Interessanterweise ist es auf dem platten Land in Norddeutschland für mich nicht so einfach, immer "political correct" einzukaufen. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass mein Wocheneinkauf in eineinhalb bis zwei Stunden abgewickelt werden muss und ich dabei als angestellter Gärtner auch ein wenig aufs Geld achten muss.
Trotzdem Brot und Backwaren werden grundsätzlich bei kleinen aber einem guten Landbäcker, Fleisch und Wurst bei einem der wenigen verbliebenen Metzger in der Umgebung. Geflügel kommt von einem von Haus zu Haus fahrenden Geflügelhändler, der Frischfleisch von kleinen Mästern verkauft, jedoch ohne Bio-Label.
Darüberhinaus muss in der Regel ein wöchentlicher Gang durch einen gut sortierten Supermarkt ausreichen, um sich zu versorgen. Hier gibt es jedoch Eier aus einem Bioland-Betrieb, den ich kenne und Käse von einem Landwirt aus der Region, der begriffen hat, dass man sich durch eigene Veredelung seiner Grundprodukte ein besseres Auskommen verschaffen kann als in der Abhängigkeit von Molkereikonzernen, auch wenn man seinen Viehbstand immer mehr aufstockt.
Kartoffeln, saisonales Obst und Gemüse wird hier inzwischen auch von regionalen Produzenten verkauft.
Mein Einkaufsverhalten ist daher eher von regionalwirtschaftlichen als von ökologischen Gesichtspunkten geprägt und ich gebe für gute Qualität, von der ich weiß, woher sie kommt, auch gerne etwas mehr aus, wenn es nicht finanzielle Grenzen sprengt.
Allerdings gibt es auch Anbieter aus der Region, die ich bewusst boykottiere. Dies gilt sowohl für einen der vermutlich größten Spargelanbauer Deutschlands, der mit seinen Spargelbuden hier auch regional vermarktet, der jedoch die landwirtschaftlichen Pachtpreise hier maßgeblich mit in die Höhe treibt, als auch für diese arrogante Zicke von Tierärztin, die mit ihrer Wasserbüffelherde zwar excellenten Mozzarella produziert, der jedoch vermutlich dreimal so teuer ist als der beste in Italien produzierte...