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Autor Thema: Studie zu Insektensterben  (Gelesen 144185 mal)

thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #90 am: 21. Oktober 2017, 19:24:51 »

...ein paar Prozente beizusteuern, in denen das Ziel nicht der höchstmögliche Fruchtertrag, sondern neben einer moderaten Ernte eine deutlich höhere Artenvielfalt das andere Produkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist.
Dann sollte man das auch mal niederschreiben, was damit gemein ist. Mutterkorn, Schimmel, Distel, Ackerwinde? Alles mehr als nur die Art Weizen. Artenvielfalt, juhu! Was soll das?
Mal im Ernst, es kann doch keiner sagen, was einem Artenvielfalt überhaupt wert ist, was ist man bereit dafür zu geben außer nichts?
Wie soll ein Landwirt damit seine Fruchtfolge planen?

Da gehts nicht um was technisch oder chemisch möglich ist, sondern man müsste mal Butter bei die Fische geben.

Nur ewig drauf rumhacken bringt keine Lösung. Wer wundert sich noch ernsthaft darüber, dass gerade die Kleinbauern grundsätzlich eher mal abriegeln, wenn wieder irgendwas verlangt wird?

Und wenn man bei der Studie bleibt, dann sollte wirklich die Frage mal beantwortet werden, wie wird in den in der Studie aufgeführten Schutzgebieten Landwirtschaft betrieben.
Wenn das geklärt ist, kann man mal drürber nachdenken, was Bristlecone gesagt hat, mit der nivellierung der Landschaft.

Ich möchte gerne drüber reden, aber nicht mit denen, die am lautesten schrein, dass die Landwirtschaft und Pestizide an allem schuld ist und man selbst ne weiße Weste hat. Ich würde es gerne auf einer vernünftigen Basis bequatschen.

Was den Wald angeht, der hat kürzere Nutzungszyklen mittlerweile. Den letzten Kartierbiologen habe ich hier durch die Stadt geführt und er kannte die alten Bäume, wie sie auf dem Friedhof usw stehen, vom Wald schon garnichtmehr, war entsprechend erstaunt über die Vögel. Und ja, Vögel kann man sich angucken, ob Wald oder Offenlandschaft, die sind aber ein anderes Thema als Insektenbiomasse, um die es in der Studie ging, über die gerade diskutiert wird. Es geht nicht um die Endlösung, Bio kaufen, das ist zu simpel und ändert nix am Problem.
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bristlecone

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #91 am: 21. Oktober 2017, 19:29:11 »

Art. 3 Grundgesetz, Gleichheitsgrundsatz: Wenn eine Berufsgruppe direkte Einkommenseinbußen zugunsten des Naturschutzes hat, müssen das alle anderen auch haben.  ::)

 ::) Das ist Unsinn.


Was besagte Nivellierung der Landschaft angeht: Wollte man ernsthaft und in sinnvollem Maße etwas rückgängig machen, stieße man auf massive Widerstände, auch - aber nicht nur - von Landwirten.

Zwei Beispiele:

Kommunen haben längst Flächen, die durch Entwässerung trockenfielen, bebaut, oder dort wurden Straßen gebaut.
Ebenso nutzen Landwirte frühere Nasswiesen, die im Frühjahr regelmäßig überschwemmt waren, inzwischen ganz anders.
Hier jammern Landwirte bereits, wenn Lärmschutzwände an den Bahngleisen ihre Äcker beschatten oder angeblich Kaltluftstau für Ertragsminderung sorgt. Da werden rasch Ausgleichsforderungen gestellt, wohl wissend, dass die Bahn schlecht erklären kann, dann eben keine Wände aufzustellen.

« Letzte Änderung: 21. Oktober 2017, 19:35:57 von bristlecone »
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #92 am: 21. Oktober 2017, 19:39:46 »

Ist bei den Hobbygärtnern nicht anders, wenn da der Obstbaum vom Nachbarn das Gemüse beschattet.
Das blöde daran, wenns wenigstens Obstbäume wären, das man was für den Mund hat, nein, es sind Thujas...

Ich verstehe nicht, warum ein Landwirt per se der schlechtere Mensch ist, nur weil er mehr Fläche hat als der Neubaugebietler mit Handtuchgarten.
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bristlecone

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #93 am: 21. Oktober 2017, 19:52:15 »

Es geht doch nicht um menschliche Qualitäten.  ::)

Es geht darum, dass nun mal landwirtschaftliche Flächen Deutschland eine enorme Bedeutung für und Auswirkung auf die Umwelt haben, mit allen - aus Sicht des Landwirts erwünschten - und - aus Sicht des Naturschutzes - unerwünschten Folgen.

Sorry, aber mich erinnert die dabei stets aufkommende Debatte an den alten Spruch: "Wer etwas verändern will, findet Wege. Wer etwas verhindern will, Gründe."
 
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #94 am: 21. Oktober 2017, 20:00:37 »

Ich kenne da eine Gruppe, die zeigt gerne mit dem Finger auf andere.

Die andere Gruppe wüsste gerne was überhaupt gewollt ist, wofür die Leute mehr Geld bezahlen würden, nicht nur bei Umfragen, sondern auch real.

Ansonsten ist für mich ein Hobbygärtner, der maßlos überdüngt die selbe Umweltsau wie ein Bauer, der maßlos überdüngt. Hobbygärtner werden nicht kontrolliert, die kritisiert niemand. So schnell ist man raus...

O-Ton: mir doch egal...

PS: in der Studie nahm die Insektenbiomasse mit der Stickstoffmenge im Boden zu. Bis zu einem gewissen Rahmen durchaus nachvollziehbar...
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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #95 am: 21. Oktober 2017, 22:08:35 »

...ein paar Prozente beizusteuern, in denen das Ziel nicht der höchstmögliche Fruchtertrag, sondern neben einer moderaten Ernte eine deutlich höhere Artenvielfalt das andere Produkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist.
Dann sollte man das auch mal niederschreiben, was damit gemein ist. Mutterkorn, Schimmel, Distel, Ackerwinde? Alles mehr als nur die Art Weizen. Artenvielfalt, juhu! Was soll das?
Mal im Ernst, es kann doch keiner sagen, was einem Artenvielfalt überhaupt wert ist, was ist man bereit dafür zu geben außer nichts?
Wie soll ein Landwirt damit seine Fruchtfolge planen? ...

Das ist vielfach niedergeschrieben, man muss es eben auch zur Kenntnis nehmen wollen. Gelungene Praxisbeispiele gibt es ebenfalls genug, um eine Bewertung der Methoden vornehmen zu können. Und diese Bewertung fällt deutlich aus. Im folgenden: Was soll der Unsinn. Für wie blöd hältst Du, immer wieder, Deine Diskussionspartner?

@Staudo: Zur Zeit haben Landwirte in Umwelt- und Naturschutzfragen zuerst einmal reichlich Privilegien. Und: Es gibt keine Gleichheit im Unrecht.
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Sandkeks

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #96 am: 22. Oktober 2017, 00:02:07 »

Ich bin Biologin, genauer gesagt Ökologin und war daher immer sehr gegen Pestizide eingestellt. Irgendwann erkennt man aber die Komplexizität nicht nur der Umwelt, sondern auch der Landwirtschaft. Man erkennt die enorme Hilfe, die uns Pestizide leisten. Durch ihre Hilfe stirbt hier, soweit ich weiß, keiner mehr an Mutterkornvergiftung und große Hungersnöte gab es zumindest in unseren Breiten auch schon jahrzehntelang nicht mehr. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren und Landwirten und den Pflanzenschutzmittelherstellern auch danken. Es hatte und hat seine Gründe, warum über Möglichkeiten geforscht wurde, die Ernten sicherzustellen. Das finde ich gut.

Natürlich möchte keiner die negativen Folgen für die Umwelt haben. Der eine ist in dieser Richtung aufmerksamer und sieht die Ursachen automatisch bei den anderen, also den Landwirten, während diese eine andere Meinung zu dem Thema haben. Soweit so gut. Ich kann beide Seiten verstehen. Aber mich stört das stete Herumhacken auf denjenigen, die für unsere Ernährung sorgen, immer mehr. Die einen sind frustriert, dass die anderen nicht sofort auf sie hören und die anderen sind frustriert, dass stets auf sie herumgehackt wird. Dazu für gewöhnlich von Leuten, die von Landwirtschaft nicht so wirklich viel verstehen. Landwirt zu sein ist etwas komplizierter (wenn man es gut macht), als einen kleinen Privatgarten zu bewirtschaften.
Was ich damit sagen will ist, dass dieses ewige den anderen die Schuld in die Schuhe schieben wollen nicht hilfreich ist und zu keinem Dialog führt oder würdet ihr gern geduldig jemandem zuhören, der Euch beschimpft und Euch sämtliche Kompetenzen abspricht? Das führt zu nichts.

Zur "Studie". Ja, sie hat sehr deutliche Mängel, weshalb in meinen Augen die Zahl "76 % Rückgang" an Insektenbiomasse nicht korrekt ist (man schaue nur mal auf die nur 8 Untersuchungsflächen im Jahr 1989 und noch weniger Flächen in den Jahren darauf). Aber die generelle Tendenz, weniger Insektenmasse im Verlauf der letzten Jahrzehnte stimmt und das ist erschreckend genug. Es gibt zusätzlich zu dieser Veröffentlichung einige Arbeiten zu einzelnen Insektengruppen, die zu dem gleichen Schluss kommen.

Zu überlegen, wie man sinnvoll und praktikabel der Insektenwelt und damit allgemein der Umwelt hilft, finde ich sehr wichtig und willkommen. Der in meinen Augen erste Punkt: weniger Aufräumen. Damit meinte ich nicht unterm Sofa, obwohl das durchaus auch zur Förderung der Fauna beitragen kann, sondern im eigenen Garten, in Parks, an Wegrändern, Feldrainen usw. Stetes Mähen sämtlicher Vegetation fördert nicht gerade die Vielfalt. Unsere Umwelt hat sich in dieser Hinsicht sehr deutlich verändert und gerade der Siedlungsbereich war eigentlich stets ein Hotspot der Artenvielfalt.

Wie man zu einer wieder besseren Fruchtfolge kommt und auch sonst die Landwirtschaft unterstützen könnte, sollte man im Dialog mit Landwirten herausfinden, aber nicht gegen sie. Mich stört übrigens sehr, dass wertvolle landwirtschaftliche Fläche Platz für Eigenheimsiedlungen machen muss. Das ist etwas kurzsichtig. Guter Boden ist ein wichtiges Schutzgut, welches unwiederbringlich ist.

Ist Euch eigentlich aufgefallen, dass die Autoren der hier genannten Veröffentlichung zu dem Schluss kamen, dass der Bereich 200 m um die Schutzgebiete eher etwas zur Fauna in den Gebieten beitrug als weiter entfernte Flächen? Und ist Euch aufgefallen, dass in dieser 200 m-Zone der Anteil an landwirtschaftlicher Fläche im Beobachtungszeitraum von 31,5 % auf 20 % sank? Nur mal am Rande. Vielleicht hilft das ein wenig nicht nur Schuldige zu suchen (das sind wir in meinen Augen alle), sondern nach Lösungen. Und jeder kehre bitte dabei auch vor seiner eigenen Tür.
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2017, 00:04:18 von Sandbiene »
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Kenobi †

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #97 am: 22. Oktober 2017, 00:22:17 »

@Sandbiene: Du sprichst mir aus der Seele. Top Beitrag!
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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #98 am: 22. Oktober 2017, 07:24:43 »

Bitte unterscheidet zwischem dem einzelnen Landwirt, der in dem Konflikt tatsächlich oft allein da steht und den ideologisch auftretenden Agrarfunktionären sowie einzelnen "Big Playern", die den politischen Diskurs bestimmen, handfeste Meinungsmanipulation treiben und direkten, massiven Einfluss auf Bundes- und Länderpolitik ausüben. Und denen geht es um mehr als ein auskömmliches bäuerliches Wirtschaften.

... die enorme Hilfe, die uns Pestizide leisten. ...

Das haben hir, denke ich, die wenigsten getan. Es geht um den Maßstab und die Art und Weise des Einsatzes. Ich stimme mit Deinen Anischten im übrigen weitgehend überein.
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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #99 am: 22. Oktober 2017, 08:04:30 »

Ich auch. Und worüber streiten wir uns jetzt ???

Ich sprach gestern mit "unserem " Bauern. Er hat eine Feuchtwiese von der Stadt gepachtet (8 Hektar). Nach allerlei hin und her ist sie jetzt als Naturschutzfläche ausgewiesen ohne unter Naturschutz zu stehen. Auf dieser Wiese wurden in den letzten Jahren auch unter meiner Mithilfe allerlei mehr oder weniger blödsinnige Ausgleichspflanzungen angelegt. Die Flächen, die diese Ausgleichspflanzungen einnehmen, werden ab sofort aus der Flächenprämie herausgerechnet, weil der Bauer die nicht mehr bewirtschaften kann. Begründung: bis an einen einzeln stehenden Baum kann er mähen. Da die Flächen eingezäunt sind, geht das nicht mehr. Bei den unsinnigsten Pflanzungen hatte ich schon mal Zäune abgebaut (damit die nicht die Landschaft vermüllen) und auf die aktive Mithilfe der Rehe vertraut. Bei drei Gehölzinseln beließ ich die Zäune mit voller Absicht, damit die Rehe die Bäume und Sträucher nicht aufasten und Deckung für Vögel bleibt. Genau diese drei Gehölzinseln wurden dem Bauern auch herausgerechnet, die Flächenprämie muss er zurückzahlen. Diese eine Fläche ist ein Sonderfall, wirkt auf den Bauern aber sicherlich erzieherisch.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #100 am: 22. Oktober 2017, 08:47:05 »

Hier im Ort wurde am Rande eines Neubaugebiets eine Blumenwiese angelegt. Nichts Spektakuläres, einfach im Großen und Ganzen eine Fettwiese mit den üblichen Pflanzen drauf. Die Pflege, sprich die Mahd, war so abgestimmt, dass der bestehende gewünschte Aspekt bestehen blieb.
Bis die Pflege neu vergeben wurde: Jetzt wird gemäht, wie es in den Betriebsablauf passt, und nicht wie früher zweimal, sondern eher nach Belieben. Das Mähgut wird nicht mehr wie vorher abgefahren, sondern bleibt liegen, denn Mulchen ist naturgemäß, meint die Stadtverwaltung.
"Alle" sind zufrieden: Die Stadt spart Geld, der jetzt beauftragte Gärtner mäht, wie es ihm in den Kram passt, und viele dort wohnende Bürger auch, denn es sieht jetzt immer so schön kurz geschoren aus, und es fliegt nicht mehr soviel Unkraut in die umliegenden "Steingärten".
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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #101 am: 22. Oktober 2017, 08:57:43 »

Hohes Gras ist sowieso Mist. Das verleitet die Kinder nur, darin herumzutoben und sich Bienenstiche und Zecken einzuhandeln.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #102 am: 22. Oktober 2017, 09:28:08 »

Wobei Bienenstiche in einer kurzgeschorenen Kleewiese eher vorkommen dürften als in einer waden- oder hüfthohen Blumenwiese.
Dort läuft kaum einer barfuß rum und die Bienen stechen eigentlich nur wenn man sie anfasst oder drauftritt.
In der Nähe des Stockes ist das gelegentlich ein wenig anders.
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Axel

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #103 am: 22. Oktober 2017, 09:34:46 »

Ich auch. Und worüber streiten wir uns jetzt ??? ...

 ;) "Ein weites Feld."

Mal etwas "Butter bei die Fische".

Ökolandbau. Verzicht auf Pestizideinsatz und synthetische Düngung. Armer Sandstandort. Im sonnenexponierten Nordrand, in leichter Hanglage führt der Wärmestau vor dem Waldrand zu extremen Verhältnissen. Während der Bestand im übrigen Schlag manierlich aussieht und weitgehend unkrautfrei ist, entfaltet sich hier die schüttere Unkrautgesellschaft, die für die brandenburgischen Sandlandschaften bis in  die 1950er Jahre charakteristisch war: die Lammkraut-Flur.
Ein klassisch insektenreicher Standort mit hohem Anteil von Spezialisten unter den grabenden Insekten. Sehr gute Nahrungshabitateignung für die im Waldrand oder in der Umgebung nistenden Vögel.
Leitart: Das Lammkraut oder Lämmersalat (Arnoseris minima). Naturschutzwert: sehr hoch, Deutschland ist das Arealzentrum. Das Areal beginnt am Atlantik und endet an der polnischen Ostgrenze, ausschließlich in den gemäßigten Breiten, ist also vergleichsweise beschränkt. Die natürliche Herkunft der Pflanze bleibt unklar, vielleicht in Wildtriften, Großtier-Lägerfluren oder ähnlichem, die heute nicht mehr in entsprechendem Umfang vorhanden sind.

 

Aktuelle Gefährdung: in Brandenburg stark gefährdet, leichter Bestandsanstieg ausschließlich in Flächen des Ökologischen Landbaus und in gesondert geförderten Segetalarten-Schutzflächen. In Deutschland insgesamt stark gefährdet nach massiven Bestandseinbrüchen seit 1950. In fast allen europäischen Ländern außer F und PL ebenfalls stark gefährdet oder kurz vor dem Aussterben.

Im konventionellen Landbau war die Art schon in Vorwendezeiten weitgehend verschwunden. Es gab eine Mikro-Nische: Der Feldwinkel, die letzte Ecke, die der Traktorfahrer nur gelegentlich sauber ausgearbeitet hatte - aus "systembedingter Schlampigkeit". Diese Nische war alles andere als zuverlässig oder komfortabel. Im Schnitt auf weniger als 5 % der Schläge und wenn, dann überlebte dort eine handvoll Pflanzen. Das hat sich im intensiv bestellten Acker nicht verbessert. Restvorkommen in diesem Nutzungssegment sind jederzeit vom Verscheinden bedrohte Zufälle, tendenziell seltener werdende Zufälle. Die Art hat keine langlebige Samenbank, es gibt kein Wiederaufleben der Populationen nach Verlust. Verlust ergibt für diese Art sich vor allem aus schlagdeckendem Herbizideinsatz und durch Düngung dauerhaft dichtem Bestandsschluss bis an den äußersten Schlagrand.

Im Ökolandbau ist die Art ohne zusätzliche Förderung vorläufig gut aufgehoben, solange die Zahl der mechanischen Bearbeitungsdurchgänge nicht weiter erhöht wird. Die aktellen Vorkommen in der Karte liegen zum weitaus größten Anteil in den Ökolandbau-Flächen.

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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #104 am: 22. Oktober 2017, 09:50:57 »

Wobei ich mich beim oberen Bild durchaus frage, wovon der Bauer lebt. Selbst der konventionell arbeitende Brandenburger Landwirt schaffte es in diesem Jahr kaum, seinen Roggen rentabel anzubauen. Zum Glück stand der Mais prächtig.

@Partisanengärtner: Meine Bemerkung war ironisch gemeint.
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