kleiner Einschub, lasst Euch nicht stören
Soweit ich das verstanden habe, ist valentinii oder eher valentinei eine Naturhybride, das soll das "x" ausdrücken. Vermutlich ist nicht ganz 100%ig gesichert, ob wirklich nur nivalis und plicatus beteiligt sind. Also "valentinei" ist das Ergebnis der natürlichen Kreuzung, deshalb bezeichnet man diese Schneeglöckchenhybriden so. Im Gegensatz dazu ist 'Green Man' eine gesicherte Kreuzung quasi Züchtung aus nivalis x plicatus, in diesem Fall wäre valentinei (oder valentinii) falsch.
Die Schreibweise bei Pflanzenhybriden allgemein richtet sich nicht primär danach, ob diese in Natur oder durch gezielte Kreuzung entstanden sind. Ein jüngeres Konzept unterscheidet, vereinfacht dargestellt, drei Fälle ("A" - Gattungsbezeichnung, "b", "c" ... - Artbezeichnungen):
1. Spontane ( oder als Einzelfall herbeigeführte) Kreuzung:
A. b. x A. c.
2. Verstetigtes Auftreten einer Hybride, so dass die Ausbildung einer örtlichen, sich am Ort der Entstehung eigenständig reproduzierenden Population festzustellen ist:
A. x d.
3. Aus sich regelmäßig reproduzierenden Populationen heraus bildet die Hybride bereits ein mehr oder weniger großes Areal, so dass sie zur neuen Art wird ("artgewordene Hybride"):
A. e. (das Hybrid-"x" entfällt.)
Wann bei einer bestimmten Kreuzung welcher dieser Punkte erreicht ist, kann umstritten sein. Populations- und Arealdynamik müssen nicht zwingend auf generative Fortpflanzung beschränkt sein, wenn die vegetative Reproduktion in der entsprechenden Verwandtschaft auch sonst "üblich" ist.
Für In Kultur entstandene Hybriden, die ausschließlich klonal vermehrt werden und nicht verwildern, halte ich aber die Kombination von Gattungs- und Sortenbezeichnung für sinnvoll:
A. 'F'.