Ich bin ein Stück voran gekommen:
Für Zweifler wie tt aus dem Vorwort von Prof. Dr. Eckhard Jedicke: "...Denn auch wenn viele Fragen im Detail noch einer wissenschaftlichen Klärung bedürfen: Um handeln und Positives für den Insektenschutz bewirken zu können, liegen längst ausreichendes Wissen und Praxiserfahrung vor. Nicht an den Kenntnissen, sondern an der konsequenten Umsetzung mangelt es."
Eben!
Einleitung
Rückgang der Artenvielfalt: 5 Seiten über und über gefüllt mit wissenschaftlichen Quellen zum Nachweis, MTBs und Auswirkungen auf Tiere weiter oben in der Nahrungskette.
Monitoring: Die Anzahl der Arten und die Größe des Verbreitungsgebietes sind bekannt. Ermittlungen zur Abundanz (Individuendichte) über einen längeren Zeitraum sind selten, wären aber als Frühwarnsystem wesentlich. Eine Erfassung von Monitoringdaten über mehr als ein Jahrzehnt liegt in Europa selten vor aber Tagfaltermonitoring, Deutschland begann damit sehr spät: 2005 erst. Damit wird auch klar warum der Insektenschwund für mich schon immer ein Fakt ist, ich bin ja ein Lepi
.
Ökologische Bedeutung der Insekten:...
Inhalt des Buches: Darstellung des aktuellen Wissens zum Ausmaß und Ursachen des Insektensterbens, geeignete Gegenmaßnahmen
Ausmaß des Insektenrückgangs
Agrarlandschaften: Rückgang der Biomasse bis zu 90%
Waldlandschaften: Abnahme der Abundanzen erste Hälfte des 20. Jh. bis 1990, seitdem gleichbleibend
Jetzt erst wird es (für mich) spannend:
Treiber des Insektensterbens: vier Treiber, alle menschengemacht nach abnehmendem Einfluss: Landnutzungswandel, Klimawandel, atmosphärischer Stickstoffeintrag, Neobiota
Es folgen detaillierte Erläuterungen zu jedem Punkt.
Landnutzungswandel
Quantitative Veränderungen: Rückgang Heiden, Moore, Un- und Abbauland in großem Maße
Qualitative Veränderungen in Agrarlandschaften: Meliorationen, Kunstdünger, Pestizide, Flurbereinigung, Intensivierung der Landwirtschaft:
Für mich besonders interessant: Bis zum Ende der DDR wurde die Landwirtschaft im Osten Deutschlands sehr viel extensiver betrieben als danach. Das gleiche gilt bis heute weiter in Richtung Osten: Polen, Tschechien, Slovakei. Die Flächen sind bis heute nicht so "durchgestylt", es werden ruderale Bereiche an Straßen, Wegen, Gräben, um Stallanlagen, Dung- und Siloplätze geduldet. Dies alles im Zusammenspiel mit der viel kleinparzelligeren Struktur der Agrarlandschaft hat Artenvielfalt länger erhalten. Die energie- und agrarpolitischen Entscheidungen wie das Inkrafttreten des "Erneuerbare-Energie-Gesetzes" im Jahr 2000 hat zur weiteren Intensivierung der Landwirtschaft beigetragen! Wir töten Insektenpopulationen systematisch per Gesetz, das ist dann schon mal der Hammer! Mais, Raps, Getreide zur Biogaserzeugung. Das unter dem Label ökologisch, nachhaltig, da aus erneuerbaren Stoffen und saubere Biogas ist ganz klar ein Treiber des Insektenrückgangs
. Auch der Wegfall der Förderung von Stillegungsflächen (der Acker hinter meinem Grundstück) wird aufgeführt, er wirkt sich, wie hier bei mir ganz klar festgestellt negativ auf die Insektenpopulationen aus.
Qualitative Veränderungen in Waldlandschaften...