Der Herbst kommt, nachts hatten wir frische 9 Grad, Miez kuschelt sich abends auffallend begeistert zwischen uns, wenn wir im Garten sitzen und schnurrt ob der Körperwärme - es ist Zeit, dass wir nach der Hütte jetzt mal "Katzenklappe" üben!
Zunächst o h n e den Mechanismus.
Mit hochgebundener Klappe.
Miez hat Hunger, aber Futter gibt es h e u t e nur für tapfere Katzenklappendurchmarschierer in der Hütte!
Mau, das Ding sieht sooo gefährlich aus!
"Hm, Lotti, könnten 2, 3 Leckerlie
als Mutmachbonbons dienen?"
Mau, neeeeee....
"Ein paar mehr vielleicht?"
Mau........O.k.!
Und durch war se...
Als das mehrere Tage lang "im Schlaf" klappte - ganz ohne Leckerliebestechung und trotz Dosilärm in und vor der Hütte - gingen wir zur nächsten Stufe über....
Miez hat in Hütte gefuttert, sich geputzt und will nun auf Tour.
"Lotti, schau, die Klappe hängt fast runter, aber da ist ein Spalt!
Da müsste doch eine Minimiez wie Du sich durchquetschen können?"
Verständnisloser und flehender Blick zu mir: Dosine, was soll das, mach doch auf!
"Nee, Lotti, D u machst das, versuch'!"
Mau! Nee, Duuuu sollst!
Inzwischen hat sich auch der Dosi in einigem Abstand v o r der Hütte postiert und lockt mit Leckerlie:
"Lotti komm, Leckerlie!"
"Genau Lotti, guck mal da! Da kannst Du hin!"
Ein weinerliches: Miiiih! Ich will ja, aber w i e
Ihr seid doof!
Nach allerlei Lockerei bis Eintritt der Heiserkeit machen Dosi und Dosine ein Päuschen.
Auch Lotti hat sich inzwischen - allem Gelocke zum Trotz - vor das Problem gelegt und erfolgreich nachgedacht.
Miteinmal schubst sie leicht mit dem Köpfchen gegen die Klappe und raus ist sie!
Die Jubelrufe ihrer Cheerleader begleiten sie, und vor der Hütte regnet' s Leckerlie!
Einige Tage später scheinen wir reif für Stufe 3. Die Klappe ist zu. Vollständig zu.
Lotti sitzt konsterniert in der Hütte und starrt auf das Ding zwischen ihr und der lockenden Freiheit.
Ob Anstarren allein das Ding in Bewegung bringen kann?!
Ich setze mich zu ihr.
"Lotti, Du kannst das Klapptürchen ganz einfach aufmachen! Ist nicht gefährlich! Schau mal..." Ich schiebe die Klappe langsam mit der Hand auf, lasse sie wieder fallen. Lotti guckt fasziniert zu, weicht ein bischen zurück, als die Klappe wieder einschwingt.
Ich wiederhole das Aufdrücken mehrmals.
Dann setze mich aufs Hüttenpalettensofa und lasse das Beobachtete bei ihr wirken.
Vorsichtig luge ich um die Ecke zur nicht einsichtigen Türstelle.
Der Anblick ist putzig und rührend: Zwei, dreimal hebt Miez ganz laaangsam das rechte Pfötchen und stupst gaaaanz zart gegen die sich ob dieser Sanftheit natürlich nicht rührende doofe Klappe.
Wie bringe ich ihr denn nun bei, dass manchmal "Kopf- " doch mehr bringt als
Handarbeit?! Sie hat doch alles richtig gemacht?!