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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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Autor Thema: Der Gartenmensch und der Gärtner  (Gelesen 2394 mal)

Adji

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Der Gartenmensch und der Gärtner
« am: 22. September 2017, 21:14:07 »

Kennt ihr sowas?

Seit ca 3 Jahren führt mich meine berufliche Tätigkeit immer wieder für ein paar Wochen außer Haus, leider weniger im Winter. Demzufolge ist unser Garten ziemlich außer Rand und Band geraten, außerdem brauchte unsere Hecke mal wieder einen Radikalschnitt.

Also ein Gärtner. Ein sehr netter, der mir auch noch viel erklärt. Bloss: den Heckenschnitt behalten, schreddern und auf die Beete werfen geht gar nicht. War eigentlich mein Wunsch, aber geht gar nicht, wie sieht das denn aus. Samenstände stehen lassen auch nicht (wäre mir lieb, aber ich habe nicht die Zeit mich vor jede verblühte Pflanze zu schmeißen und sie mit meinem Leben zu verteidigen).

Werden Gärtner generell so ausgebildet, dass der Garten aussieht wie geleckt und nicht wie Natur? Oder sind sie aus Erfahrung  darauf geeicht weil es die üblichen Kundenwünschen sind? Meine Nachbarin saugt 1x die Woche die Terasse, vielleicht muss ein Garten heute aussehen wie ein staubgewischtes Regal mit ein wenig Nippes und die Gärtner/innen haben sich darauf eingestellt?

Eure Meinung interessiert mich
Gruß
Adji
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Staudo

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #1 am: 22. September 2017, 22:14:47 »

Das hängt vermutlich von der Ansicht des Gärtners ab. Ihm wird ein aufgeräumter Garten einfach besser gefallen.
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Wühlmaus

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #2 am: 22. September 2017, 22:21:14 »

Vielleicht will er ja Erden, Mulchmaterial und Dünger sackweise verkaufen, "damit alles auch schön wächst" 8)
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WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho

Sternrenette

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #3 am: 22. September 2017, 22:23:16 »

Auf eine ähnliche Frage von mir hat mein Automechaniker geantwortet, man hätte ja auch einen Ruf zu verlieren als Fachmann ;)
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AndreasR

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #4 am: 22. September 2017, 22:32:54 »

"Den" Gärtner gibt es sicher nicht. Aber wenn heutzutage jemand einen Gärtner engagiert, weil er selbst die Arbeit nicht schafft, dann wird er wahrscheinlich einen "Gartenaufräumer" bekommen, weil es sein Job ist, den Garten "ordentlich" zu machen (Hecke schneiden, Rasen mähen, Bäume und Sträucher auslichten, Verblühtes entfernen).

Diese Leute werden wahrscheinlich auch eher Garten- und Landschaftsbauer gelernt haben; natürlich wissen sie durchaus mit Pflanzen umzugehen, aber die Herangehensweise unterscheidet sich wohl von der eines Gärtners. Mir sind solche "geleckten" Gärten auch zu "klinisch rein", wenngleich es bei mir manchmal auch etwas (zu) chaotisch aussieht.

Für Leute, die mit dem Hobby des Gärtnerns nicht viel am Hut haben, ist es wohl tatsächlich so, dass der Garten möglichst pflegeleicht sein soll, immer aufgeräumt und gut aussehend. Und weil man selbst keine Zeit dafür hat, engagiert man eben jemand, der diese Arbeit übernimmt. Natur hat da meist nicht viel Platz, wenn sie sich diesem Gestaltungsbild nicht unterordnet.
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Dunkleborus

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #5 am: 22. September 2017, 22:49:24 »

Ja. Und wenn man das in der Ausbildung und auch danach als gut&richtig gezeigt bekommt, kann das ja nichts mehr werden.
Und manche Landschaftsgärtner sind unterirdisch. Ein Exkollege brüstete sich damit, dass er höchstens zehn Stauden kenne.

In der Ausbildung müssen sie mehr kennen!  >:(
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partisanengärtner

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #6 am: 22. September 2017, 22:50:40 »

Du hast halt für jemand der das machen lässt einen ungewöhnlichen Geschmack. "Professionelle" wirst Du vermutlich wenige finden können die mit so einem Ergebnis leben können.
Viele halten so ein Ansinnen wohl auch für rufschädigend. Ich hoffe Du findest einen Gärtner der so selbstbewusst ist auch so ein Ergebnis sachkundig auszuführen.

Bei den Gärtnern aus Leidenschaft gibt es die sicher häufiger, aber die tun sich das nicht an die sterilen Baukastengärten zu pflegen und haben sich auch in vielen Fällen bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit mit eigenem beschäftigt.

Schau einfach mal in der Umgebung nach einer Gestaltung Deiner Richtung aus und frage dort nach ob da noch Resourcen für Dich frei sind.
Anders rum wird es richtig schwierig. Viel Glück

PS wo gärtnerst Du denn?
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Axel

Nemesia Elfensp.

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #7 am: 22. September 2017, 23:37:00 »

Meine Meinung ist:
Wer die Rechnung zahlt, darf auch sagen wie das Endergebniss ausschauen soll - " ich hätt' gern das Häckselgut auf jenem Beet"
Der Weg dahin, darf dann wieder vom Rechnungssteller bestimmt werden. (so wie gewünscht, aber so kostengünstig wie für beide Seiten verträglich)
Wenn sich der Rechnungssteller (der Gärtner) nicht mit dem Wunsch des Rechnungszahlers (Gartenbesitzer/in) anfreunden kann, kann nicht zusammen gearbeitet werden und ich muss mir einen anderen Gärtner suchen.


Ich hatte vor vielen Jahren eine vergleichbare Situation mit meinem Küchenbauer.
Er wollte die Höhe der Küchenarbeitsfläche nach DIN gestalten, ich aber lieber in Bezug auf meine Körpergrösse, bzw angepasst an meine Beinlänge (lange Beine, kurzer Oberkörper).
Erst als ich ihn fragte, wer die Rechnung bezahlt, lenkte er ein und ich bekam die von mir gewünschte Höhe der Einbauküche. (die sich auch sehr bewährt hat)
Ich habe die Rechnung dann auch gerne bezahlt.
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Waldmeisterin

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #8 am: 22. September 2017, 23:48:04 »

Du hast halt für jemand der das machen lässt einen ungewöhnlichen Geschmack. "Professionelle" wirst Du vermutlich wenige finden können die mit so einem Ergebnis leben können.
Viele halten so ein Ansinnen wohl auch für rufschädigend. Ich hoffe Du findest einen Gärtner der so selbstbewusst ist auch so ein Ergebnis sachkundig auszuführen.

Vor einiger Zeit habe ich einen alten Bekannten wiedergetroffen, der heute eine Galabau-Firma besitzt. Er war schon immer ein Naturbursche, deshalb wunderte es mich nicht, als er meinte, er sei froh, nicht mehr jeden Auftrag annehmen zu müssen. Gärten zu pflegen, in denen es darum ging, Thujahecken zu schneiden, Gänseblümchen auszustechen und die Gartenwege auch von dem letzten Krumen Erde zu befreien, frustrierten ihn.
Falls du im Großraum Tübingen gärtnerst, hätte ich da also einen Tip  ;)
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dmks

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #9 am: 23. September 2017, 00:03:16 »

Also ich (Gärtner) bin froh, wenn jemand sein Schnittgut im Garten behalten und es - wie auch immer - selbst verwenden möchte! Sei es als Häckselgut, Reisighaufen, Knüppelzaun, Pilzzucht, Bindematerial für einen Blumenladen oder für's Lagerfeuer. ;)
Es gibt einige wenige Erkrankungen am Holz wo ich dringend auf Entsorgung oder Verbrennen hinweise; ansonsten geht von verrottendem Holz keine Gefahr aus und es ist in jedem Garten als Humus, zur Gestaltung oder für Kleinbiotope verwendbar.
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Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

newkidintown

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #10 am: 23. September 2017, 08:11:35 »

Mittlerweile habe ich einen solchen Platz an einer (fast) uneinsehbaren Grundstücksstelle angelegt, wo das einigermaßen klein geschnitte, Verrottende niemanden stört. Vom Häckseln bin ich weitgehend abgekommen, weil too much Krach. Hat den angenehmen Nebeneffekt, nicht mehr alles auf irgendeine Art und Weise entsorgen zu müssen. Was hier an Schnittgut anfällt, geht auf keine Kuhhaut, zumal ich neben den vielen Bäumen, Sträuchern und Stauden auch noch zwei lange Hecken habe, die jeweils 2x pro Jahr ihren Schnitt verlangen. Bin ich sogar den Winter über mit beschäftigt ::).   
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hymenocallis

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #11 am: 23. September 2017, 09:14:31 »

Kennt ihr sowas?

Seit ca 3 Jahren führt mich meine berufliche Tätigkeit immer wieder für ein paar Wochen außer Haus, leider weniger im Winter. Demzufolge ist unser Garten ziemlich außer Rand und Band geraten, außerdem brauchte unsere Hecke mal wieder einen Radikalschnitt.

Also ein Gärtner. Ein sehr netter, der mir auch noch viel erklärt. Bloss: den Heckenschnitt behalten, schreddern und auf die Beete werfen geht gar nicht. War eigentlich mein Wunsch, aber geht gar nicht, wie sieht das denn aus. Samenstände stehen lassen auch nicht (wäre mir lieb, aber ich habe nicht die Zeit mich vor jede verblühte Pflanze zu schmeißen und sie mit meinem Leben zu verteidigen).

Werden Gärtner generell so ausgebildet, dass der Garten aussieht wie geleckt und nicht wie Natur? Oder sind sie aus Erfahrung  darauf geeicht weil es die üblichen Kundenwünschen sind? Meine Nachbarin saugt 1x die Woche die Terasse, vielleicht muss ein Garten heute aussehen wie ein staubgewischtes Regal mit ein wenig Nippes und die Gärtner/innen haben sich darauf eingestellt?

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Gruß
Adji

Natürlich gibt es solche und solche Gärnter. 
Vielleicht wollte Deiner nicht mit den Folgen der von Dir geplanten Aktionen in Verbindung gebracht werden.

Hier bewirkt geschredertes Material auf den Beeten eine massive Vermehrung der Schneckenpopulation im Garten. Hier ist es zudem oft sehr feucht im Winter - die dicken Schichten frieren zu festen Platten und darunter faulen bei Tauwetter dann die Stauden. Einmal versucht und bitter bereut - würde ich hier niemandem raten.

Hier führt auch das stehenlassen von Samenständen zu Unmengen von unerwünschten Sämlingen, die man im nächsten Jahr jäten muß. Wer einmal tausende Akelei-Sämlinge zwischen Schwertlilienrhizomen gejätet hat, weiß warum.  >:(

Deshalb schneide ich (aus schlechter Erfahrung) Verblühtes grundsätzlich ab. Nur Stauden, bei denen ich eine gewissen Vermehrung toleriere, dürfen stehen bleiben.

Ist vielleicht in anderen Klimazonen anders - vielleicht weiß Dein Gärtner aber schlicht und einfach nur, was mittelfristig Sinn macht?
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Mufflon

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #12 am: 23. September 2017, 09:34:15 »

Ich denke, es gibt in jedem Berufstand "sone und solche".
Wir hatten letztens einen Baumpfleger und Landschaftsgärtner hier, der mit sichtlicher Freude meinen (arg unordentlichen) Waldrandgarten anschaute.
Nebenan wohnt ein ehemaliger Gartenbauingenieur, der Sträucher wie Blumenkohl schneidet und gefegte Erde für schön hält.
Und ich verstehe auch, wenn jemand Blütenstände abschneidet, weil es in einem großen Garten schnell zu Chaos und einem Übermaß an Arbeit führt.
Einige Gärten würden vom Konzept her garnicht mit Häckseln und Samenständen funktionieren.
Alles darf, nichts muss.
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Wühlmaus

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #13 am: 23. September 2017, 09:40:24 »

Akkelei wird hier recht konsequent vor der Samenreife geschnitten und wandert als eine ziemliche Ausnahme in die BioTonne!

@Newkidintown
Versuch es mut einem Leisehäcksler! Die sind besonders für holziges Material hervorragend geeignet.
Und @Adji
Wir haben hier das Glück,  Platz für drei komplett verschiedene Komposte zu haben. Und einer ist ausschließlich für geschreddertes holziges Material. Das ist entsprechend 100% unkrautfrei und mein "schwarzes GartenGold". Jeden Herbst verteile ich davon gut und reichlich auf den Staudenbeeten und unter den Beerensträuchern. In meinen Augen gibt es nix besseres um nach und nach den Boden zu verbessern.
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Adji

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Re: Der Gartenmensch und der Gärtner
« Antwort #14 am: 01. Oktober 2017, 21:02:09 »

Moin zusammen,
man muss sich wohl irgendwie arrangieren. Entweder man macht alles selbst und dann genau so wie man es haben will oder man muss reden. Nachdem der Gärtner (wie bei allen Handwerkern üblich) mit Kaffee und Keksen versorgt war, wurde er durchaus zugänglicher. Eigentlich tat er mir fast schon leid.

Ein Hobbyimker, der fast nur noch Kiesgärten mit 2-3 Buchsen pflegen darf. Der gesagt hat, wie viel Freude ihm die Arbeit in unserem Garten macht (da steppt der Bär was Insekten angeht), aber sein Chef, der das auch kontrollieren kommt will einen sauberen Garten. Einen richtig sauberen Garten, ich muß sogar das Moos in den Fugen auf den Gartenwegen verteidigen. Dabei finde ich das schön.

Es ist wohl meine Arbeit den Leuten das beizubringen. Hat der mir doch tatsächlich alle Samenstände abgeschnitten - wo sollen jetzt meine Bartnelken fürs nächste Jahr herkommen?

Fruß
Adji
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