Ich lese interessiert mit. Von Wildbienen werde ich wohl nie viel verstehen, aber die Schmetterlinge haben es mir schon angetan.
Es ist auch mir aufgefallen, dass die Schmetterlings-Häufigkeit gefühlt zurückgeht - auf den immerhin 4 ha, die ich nun seit 35 Jahren betreue.
Wir hatten am Anfang richtig viele Bärenfalter hier, jetzt sind sie immernoch da - aber in geringerer Zahl. Dabei fehlt es nicht an Futterpflanzen: Brombeeren wuchern um uns herum alles zu. Genauso Tagpfauenaugen, kleiner Fuchs: es gibt einige wilde Ecken mit 10 m2 Brennesseln und ein kleines Feucht-Biotop.
Ich mähe manche Flächen maximal 2 x im Jahr (ca. 1,5 ha) - dort summt es auch reichlich zur Blüte der Flockenblumen (und diversen Kleesorten) bis in den Spät-Sommer. Heide-Streifen lasse ich ebenfalls blühen, Faulbaum und Salix stehen hier rum und kommen wild auf. Trotzdem waren es gefühlt früher mehr. Die Artenvielfalt (bei mir) hat weniger gelitten als die Häufigkeit, meint mein Bauchgefühl.
Dabei verwildern um uns herum immer mehr Flächen: 4 ha Nachbargrundstück waren noch zu Anfang Ackerland, jetzt wächst dort ein junger Eichenwald. Gleich gegenüber der Strasse wird ein Feld seit 4 Jahren nicht mehr bewirtschaftet, nun stehen Stech-Ginster und Brombeeren schon mannshoch.
Ich bin also etwas skeptisch bis desillusionniert, ob man als Privatmann bez -frau viel retten kann. Bei mir in den Wiesen wachsen viele Blütenpflanzen, etliche Flächen habe ich damals garnicht eingesät, sondern einfach gemäht: dort sind die Blumenwiesen aus dem Samenvorrat entstanden.
Und wenn ich mir so in Oiles verlinkter Liste anschaue, was manche seltenen Arten brauchen - oje. Ich habe zwar eine Population Milchsterne im Beet mit hohen Stauden, aber ob das genug ist für die auf Asparagaceae (Ornithogalum) spezialisierten Wildbienen ?
Gut, vielleicht bin ich zu pessimistisch, immerhin glaube ich eine grosse Artenvielfalt bei mir zu sehen, ohne wirklich wissenschaftlich vorzugehen. Es braucht einfach viel mehr extensiv bewirtschaftete Flächen. Die Streuobstwiesen gehen zurück und auch das klassische Weideland, immer mehr Tiere stehen in Ställen und werden über intensiv bewirtschaftete Flächen ernährt.
Jedenfalls warte ich gespannt auf Chicas Bericht über das Buch !