Sorry, hab zu lange gebraucht für den Beitrag...:
Das sieht nicht gut aus.
Auf Grund des sehr langen Kronenteils oberhalb der Schadstelle treten unter Windlast ziemliche Kräfte auf. Das ist für einen gesunden Baum kein Problem, auch nicht - wie oft fälschlich angenommen für einen hohlen Baum, da die Zug- und Druckkräfte an den Außenseiten auftreten. In der Mitte sind die Belastungen gering. (ähnlich einem Rohr oder Vollstahl: ist stabil solang die Wandung dick genug ist) Genau das ist das Problem: jetzt fehlt eben im entscheidenden Querschnittsbereich die Verbindung - ähnlich einem angesägten Rundholz oder Rohr)
Der abgebrochene Ast ist aus ähnlichen, wenn auch etwas anders gelagerten Problemen abgerissen: er konnte die Lasten nicht ausgleichen, da der Querschnitt bei solcher Zwieselbildung eben nicht rund, sondern halbkreisförmig ist - hinzu kommt eine Hebelverlängerung durch eingewachsene Rinde. Wieder die Geschichte des halben Rundholzes bzw. Rohres. Es kann dadurch auf der geraden Seite keine Zugkräfte aufnehmen!
Fazit: Ich halte diesen Baum so wie er dasteht für windbruchgefährdet. Möglich ist eine (aber letztendlich nur daseinsverlängernde) deutliche Reduzierung der Kronenhöhe - um die auftretenden Kräfte zu verringern. Dadurch wird er auch weniger Ausgleichsholz bilden. Eichen reagieren da oftmals empfindlicher als kurzlebige weichholzige Bäume.
Sinnvoller erscheint da die (beantragte) Fällung und entsprechende Ausgleichspflanzung!
Hab jahrelang als Baumpfleger gearbeitet - nicht als Statiker, aber viele dieser Entscheidungen auch am Baum nachvollziehen können. Genau genommen geht das auch letztendlich nur vor Ort, von den Bildern her sind die Probleme aber doch schon recht offensichtlich!