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Autor Thema: Studie zu Insektensterben  (Gelesen 142820 mal)

bristlecone

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #195 am: 29. Oktober 2017, 15:46:00 »

Denn eins ist vielleicht nicht jedem Laien klar. Wissenschaftler befassen sich nicht mit der Zukunft. Das machen Wahrsager. Oder Wirtschaftswissenschaftler. Naturwissenschaftler liefern nur Daten zu Entwicklungen, die in ihrem Untersuchungszeitraum stattgefunden haben. Das Extrapolieren ist nicht die Aufgabe von Wissenschaft und unwissenschaftlich. Daraus können sich Konflikte ergeben.

 ???

Kleiner Exkurs:

Naturwissenschaftler entwickeln aus Messungen und Beobachtungen unter Berücksichtigung bestehender Erkenntnisse Hypothesen und Theorien. Diese wiederum ermöglichen es, Modelle zu entwickeln. Mit solchen Modellen kann man nichts beweisen, sondern Vorhersagen treffen. Die wiederum lassen sich anhand von Messungen und Beobachtungen überprüfen. Stimmen beide mit den Modellvorhersagen überein, ist das Modell gut.
Ergeben sich Ungereimtheiten, Ungenauigkeiten oder gar Widersprüche, ist das auf Basis bisheriger Erkenntnisse aufgestellte Modell verbesserungsbedürftig und -fähig.

Mit anderen Worten: Selbstverständlich befassen sich Naturwissenschaftler mit der Zukunft.

Von Astronomen, die anhand der aktuellen Modelle die nächste Sonnenfinsternis vorhersagen, bis zu Klimatologen, die anhand ihrer Modelle Vorhersagen über die zukünftige Klimaentwicklung treffen.
Dabei ist im ersteren Fall das Modell ziemlich gut, da die Parameter sehr genau bekannt sind, und man kann sich auf die Sekunde drauf verlassen.
Im zweiten Fall ist die ganze Sache erheblich komplexer, nicht alle Faktoren sind genau genug bekannt und somit die Unsicherheiten größer. Aber das Prinzip ist dasselbe. 

So, jetzt können wir gerne zum Thema des Threads zurückkommen.
« Letzte Änderung: 29. Oktober 2017, 15:47:31 von bristlecone »
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pearl

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #196 am: 29. Oktober 2017, 19:43:08 »

oh, sorry, ich vergaß die Meteorologen und die Astrologen. Dann gibt es noch die Futurologen. Wir wissen ja alle aus eigener Anschauung, was wir von Prognosen zu halten haben, oder?
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— Robert M. Sapolsky

Dietmar

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #197 am: 29. Oktober 2017, 20:47:37 »

Zitat
Wir wissen ja alle aus eigener Anschauung, was wir von Prognosen zu halten haben, oder?

Zitat: "Ungewiß die Zukunft ist".  ;D
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Malvegil

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #198 am: 29. Oktober 2017, 23:12:18 »

Ich sag jetzt mal was völlig Unqualifiziertes: Ich schätze, mindestens 80% unserer Bevölkerung finden Insekten eklig und/oder gefährlich. Vielleicht nicht, wenn sie in der Sonne herumschwirren oder -zirpen, aber da, wo sie ihre Nester bauen (Ameisen! gräßlich! Wespen!) oder sonst ihre Jugendstadien absolvieren, sei es in Pfützen, Kothäufchen, sei es fressend an Brennessel, Mohrrübe oder Baumwurzeln, da mit Sicherheit. Daß die Landschaft im Großen und die Grundstücke im Kleinen für dieses Kroppzeug möglichst unbewohnbar gemacht werden, daß manche Zeitgenossen in ihrem Garten jede Fraßspur mit der Sprühflasche bekämpfen, das alles ist ja Absicht und genau so gewollt. Dann ist es schön ordentlich! Der durchschnittliche Bürger kann vielleicht 15 Insektenspezies aus dem Stand identifizieren. Wozu braucht man die alle überhaupt?

Folglich wird dieses Thema ziemlich sicher nie den emotionalen Widerhall finden wie damals das 'Waldsterben'. Die deutsche Seele braucht den Maikäfer und die Steinhummel nicht, so gut sie sich eigentlich zu Symboltieren eignen würden. Ich bezweifle deshalb, daß diese fatale Entwicklung, die ja auch nur ein Aspekt eines insgesamt fatalen Umgangs mit der belebten und unbelebten Natur ist, sich längerfristig irgendwie aufhalten läßt. Dazu bräuchte es schon einen kompletten Sinneswandel.
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Roeschen1

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #199 am: 29. Oktober 2017, 23:21:17 »

Ja, Insekten haben keine Lobby, man denke nur an Zecken, Milben, Läuse, Schaben...iigitt...
Also wirklich, Zecken braucht kein Mensch, Tier.
Aber sie stehen in direkter Verbindung mit der Vogelpopulation... ein Rotkehlchen ist anmutig, singt wunderschön...
Und Bienen sind Bestäuber, wir brauchen sie, vor allem die Wildbienen.
« Letzte Änderung: 29. Oktober 2017, 23:39:30 von Dornroeschen »
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Malvegil

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #200 am: 29. Oktober 2017, 23:33:08 »

Ich weiß, was Du meinst. Aber Zecken und Milben haben acht Beine.  ;)
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Hermann.

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #201 am: 30. Oktober 2017, 04:55:03 »

... solange gleichzeitig weiterhin massiv Insektizide eingesetzt werden?
Als ehemaliger Landwirt (Getreide, Grünland) würde mich interessieren welche landwirtschaftlichen Flächen mit Insektiziden behandelt werden.

Raps? Mais?
Forstflächen ganz sicher und regelmäßig, aber auf letztlich geringer Fläche.


Raps weiß ich nicht, hatte ich noch nicht angebaut. Der Maiszünsler wird bei uns durch häckseln bzw. quetschen der Maisstoppeln bekämpft. Gespritzt wird da nichts.

Vielleicht könnte hemerocallis näher erläutern, auf welchen Flächen und gegen welche Insekten massiv Insektizide eingesetzt werden. ::)
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thogoer

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #202 am: 30. Oktober 2017, 06:05:09 »

Ja, Insekten haben keine Lobby, man denke nur an Zecken, Milben, Läuse, Schaben...iigitt...
Also wirklich, Zecken braucht kein Mensch, Tier.
Aber sie stehen in direkter Verbindung mit der Vogelpopulation... ein Rotkehlchen ist anmutig, singt wunderschön...
Und Bienen sind Bestäuber, wir brauchen sie, vor allem die Wildbienen.
;D
Der Mensch im Mitttelpunkt, beurteilt, verurteilt und fuehrt aus, weil Er weiss wer welchen nutzen hat und wer nicht gebraucht wird kann oder soll weg, ein paar kaum auffàllige Lateralschaeden bei der Bekaempfung von Pflanzen und Tieren. Verhaltensauffaellig, nein oder? Gibt es Untersuchungen wieviele Arten durch Zecken ausgestorben sind? ;)
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Roeschen1

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #203 am: 01. November 2017, 13:17:21 »

Ja, der Mensch ist durch Lebensraumzerstörung, Insektizide, Jagd, usw. verantwortlich für die Artenzusammensetzung unserer Umgebung.
Aber auf Zecken kann ich verzichten.
Mein Sohn hatte Borreliose, eine Freundin hat massive Nervenschädigungen durch nicht diagnostizierte Borreliose.
Ich habe die entfernten Zecken bei mir, meinen Katzen, Igeln aufgehört zu zählen.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #205 am: 02. November 2017, 22:40:44 »

Ja, der Mensch ist durch Lebensraumzerstörung, Insektizide, Jagd, usw. verantwortlich für die Artenzusammensetzung unserer Umgebung.
Wenn man eine möglichst komplette Auflistung von Ursachen erstellen will, kann man auch die Relevanz in Prozenten angeben.
Wenn Lebensraumzerstörung 95% ausmachen und Insektizide 0,1%, dann sind beide in der Auflistung richtig aufgehoben.

Was noch aussteht ist die Antwort von Hemerocallis, welche Landwirtschaftlichen Kulturen `intensiv mit Insektiziden zu tode gespritzt werden´.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #206 am: 03. November 2017, 00:37:29 »

... solange gleichzeitig weiterhin massiv Insektizide eingesetzt werden?
Als ehemaliger Landwirt (Getreide, Grünland) würde mich interessieren welche landwirtschaftlichen Flächen mit Insektiziden behandelt werden.

Hm - als ehemaliger Landwirt müsste Hermann. das doch erläutern können - anscheinend hat er ja gar keine benutzt, so könnte man es deuten?

Mich würde interessieren, warum für Getreide, Raps, Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Sonderkulturen, Grünland/Ackergras hier z.B. verschieden Insektizide angeboten werden und wie oft die wirklich gebraucht werden?
Als Nicht-Landwirt habe ich da auch nicht so den umfassenden Wissenstand.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #207 am: 03. November 2017, 05:59:16 »

Das verschwinden der Tier- und Pflanzenarten  koennen die Wissenschaftler noch lange erforschen und verschiedene  Gruende und Thesen finden und aufstellen. Das wird wohl in erster Linie ihr Gehalt sichern und den enormen Wissensschatz den die Menschheit gerade anhaeuft bereichern. Aendert leider nicht die Richtung, Wie schon an anderer Stelle geschr. der Mensch frisst Baeume und k..t Haeuser aus.  Zum Thema Insekten und Voegel braucht man nur mit offenen Sinnen unterwegs sein um zu merken was los ist.
Es tut mir Leid wenn Menschen unter Krankheiten die vn Zecken uebertragen werden leiden, sorry,
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #208 am: 03. November 2017, 06:46:20 »

Ja, wenn man so rumläuft sieht man einiges.
Ich sehe da aber recht wenig Insektizide. Auch und gerade in den Naturschutzgebieten, wo die Vogel- und Insektenpopulation weniger wird.

Ich bin auch kein Landwirt, probiers trotzdem mal.
Weizen kann man gegen Virenübertragende Blattläuse spritzen. Da ist jetzt demnächst die Zeit dazu. Man kann sich fragen, wieviel Nichtzielinsekten sich währenddessen auf dem Weizenfeld aufhalten.
Kartoffeln kann man vor Kartoffelkäfern schützen, wenn die Schadschwelle überschritten ist.
Raps kann vor Erdflöhen geschützt werden, seit neuestem nicht mehr mit einer Beize, sondern nur noch mit 2-3 Spritzungen. Rapsglanzkäfer je nach dem wann sie auftreten, mal gelten sie als Bestäubungshilfe, mal als Schädling.
Mais könnte man spritzen, macht man aber so gut wie nie, das ist nur in Mais-Mais-Mais-Fruchtfolgen nötig. Mais hat einen Isektizidbehandlungsindex von glaube ich max 0,2.
Von Zuckerrüben habe ich keine Ahnung. Blattläuse vielleicht?
Gründland könnte man gegen Wiesenschnaken behandeln, BT, auch ein Insektizid.

Sonderkulturen: vielfältig. Gemüse meist Blattläuse, hier sind meist auch alle Arten relevant, nicht wie etwa bei Apfel, dort werden nur die Lausarten bekämpft, die relevant sind. Die anderen werden belassen um die Nützlingspopulation zu ernähren. Gemüse wird zunehmend unter Glas angebaut, weil Makellos vom Handel gefordert wird. An sich perfekte Radieschen mit einem gelben Blatt im unteren Bereich ist nichts anderes als Abfall, muss untergepflügt werden. War diesen Herbst hektarweise der Fall.
Gewächshäuser stellen und Folienabdeckung braucht tendenziell weniger Pflanzenschutz, bringt den Vögeln aber auch nicht wirklich was an Lebensraum.
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #209 am: 03. November 2017, 06:56:15 »

Hm - als ehemaliger Landwirt müsste Hermann. das doch erläutern können - anscheinend hat er ja gar keine benutzt, so könnte man es deuten?
Ich habe keine Insektizide benutzt und meine Kollegen im Dorf auch nicht. Im Getreide und Grünland gibt es bei uns keine Probleme mit Insekten. Zuckerrüben, Kartoffeln und Sonderkulturen gibt es hier im Dorf nicht, deshalb weiß ich nicht, ob da MASSIV Insektizide eingesetzt werden. Für das deutschlandweite Insektensterben wäre das wohl auch nicht verantwortlich. Wie schon geschrieben macht im Mais nur der Zünsler Schwierigkeiten und der wird maschinell bekämpft.
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