Den Text lese ich mir morgen mal durch, der eine Kommentar scheint recht gut zu treffen. Leider nix neues. Der Mob schreit nach Opfern die er melken kann.
bristlecone hat geschrieben: ↑16. Jan 2018, 22:25 Deswegen brauchen wir klare Feindbilder, die nach einfachen Lösungen schreien.
Dann sollten wir nur mal in den Spiegel schauen und nicht immer andere beschuldigen. Wer immer ordentlich seinen Rasen mäht, alle Pflanzenstängel abrasiert, keinen Kompost oder andere pflanzliche (oder auch tierische :-X) Hinterlassenschaften irgendwo rumliegen hat, braucht sich über weniger Insekten nicht zu wundern.
Ich habs meinen Nachbarn beigebracht, dass es bei mir im Garten mal nach Mist riechen kann. So richtig begeistern kann sich trotzdem keiner dafür. Das Gemüse ist trotzdem beliebt.
Auf der BI-Fläche habe ich einen Bagger angezettelt, der die Grasnarbe samt Humus vom trocknen Sand runterschiebt, zwecks Wiederherstellung von offenem Boden. Dort habens die Hundebesitzer mit nichtwegräumen von Kot und Urin übertrieben.
@Sandbiene: Nein, das liegt am Nachbarn, der seine Zimmerpflanzen mit Neonicotinoiden gegen Läuse behandelt. Deswegen müssen die für Privatanwender auch verboten werden, so wie Glyphosat.
Ich vermute, du wirst noch viel schreiben können, wenn die Debatte um Neonicotinoide erst richtig Fahrt aufnimmt.
Na ja, Neonikotinoide wirken auf jeden Fall auf Insekten, es sind schließlich Insektizide. Aber sie wirken nicht alle gleich stark auf die unterschiedlichen Insektenarten. So schafft man es kaum, ein Honigbienenvolk mit Imidacloprid zu vergiften. Was jedoch nach der Ausbringung vom staubenden, mit Clothianidin behandeltem Saatgut passiert ist, weiß inzwischen jeder.
Nein, war so gedacht wie geschrieben. In einem Forschungsprojekt haben wir Stress an Bienenvölkern verursachen wollen. Das ist jedoch nur schwer mit Imidacloprid zu bewerkstelligen, auch wenn in Laborversuchen etwas anderes herauskommt. Ein gesamtes Volk reagiert anders als eine Einzelbiene.
Am 17. März ist an der Naturschutzakademie in Wetzlar eine Veranstaltung, bei der auch ein Vertreter der Naturschutzgruppe aus Krefeld auftritt, die die Langzeitinsektenfangstudie gemacht hat, Vortrag mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion (www.na-hessen.de)
Einer Reihe von Punkten würde ich zustimmen, nicht zuletzt dem, dass wir wieder mehr Toxikologen und Ökotoxikologen an den Universitäten brauche, die sich mit dem Thema Umweltmedizin und -toxikologie beschäftigen. Hier sind in den letzten 10, 20 Jahren mehr und mehr Lehrstühle und Institute dichtgemacht worden, das rächt sich jetzt so langsam.
Aber solche Forderungen: "Zudem müsse der Einsatz von Pestiziden in Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten, Pflegezonen von Biosphärenreservaten sowie Nationalparken und Streuobstwiesen generell verboten werden, ebenso im Haus- und Kleingartenbereich sowie auf kommunalen Flächen." lassen mich wieder zweifeln.
Bisher hatte ich gedacht das die besagten Flächen (Naturschutzgebiete!) nicht oder eingeschränkt Land und Forstwirtschaftlich genutzt werden. Leider ist das nicht so da wird in der Regel konventionell gewirtschaftet.
Der Einsatz von Pestiziden ist also dort also auch nicht wesentlich eingeschränkt. So gesehen kann ich die Forderung schon verstehen. Von wo aus sollen sich den die normal genutzten Flächen den wiederbesiedelt werden wenn es keine Schutzzonen gibt?
Bei der Insektenfauna der Gewässer gibt es schon mehrere Jahre laufende Versuche mit als minmal angesehenen einmaligen Belastungen mit einem Insektizid der Neonicsgruppe. Erholung auf das Niveau im selben Gelände liegenden Vergleichsbiotopen gab es bisher noch nicht. Einige Jahre reichen nicht warum wird gerade beforscht.
Es ist diese Absolutheit, die mich (ver)zweifeln lässt (Wobei die Agrarseite dem in nichts nachsteht).
Ich kann mir z. B. gut vorstellen, Glyphosat punktgenau gegen Robinien in Trockenrasen einzusetzen. Tatsächlich gab es mal eine Zeit, in der Naturschutzverbände das auch nicht kategorisch ausschlossen. Es würde dem Pflegeziel entgegenkommen und Personalaufwand und Zeitbedarf reduzieren. Warum auf kommunalen Flächen, in HuK und in den heiß geliebten Streuobstwiesen aus Prinzip auf PSM verzichtet wrrden muss, erschließt sich mir auch nicht. Kommunen sparen am örtlichen Grünflächenamt, insbesondre am Personal. Ein Verbot von PSM bedeutet mehr Aufwand und höhere Kosten ohne Zusatznutzen. Oder: mehr Asphalt und Versiegelung, das spart Arbeit.
In dem besagten Fall geht es wohl eher um Insektizide. Im Naturschutzgebiet sind die nicht gerade mit Mais oder ähnlich netten Sachen bepflanzten Äcker wohl nicht das Problem. Das dort aber Neonics eingesetzt werden hat mich schon verblüfft. Vor allem scheint selbst sporadischer Einsatz langfristige Wirkung auf die Artzusammensetzung zu haben. Wenn selbst Wälder so behandelt werden weil da mal ein Eichenprozessionsspinner sporadisch vorkam, sind solche Langzeitwirkungen natürlich fatal.
partisaneng hat geschrieben: ↑23. Feb 2018, 19:50 Wenn selbst Wälder so behandelt werden weil da mal ein Eichenprozessionsspinner sporadisch vorkam, sind solche Langzeitwirkungen natürlich fatal.
Gegen den Eichenprozessionsspinner setzt man Dipel ES ein, ein Bacillus thuringiensis-Präparat, siehe hier.