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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Studie zu Insektensterben  (Gelesen 144546 mal)

solosunny

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #525 am: 01. November 2019, 21:56:27 »

also mit dem alles gleich richtig machen ist es nicht ganz so einfach....

ich schreibe gerade ein Gutachten über die Entwicklung der Tagfalter im Alperstedter Ried, ein Flachkalkmoor im Thüringer Becken. Dieses Gebiet ist unter Schutz gestellt und wird fast ohne Deckelung der Kosten seit einigen Jahren gepflegt, dafür wurden zunächst Exmoor-Ponys, später auch Wasserbüffel und Heckrinder dort ausgesetzt. Außerdem wurden Entwässerungsgräben verfüllt und nach Mahdregime gemäht und was weiß ich noch alles. Tja unsere FFH Art, die sich dort ohne ausgetüftelte Pflegemaßnahmen recht gut gehalten hatte, wurde dieses Jahr noch mit einem Exemplar gelistet.

Außerdem werden ja nicht alle Böschungen und Schulgärten an nur einem Tag gemäht....

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dmks

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #526 am: 01. November 2019, 21:59:27 »

Ich find es besser erstmal das zu machen was geht!
Und nicht immer zu jammern was nicht geht.
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Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #527 am: 01. November 2019, 22:11:58 »

Ich betreue hier allerhand Grünflächen. Da kommen schon ein paar Hektar zusammen. Manche mähe ich nahezu wöchentlich, andere nur ein oder zweimal im Jahr. Das Mosaik macht's.  ;) Die besten Insektenschützer sind übrigens Kaninchenhalter. Die mähen die Wiese stückchenweise und selektiv.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Chica

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #528 am: 01. November 2019, 22:25:42 »

auch die öffentlichen flächen müssten dann mit anderen geräten (teurer), gestaffelt (teurer) und differenziert nach jeweiligem ökologischen potential (teurer) gemäht werden, wenn es um insektenförderung und nicht um geld sparen geht. und bestenfalls mehr als ein jahr stehengelassene strukturen abräumen ist dann nochmal teurer.

Ich denke da fehlt es, guten Willen einmal unterstellt, an den Schaltstellen auch schlicht und einfach an Wissen. Dies zu verbessern hat jeder von uns die Möglichkeit. Meine Kollegen auf Arbeit wissen inzwischen alle, dass es neben dem Haustier Honigbiene über 500 Wildbienenarten in Deutschland gibt, damit habe ich ihnen unzählige Male in den Ohren gelegen  ::). Da kommt dann folgerichtig der Meister zu Wort: "Nur was man kennt, kann man, und was man liebt, will man schützen." Ich zum Beispiel liebe dieses Bienenfell das so viele Arten tragen  :D.
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Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

Chica

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #529 am: 01. November 2019, 22:30:25 »

Ich betreue hier allerhand Grünflächen. Da kommen schon ein paar Hektar zusammen. Manche mähe ich nahezu wöchentlich, andere nur ein oder zweimal im Jahr. Das Mosaik macht's.  ;) Die besten Insektenschützer sind übrigens Kaninchenhalter. Die mähen die Wiese stückchenweise und selektiv.

Und bist Du da nicht rasend neugierig, wer sich alles auf den Flächen tummelt? Glaub mir, wenn du denen in die Augen geschaut hast dann bleibt Dir gar nichts anderes übrig als ihnen optimale Lebensbedingungen zu schaffen (so fing das hier an, mit beim Mähen ausgesparten Ranunculusflächen für die Hahnenfußscherenbiene  :-X).
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Staudo

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #530 am: 01. November 2019, 22:33:04 »

Ich gucke fremden Bienen nicht in die Augen!  :(
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partisanengärtner

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #531 am: 01. November 2019, 22:36:03 »

Ich würde ihnen auch nie den Pelz abziehen so schön der auch ist.
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Axel

zwerggarten

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #532 am: 01. November 2019, 22:41:19 »

also mit dem alles gleich richtig machen ist es nicht ganz so einfach.... ...

schon klar! ;)

mir geht es nur darum, nicht vor der erreichung des eigentlichen ziels aufzuhören und zufrieden zu sein: wenn meine total öko einmal im jahr gemähte fläche nur hübsch aussieht und nektar/pollenquelle ist (quasi ein üppiges buffet), die für die erfolgreiche vermehrung und weiterentwicklung notwendigen strukturen aber vor der zeit zerstört werden, ist das ganze gegen das insektensterben so nützlich wie ein insekten"hotel" mit zapfen und holzwolle. da könnte man ja auch sagen, es sei doch erstmal ganz toll, wenn die menschen sensibilisiert sind und so häuschen aufstellen. wenn dann aber nicht ein insekt mehr als vorher daraus folgt, was nützt alles unqualifizierte umdenken?! :P

Zitat
Außerdem werden ja nicht alle Böschungen und Schulgärten an nur einem Tag gemäht....

vielleicht nicht, wenn aber lokal alles auf einmal gemäht wird, ist lokal so gut wie alles tot und was gerade eben noch überlebt, findet lokal keine nahrung mehr – das kann es doch nicht sein?! dagegen braucht es mehr wissen, darauf darf sich niemand ausruhen.
« Letzte Änderung: 01. November 2019, 22:44:26 von zwerggarten »
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Katrin

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #533 am: 02. November 2019, 00:05:57 »

Es ist so toll dass Du versuchst es anders zu machen Katrin  :-*. Jeder hat zuerst einmal Verantwortung für das Stück Land das ihm gehört.

Wir probieren es! Hier ein ganz kleiner Eindruck von Mitte Juni (miese Qualität, aber sonst hätte ichs nicht online gebracht). Mit Ton gucken!

Wiese im Juni
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Floris

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #534 am: 02. November 2019, 08:56:40 »

Ich vermute, es wurde heute alles zusammengestellt.
aus dem Link:
"NEONIKOTINOIDE
02.11.2019
BIENENLEITLINIEN: EU-POLITIKER FORDERN BUNDESREGIERUNG ZUM HANDELN AUF
Umfassender Bienenschutz in ganz Europa

Die beiden grünen Europa-Politiker Martin Häusling und Maria Heubuch haben sich heute in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel, Landwirtschaftsministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze gewandt."

Und heute wurde es erneut zusammengestellt?

Das Datum passt sich offenbar täglich an.

Wenn im Text der Begriff "heute" als Angabe für eine Handlung auftaucht, und sich oben drüber täglich das Datum ändert, ist das für mich Irreführung!



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solosunny

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #535 am: 02. November 2019, 09:07:43 »

Alles was ihr schreibt ist richtig, nur muss es auch im größeren Maßstab machbar sein.

Ich betreue im Rahmen das Tagfaltermonitorings eine Wiese im Stadtgebiet Erfurt, dort gibt es neben Orchideen auch ganz viel Kreuzenzian mit dem dazugehörigen Bläuling. Dieser hat eine extrem komplizierte Biologie, -er legt die Eier an die Blüten des Kreuzenzians, die Raupen schlüpfen und fressen im Blütenboden, nach der zweiten Häutung lässt sich die Raupe zu Boden fallen und wird von Knotenameisen, die sie für ihre Brut halten, in den Bau getragen, dort lässt sie sich füttern und über den Winter bringen, wenn im Frühsommer dann der Falter schlüpft, bemerkt die Ameise ihren Irrtum und greift den Falter an, der hat aber an den Flügelschuppen Sollbruchstellen, so dass die Ameise "einstaubt" und sich erst mal putzen muss, jetzt ergreift der Falter die Flucht- .

Lange Rede kurzer Sinn, diese Wiese wurde durch einen Managementfehler direkt zur Blüte des Kreuzenzians komplett gemäht. Ich hab die allergrößten Befürchtungen gehabt und dachte diese Population verloren, war sie aber nicht, im Jahr darauf flogen mehr Kreuzenzian-Ameisenbläulinge als je zuvor.

Was ich damit sagen will, eine optimale Pflege ist zum Teil gar nicht nötig, wichtig ist zunächst ein ausreichendes Blütenangebot und vielleicht ein paar Rückzugsräume, damit wäre schon viel gewonnen. Wenn man gutwillige Leute mit Maximalforderungen verschreckt, ist gar nichts gewonnen.
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metalorange

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #536 am: 02. November 2019, 09:43:53 »

Alles was ihr schreibt ist richtig, nur muss es auch im größeren Maßstab machbar sein.



Lange Rede kurzer Sinn, diese Wiese wurde durch einen Managementfehler direkt zur Blüte des Kreuzenzians komplett gemäht. Ich hab die allergrößten Befürchtungen gehabt und dachte diese Population verloren, war sie aber nicht, im Jahr darauf flogen mehr Kreuzenzian-Ameisenbläulinge als je zuvor.



Interessant. Vielleicht hatten die Ameisen durch die höheren Temperaturen im Bodenbereich günstigere Lebensbedingungen und konnten die wenigen verbliebenen Raupen umso besser durchbringen. Da die Eier bei diesen Bläulingen aber praktisch alle an den Blüten abgelegt werden ist es trotzdem erstaunlich das der Bestand im folgenden Jahr höher war als zuvor. Wiederholen würde ich diese Mahd zur Blütezeit aber trotzdem nicht denn beim nah verwandten Wiesenknopf-Ameisenbläuling gilt Mahd zum falschen Zeitpunkt als häufigste Aussterbeursache.

@Katrin
Schön, das Du was für den Erhalt der Magerwiese tust. Wenn ich das auf dem Video richtig gesehen habe hast Du einen großen Bestand von Betonica officinalis die besonders gerne von Tagfaltern besucht wird.
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Gartenplaner

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #537 am: 02. November 2019, 16:39:54 »

Alles was ihr schreibt ist richtig, nur muss es auch im größeren Maßstab machbar sein.
...
Was ich damit sagen will, eine optimale Pflege ist zum Teil gar nicht nötig, wichtig ist zunächst ein ausreichendes Blütenangebot und vielleicht ein paar Rückzugsräume, damit wäre schon viel gewonnen. Wenn man gutwillige Leute mit Maximalforderungen verschreckt, ist gar nichts gewonnen.

Das finde ich einen wichtigen Punkt.
Ich versuche mich auf der Streuobstwiese, die den größten Teil der 4500m² meines Gartens darstellt, ja auch als Wiesengestalter.
Ich versuchte über die letzten 10 Jahre neue Wiesenblumenarten anzusiedeln, seit 2001 ungefähr wurde einmal im Jahr im Juli gemäht, seit ungefähr 2010 wird Ende Juli und Anfang November gemäht.
Die Mahd macht ein Galabaubetrieb in einem Rutsch, in Teilstücken wäre wesentlich teurer, und ich könnte es logistisch gar nicht.
Das ist der "Rasenmäher":



Und der mäht halt wirklich fast wie ein Rasenmäher, also recht kurz und saugt das Schnittgut auf in einen Container - nicht ideal.

Mit der Zunahme an Blütenpflanzen nahm auch kontinuierlich die Zahl an Insekten zu, die mir vorher nie in der Wiese begegnet waren.
Und das trotz Komplettmahd mit wahrscheinlich vielen Kollateralschäden.

Auch wenn die Bedingungen nicht perfekt sind, überlebt bei mir wahrscheinlich mehr als auf den Wiesen um das Dorf, die für Silage schon Anfang Mai zum ersten Mal gemäht werden, und dann mehrfach über den Sommer.
Auf jeden Fall bietet meine Wiese mehr Blütenreichtum als die anderen Wiesen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela

zwerggarten

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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #538 am: 02. November 2019, 18:45:25 »

ich fände es hilfreich, differenzierte pflegehinweise für artengruppen (heuschrecken, schmetterlinge, wildbienen) oder, falls partout nicht zu generalisieren, für besondere zielarten auszuarbeiten, damit man sich entscheiden kann, was die fläche vorrangig leisten soll: nektar&pollen für die imago oder eiablage- und schlupfplatz sowie futter- und verpuppungsort für die larven.

vermutlich geht nicht beides, wenn man die gesamte fläche (entgegen allen erkenntnissen zum insektenschutz, die jeweils nur teilweise mahd und längeres stehenlassen von strukturen empfehlen) aus kostengründen komplett auf einmal mähen (lassen) will: entweder sind alle blüten auf einmal weg (kein nektar&pollen für etwa 2 wochen) oder alle ei-/larven-/puppen-tragenden strukturen.

dass trotzdem mehr insekten auf solchen komplett einmal gemähten flächen zu finden sind (wenn auch wohl eher nicht direkt nach dem schreddern und absaugen) dürfte an der schon genannten strategie der schutzsuche bzw. des überdauerns von puppen im boden und einer zuwanderung aus anderen, nicht zur gleichen zeit gemähten flächen liegen. wenn diese flächen aber in austeichender nähe nicht existieren oder womöglich parallel gemäht werden, dürfte das insektensterben irgendwann perfekt sein. :-\
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Re: Studie zu Insektensterben
« Antwort #539 am: 02. November 2019, 19:32:47 »

Kann man sich wohl für jede Art irgendwo raussuchen und dann Gruppen bilden.

Eine Artengruppe "Schmetterlinge" oder eine Gruppe "Wildbienen" wird in Hinblick auf einheitliche Pflegeempfehlungen dabei wohl eher nicht rauskommen.

Bei den Programmen zur Grünlandextensivierung wird, ergänzend zur Düngebeschränkung, gerne mit Mahdterminen gearbeitet. Manchmal mit speziellen Terminen bezogen auf bestimmte Arten (siehe weiter oben die Verhältnisse bei den Ameisenbläulingen), oft aber wird auf Standardgrünland nur darauf hingewirkt, dass zum traditionellen Heutermin (bei uns etwas Mitte Juni) gemäht wird, als Abgrenzung zur frühen Silomahd.
Der Hintergrund ist der, dass, ähnlich wie bei den Pflanzenarten, die vorkommenden Tierarten überwiegend mit diesem Termin zurechtkommen. Bei unserem üblichen Grashüpfer z.B. ist dann die Jugendentwicklung abgeschlossen.
Viele Arten tanzen dabei aber aus der Reihe. Das sind die, die in Säumen leben, auf Feuchtgrünland oder in sonstigen Bereichen die traditionell später gemäht wurden.
Solche Termine werden üblicherweise aufgrund der vorhandenen Pflanzengesellschaft ausgewählt, in der Hoffnung, dass die Fauna schon dazu passen wird. Blümchen zählen ist einfacher als Heuschrecken zu bestimmen.

Vor 20-25 Jahren war es noch üblich, in Schutzgebieten die Mahd mit dem Balkenmäher zu fordern. Das ist heute weitgehend verstummt, taucht in Gutachten auch nicht mehr so auf. Vielleicht wurde resigniert, weil es einfach keine mehr gibt.
Der Kreiselmäher bedingt höhere Verluste bei den Tieren. Die Krönung sind aber die inzwischen vermehrt eingesetzten zusätzlichen Mähgutaufbereiter, da bleibt nichts mehr heil.

Da es immer weniger Landbewirtschafter gibt nimmt auch der Umfang der Flächen zu, die gleichzeitig bearbeitet werden. Da hilft es ein wenig, breite Streifen zunächst stehen zu lassen, die dann bei der zweiten Nutzung im Herbst mitgemäht werden. Auf diesen Streifen wimmelt es anschließend in der Regel von Insekten, es scheinen also etliche zumindest kleinräumig dem Mähwerk entkommen zu können.
Belassen von ungemähten Streifen ist auch die empfohlene Maßnahme, wenn bei bestimmten Arten wie den Ameisenbläulingen die Mahdtermine nicht eingehalten werden können. Sie dienen dann als Rückzugsraum für zumindest einen Teil der Population.

@Gartenplaner: Wenn du eh zweimal im Jahr mähen lässt, wäre doch das Stehenlassen eines Altgrasstreifens an wechselnder Stelle bis Anfang November eine geeignete Maßnahme. Das Mähfahrzeug sollte es schaffen den mit zu mähen.

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