Wie rasieren hilft verstehe ich ebenso wenig wie die Aussagen von Gartenplaner.
Zum Thema Schwefel. Wenn man von Elementarem Schwefel die Oxidationskette lang geht, führt die zuerst zu SO2 (Schwefeldioxid), dem wirksamen Prinzip, danach SO3 bzw Sulfat, das `ungiftige Abbauprodukt´.
Da SO2 nur eine kurze Halbwertszeit in der Atmosphäre hat und unter den aeroben Bedingungen eben schnell weiter oxidiert wird, muss man dem nicht ganz so viel Beachtung schenken wie zB Schwefelwasserstoff, der um einiges giftiger ist.
Sulfat ist als `Abbauprodukt´ recht mobil im Boden, wird unter anaeroben Bedienungen auch wieder zu Schwefelwasserstoff umgebaut (Faulschlamm kennt wohl jeder). Ist aber halb so wild, Schwefel wird in viel größeren Mengen von den Pflanzen als Nährstoff aufgenommen als zB Kupfer (Richtwert bei Cu je nach Bodenart zwischen 0,8 bis 4,0mg/kg Boden). Also da gibt es die Entsorgungsprobleme nicht so, auch weil Sulfat im Grundwasser deutlich höhere Grenzwerte genießt als es zB bei Nitrat der Fall wäre. Und selbst da reden wir von 50mg/L.
Wie auch immer, Schwefel ist durchaus Zulassungsfähig, aber eben nicht Nützlingsschonend.
Falls jemand bezweifeln sollte das Schwefeldioxid das Wirkprinzip vom Schwefel ist, man könnte ja mal ein Praktikum bei einem Winzer des Vertrauens machen und den fragen, warum die im Idealfall Schwefeldioxid zum abtöten der natürlichen Hefen im Most benutzen, damit sie die Reinzuchthefen mit besserer Aromatik usw im Gäransatz etablieren können.
Nun ja, ist jetzt etwas abgedriftet von Insekten. Aber Fungizide sind eben auch nicht frei von Wirkung gegen Gliederfüßer. Und für Nutzpflanzengärtner ists wirklich nicht neu, Netzschwefel gegen Spinnmilben. Deshalb verwundert es ja so, das die Ergebnisse der Weinbaustudie in der Pfalz die Autoren so überrascht hat.