche Pflanzen erholen sich dann bei anderer Witterung doch wieder; ich drück die Daumen, APO!
Im Zweitgarten befindet sich ein bepflanzter Sandstein-Trog, der vor 10 Jahren noch in der Sonne stand, mittlerweile aber durch die Krone des Ahorns beschattet wird.
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Jörg Rudolf

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #73 am: 11. August 2022, 16:49:09 »

Ich habe auch die Erfahrung, dass bei Weitem nicht alle Sempervivum volle Sonne und Trockenheit aushalten. Gut haben sich bislang die Typen von S. arachnoideum geschlagen. Besonders eine Form mit sehr kleinen Rosetten (1 cm ). Die hat bislang alles ausgehalten. Jovibara ist da genauso gut. Die Rosetten verfärben sich und  werden fast kugelig halten aber die größte Trockenheit aus. Bei den Steinbrechen habe ich auch schon Verluste hinnehmen müssen. An sonnigen trockenen Stellen pflanze ich höchstens noch die grau- silbernen Typen.
Die Draba im Bild ist auch nicht geeignet, hatte sich im Vorjahr erholt und im diesem Jahr nur mit Gießen am Leben zu halten
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Jörg Rudolf

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Re: Niedrige Sedum
« Antwort #74 am: 11. August 2022, 16:53:02 »

noch ein Bild von Jovibara. Der macht Trockenheit und Hitze nichts aus und vermehrt sich viel zu gut
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