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Autor Thema: Studie zu Insektensterben  (Gelesen 142891 mal)

partisanengärtner

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #240 am: 05. November 2017, 16:47:17 »

Das Auftreten von Forstschädlingen wie dem Eichenprozessionsspinner wird natürlich mit Insektiziden bekämpft, nicht erst in jüngster Zeit. Das sich davon die individuenärmeren Insektenarten unter Umständen nicht erholen können, lässt solche an sich artenreichen Biotope auf artenärmere Level zurückfallen. Die "Schädlinge" sind da nicht so anfällig.

Diese Systeme sind wiederum dadurch öfter auf Eingriffe angewiesen. Je artenärmer um so stärker die Oszillationen. Das findet ja schon seit längerer Zeit statt. Jeder Einzeleingriff vermutlich tolerabel, leider addiert sich das auch auf der Zeitachse.
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Axel

Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #241 am: 05. November 2017, 17:17:04 »

Hier gab es letztes Jahr Behandlungen mittels Hubschrauber gegen einen massiven Befall durch die Kiefernbuschhornwespe. In Siedlungsnähe konnte nicht gespritzt werden. Ein Jahr später sind beide Varianten immer noch weitgehend kahl gefressen und gleichzeitig sind die Populationen weitgehend zusammengebrochen. Für mich lasen sich die Berichte so, als ob man sich die Behandlungen hätte sparen können, wobei das natürlich sehr unwissenschaftlich ist.
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #242 am: 05. November 2017, 20:49:00 »

In Nordwestdeutschland (woanders kenne ich die Situation nicht) gibt es Bereiche, in denen die Einträge von Ammonium aus der Luft (!) so hoch sind, dass sie nährstoffarme Lebensräume ernstlich verändern. Ganz ohne Düngung von Boden aus.
Ist in Südwestdeutschland, etwa im Pfälzer Wald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands, auch nicht anders.
Ich stelle die These auf, der hohe Stickstoffgehalt in der Luft zum Ende des Sommers wird vom Regen ausgewaschen und so den Pflanzen verfügbar gemacht, diese werden daraufhin in Kombination mit immer wärmeren Herbstmonaten nicht selten zu einem erneuten Trieb oder Blüte angeregt. Dies verringert die Winterhärte oder lässt Blütenanlagen die eigentlich für das Folgejahr gedacht sind, im Herbst schon `verheizen´.
Letzterer Punkt ist soweit belegt durch die Winterblüherkartierung der Pollichia.
Welchen Einfluss die hohen Stickstoffgehalte darauf haben, sollte der ein oder andere naturforschende Verein wie etwa Nabu genauer untersuchen. Die sollten das nötige KnowHow und die finanziellen Mittel dazu haben.

Die Vergrasung ungedüngter Wiesen ist eine andere Geschichte, dort werden durch den Stickstoff auch zuviele Magerpflanzen überwuchert. Ärgerlich, da viele Insekten hochspezialisiert sind und auf diese Arten angewiesen sind.
In Wäldern hier in der Gegend ist es nicht nur die Vergrasung, auch Holunder und Co wird hier immer öfter. Zusätzlich gibts noch die Laurophyllisierung.

Verschobene Blühzeitpunkte, Insekten fliegen nicht mehr wenn die für sie nötigen Pflanzen blühen, Konkurrenzarten werden laufend eingeschleppt und verringern das ohnehin schon knapper werdende Nahrungsangebot noch mehr, zusätzlich verändern sich ganze Lebensräume, der Boden von Offenbodenlandschaften wird von Gräsern beschattet und mit Humus angereichert, der die Feuchtigkeit länger im Boden hält und so auch anderen Arten Tür und Tor öffnet.
Es ist vieles im Wandel die letzten 30-40 Jahre.

Auch der Insektizideinsatz, der wird durch zahlreiche Auflagen immer Umweltverträglicher.
Ich mag ebensowenig Insektizidmaßnahmen wie Insekten totfahren mit Autoscheiben für eines der wesentlichen Ursachen für Insektenrückgang, auch, und hier im Strang im besonderen, in Naturschutzgebieten verantwortlich machen.

Selbst der Insektizideinsatz der KABS, BT-Granulat zur Bekämpfung der Schnakenplage am Oberrhein, Großflächiger Insektizideinsatz mt hubschraubern und freiwilligen Helfern zu Fuß, der Einfluss auf die Vogelpopulation ist noch heiß diskutiert anstatt sicher nachgewiesen. Auch was die Fische und Fischnährtiere angeht, die Wissenschaftler der Unis sagen die Zuckmücken und co würden durch BT auch zurückgehen, Kabs streut aber nicht dort aus wo Fische in Altarmen stehen, sondern eher auf Überflutungsflächen. Das Wasser von dort fliesst zusammen mit dem BT natürlich auch irgendwann mal ab, aber auf die Idee zu kommen, mal zu untersuchen, wie lange BT auf überschwemmten Flächen wirksam bleibt und welchen Einfluss das abfliessende Wasser auf Altrheinsysteme hat, da kommt wohl niemand drauf oder wird nicht finanziell gefördert. So kommen von den Unis eher nur Arbeiten, die sich für die Schlagzeilenpresse eignen und man so im Gespräch bleibt.

Ich habe den Eindruck, wenn jeder den anderen beschuldigt um sich reinzuwaschen, ist niemand an einer wirklichen Lösung interessiert.
« Letzte Änderung: 05. November 2017, 20:51:26 von thuja thujon »
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #243 am: 09. November 2017, 07:02:04 »

Falls jemand noch Zeit für Spaziergänge hat, es wird gerade wieder zur Letztbeobachtung bei den Insekten aufgerufen:
http://artenfinder.rlp.de/sites/default/files/artenfinder_newsletter/KoNat-Rundbrief_2017_6.pdf
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bristlecone

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #244 am: 02. Dezember 2017, 09:11:38 »

Ich zieh das mal hier rüber:

Ich denke auch, dass man jetzt nicht nach allem greifen sollte, was Glyphosat doch noch zum alleinigen Übel stempeln könnte.

Ich bin bei der Arbeit in ganz anderem Zusammenhang auf diesen Bericht gestoßen:

Auswertung der wichtigsten in Deutschland durchgeführten Monitoringstudien zu Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Nichtzielorganismen (pdf)

(Der Bericht ist von 2004, es gibt mit Sicherheit neuere*, aber ich brauchte eben gerade diesen.)

Ein Zitat:

"Um den möglichen Effekt von Herbizideinträgen auf die Vegetationsstruktur von dem anderer Faktoren besser abgrenzen zu können, wurden Labor- und Feldstudien mit Herbizidapplikationen durchgeführt. Niedrige Herbizidaufwendungen im Laborversuch zeigten bei einigen getesteten Nichtzielpflanzenarten Effekte auf das Sprosswachstum, nicht aber auf die Samenproduktion. Ein orientierender Freilandversuch mit Herbizidabtrift ergab aber bisher keine Änderungen in der Vegetationsstruktur des Saumbiotops. In der Studie wird daher der Schluss gezogen, dass die Auswirkungen einer Herbizidabtrift auf die Vegetation im Freiland offensichtlich durch den Nährstoffeintrag in die Saumbiotope überlagert werden."
(Hervorhebung von mir)

Vor allem aber listet der Bericht diverse Daten auf, wonach es auch bei regulärem Einsatz von Insektiziden immer wieder zu kleineren Einträgen in Kleingewässer kommt, die dort mehr oder weniger länger dauernde Veränderungen der dortigen Arthropodenfauna nach sich ziehen.

 
* Sandbiene?
« Letzte Änderung: 02. Dezember 2017, 09:33:00 von bristlecone »
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flor41

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #245 am: 03. Dezember 2017, 03:08:54 »

Na dann halleluja
Wie gut das Regierenden alle so dicht am Volke leben.
Ist es nicht merkwürdig wie Langjährige Amtsbekleider zu Millionenvermögen kommen?
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bristlecone

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #246 am: 03. Dezember 2017, 07:40:25 »

Na, wann kommt der tolle Produktlink.
Oder bist du nur ein armer Troll?
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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #247 am: 07. Dezember 2017, 17:29:47 »

So schlimm finde ich es nicht, wenn die alljährliche Mücken- und Blattlausplage ausfällt.
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Natternkopf

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #248 am: 07. Dezember 2017, 19:06:28 »

S t a u d o o o  :o

Trotzdem ein 🍺 für dich.
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #249 am: 07. Dezember 2017, 20:21:16 »

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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #250 am: 12. Januar 2018, 18:08:52 »

Im Sonderheft 2017 wirft die Ornithologie-Zeitschrift "Der Falke" u. a. einen Blick auf Insektenverluste im Grünland, die allein durch die Perfektionierung der mechanischen Erntemethoden entstehen.Bei den Heuschrecken kommt es zu gravierenden Verlusten (mehr als 90 %) an Individuen und Biomasse durch moderne Mähwerke. Auch nach mehreren Wochen ist eine nur minimale Wiederbesiedlung zu beobachten. Durch  Quetschung des Schnittgutes steigen die Verluste. Wird, wie zunehmend üblich, sofort aufgenommen und zur Silierung abgefahren oder gepresst, verschärft sich die Situation noch einmal.

Alles im Einklang mit Förderauflagen und Schutzgebietsbestimmungen*.

(Untersuchungen am Steinhuder Meer)


*edit:... die nicht schnell genug an die Methodenentwicklung der Landwirtschaft angepasst werden können.
« Letzte Änderung: 16. Januar 2018, 20:19:16 von lerchenzorn »
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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #251 am: 12. Januar 2018, 18:12:53 »

DAS glaube ich sofort und halte die Argumentation für absolut nachvollziehbar. Die intensiv genutzte Wiese nebenan ist extrem artenarm. Kurioserweise zieht sich selbst der Maulwurf in (von mir betreute  8) ) Randbereiche zurück.
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thuja thujon

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #252 am: 15. Januar 2018, 15:55:48 »

Die EU-hat eine Befragung zur Initiative für Bestäuber gestartet.
Jeder kann mitmachen, sowohl Privatmenschen als auch Institutionen, und seine Meinung kund tun.

Wer mitmachen möchte, hier die Seite:

https://ec.europa.eu/info/consultations/public-consultation-eu-initiative-pollinators_de
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lerchenzorn

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #253 am: 16. Januar 2018, 20:19:44 »

Danke für den Link
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Sandkeks

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #254 am: 16. Januar 2018, 22:21:11 »

Oh ja, danke. Habe gerade den Fragebogen ausgefüllt. Bin irgendwie bei der englischen Variante angekommen, was das Schreiben des Kommentars etwas erschwerte. ::)

Vor ein paar Tagen wurde ich hierauf aufmerksam gemacht. Es geht um die Frage, ob man Verbesserungen für die Bienen nach dem Verbot der Neonikotinoide gefunden hat. Interessant fand ich auch die Kommentare unterhalb der Veröffentlichung.

Es ist wie immer alles komplizierter, als man auf den ersten Blick denkt.
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