Man muss sich vor Augen halten, dass das, was wir als "Pilze" sehen, nur die Fruchtkörper sind - und die erscheinen in feuchten Jahren bei den derzeitigen warmen Herbsttemperaturen eben besonders zahlreich. Das eigentliche Leben der Pilze spielt sich aber im Myzel statt, dass sich überall durch den Boden und durch die Poren vom Holz zieht. Praktisch jeder Baum kann befallen sein, aber das heißt noch lange nicht, dass die Standsicherheit gefährdet ist. Entfernen können wird man den Hallimasch jedenfalls nicht, ohne den kompletten Wald zu roden und das Erdreich großflächig abzutragen. Wenn Du Angst um die Standfestigkeit der Bäume hast, wirst Du wohl oder übel einen Baumsachverständigen beauftragen müssen, aber nur weil da im Moment viele Fruchtkörper erscheinen, werden die Bäume nicht gleich der Reihe nach umfallen.
wild obst und AndreasR haben das ja schon gut zusammengefaßt – unterm Strich bleibt nur die Entscheidung, sich mit dem Hallimasch zu arrangieren, wegzuziehen oder eine der genannten Methoden anzuwenden, die allesamt einer Sisyphusarbeit gleichen und ohne „Kollateralschäden“ nicht zu bewältigen sind. Aber Du kannst Dir die Lage leichter machen:
– Die Situation unter Beobachtung halten. Friedlichere Formen des Hallimaschs (so eine habe ich im Garten) beschränken sich aufs Auffuttern des Totholzes bzw. toter Wurzeln im Boden, sorgen aber nicht aktiv für „Nachschub“ an solchen, sondern sind an den Stellen, wo sie alles Totholz zersetzt haben, erstmal wieder weg. Callis hat das im anderen Thread schön beschrieben, wie die Fruchtkörper entlang der Wurzeln „wandern“, bis sie das Ende erreicht haben. Wenn Du eine solche Form hast, brauchst Du keine Angst um Deinen Wald zu haben, sofern der per se halbwegs gesund ist.
– Die Situation ins Positive umdeuten, ergo den Hallimasch nicht als Feind, sondern als guten Speisepilz betrachten, aus dem man leckere Omeletts zaubern kann
– Mal ganz von der Hallimasch-Frage abgesehen: Ich kenne die räumliche Situation ja nur aus der Beschreibung hier im Thread, aber wenn ich mir das vor meinem geistigen Auge vorstelle, würde ich mir schleunigst Gedanken machen, wie ein Zugang zu der Waldfläche hergestellt werden kann, ohne Zaun und Stacheldraht überklettern zu müssen. Wenn der Wald mal brennt oder ein Orkan reihenweise Bäume umlegt, sollten Feuerwehr und Rettungskräfte nicht erst mit pioniermäßigen Maßnahmen einen Übergang über den Zaun schaffen müssen.