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Autor Thema: "grünen" Flüssigdünger herstellen  (Gelesen 14588 mal)

Dietmar

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"grünen" Flüssigdünger herstellen
« am: 10. November 2017, 14:34:20 »

Es gibt ja im Handel überteuerte Flaschen mit z.B. Algenzusatz. Dieser kann nicht groß sein, denn die Flüssigkeit ist sehr dünnflüssig und nur hellgrün gefärbt, d.h. man hat bei der Herstellung mal ein Algenblättchen über einen Liter Wasser geschwenkt. Der durch die Algen enthaltene Nährstoff kann nur sehr niedrig sein und eher zur Joddüngung dienen.

Nun habe ich ein spezielles Problem:

Ich kompostiere alles, was kompostierbar ist, aber meine ca. 25 Reben kann ich mit Kompost nicht düngen, da die Flächen unter den Reben entweder mit schwarzen Steinen oder mit Lavagranulat belegt sind. Ich suche also einen flüssigen biologischen Dünger, der nicht zu dickflüssig ist, den ich also auf die schwarzen Steine bzw. das Lavagranulat gießen kann und dieser zu den Wurzeln der Reben durchsickert. Nach Möglichkeit würde ich diesen speziellen Flüssigdünger selbst herstellen.

Kriterien:
- hoher Anteil von biologisch gebundenen Nährstoffen, nicht nur homöopatische Dosierung.
- Herstellungsverfahren für eine etwas größere Menge, da für 25 Reben gedacht.

Zur Verfügung stehen z.B. Rasenschnitt und Gartenunkräuter.

So auf den ersten Blick fallen mir ein "Pürrieren oder ein Vergären ein. Bei letzteren Verfahren sollen aber die Nährstoffe in die Flüssigkeit gelangen.

Zum ersteren stelle ich mir konsistenzmäßig so etwas wie mit Wasser verdünnbares Spinatpürree vor. Oder sollte ich gleich Tiefkühlspinat kaufen, diesen auftauen und mit Wasser verflüssigen?

Wer hat diesbezügliche Ideen und hat diese möglichst schon erprobt?
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Rieke

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #1 am: 10. November 2017, 15:17:22 »

Und wenn Du einfach Hornmehl einspülst?
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Chlorophyllsüchtig

Nemesia Elfensp.

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #2 am: 10. November 2017, 15:56:13 »

 :) Du meinst so etwas wie Komposttee?

oder einfach Brennesseljauche..............
« Letzte Änderung: 10. November 2017, 15:58:01 von Nemesia Elfensp. »
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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #3 am: 10. November 2017, 18:38:05 »

Zitat
Und wenn Du einfach Hornmehl einspülst?

Ist Hornmehl nicht in erster Linie Stickstoffdünger? Auf alle Fälle würde das gehen.
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thuja thujon

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #4 am: 10. November 2017, 18:52:43 »

Hornmehl ist nicht viel feiner als Kaffeesatz. Wenn du den von der Cafeteria trocknen würdest, Dietmar, würde der auch zwischen die Lava rieseln.

Ich glabe aber kaum, dass man damit gezielt ernähren kann.

Als Grundlage einen festen, feinen, organischen Mehrnährsotffdünger wie Kaffeesatz, damit das Wachstum auch halbwegs gesteuert werden kann hat sich zb vergorener Hühnermist und ähnliches bewährt.
Rasenschnittjauche geht auch, dann aber weniger Phosphat.

Alles in allem wirst du mit Lavamulch unter den Reben aber das Phänomen haben, dass sich Würmer usw dort nie richtig wohl fühlen, du den Humusgehalt auch nicht wirklich hoch bekommst. Ist bei Reben aber nicht weiter tragisch, gerade die kommen ja mit steinigen und humusarmen Böden gut zurecht.

Die Frage die du dir stellen solltest ist, was willst du mit einer Düngung genau erreichen, zB weniger verrieseln, und wenn das geklärt ist, dann ist die Frage nach dem richtigen Dünger eigentlich nur noch Formsache.

Ein Lavamulch als Abdeckung, auf der Kompost usw nicht erwünscht ist, dann aber noch einen humusreichen, lebendigen Boden haben wollen, gleichzeitig allerdings als oberstes Ziel zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Menge passenden Nährstoffes versorgte Reben, das wird niemals unter einen Hut passen.

Man kann Reben sagen friss oder stirb, komm mit gutem Boden klar, dann muss man aber mit leben wenn die Witterung und Bodenaktivität minderwertigere Trauben hervorbringt als es mit gezielterer Düngung der Fall wäre.
Die Makronährstoffe wirst du auch mit Blattdüngungen nicht wirklich zuführen können, wenn der Boden hinterherhinkt.

Google mal nach Fahrgassenbegrünung, gerade in Verbindung mit artenreichen Blühpflanzen, dort solltest du auch Anregungen bekommen, wie sowas bei Polarwinzern umzusetzbar sein könnte und zu probieren lohnt.
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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #5 am: 10. November 2017, 18:53:45 »

Zitat
Du meinst so etwas wie Komposttee?

Der Link ist super. Genau so etwas suche ich. Vielen Dank! Ich weiß bloß nicht, wieviel Realität und wieviel Ideologie dahinter steckt. Aber wenn die Düngung und Bodenverbesserung real ist, dann wäre das super.

Frage: Geht statt Wurmkompost auch normaler Kompost?

Brennnesseljauche geht bei mir nicht. Die soll ja auch gegen bestimmte Schädlinge helfen. Hier in der Gegend gibt es einfach zu wenige herrenlose Brennnesseln.

Eine Jauche aus Grasschnitt wäre unkompliziert möglich. Die müsste die gleichen Nährstoffe enthalten, aber hilft wahrscheinlich nicht gegen Schädlinge. Wäre so etwas sinnvoll?
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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #6 am: 10. November 2017, 19:06:05 »

Zitat
Alles in allem wirst du mit Lavamulch unter den Reben aber das Phänomen haben, dass sich Würmer usw dort nie richtig wohl fühlen, du den Humusgehalt auch nicht wirklich hoch bekommst. Ist bei Reben aber nicht weiter tragisch, gerade die kommen ja mit steinigen und humusarmen Böden gut zurecht.

Die Frage die du dir stellen solltest ist, was willst du mit einer Düngung genau erreichen

Ich habe schwarze Steine bzw. Lavamulch unter den Reben in erster Linie aus thermischen Gründen, da bei mir der sogenannte SAT-Wert für den Traubenanbau etwas zu niedrig ist. Der zweite Grund ist, dass damit die Luftfeuchte direkt unter den Reben etwas geringer wird, so dass die Pero-Gefahr (falscher Mehltau) etwas sinkt.

Was will ich erreichen? Beim Düngen mit Mineraldünger ist die Gefahr der Überdüngung groß, insbesondere bei Mehrstoffdüngern und bei sehr gut wasserlöslichen Düngern. Das kann bei Reben zu Mangelernährungen führen, obwohl im Boden genug Nährstoffe enthalten sind. Ein Beispiel von Vielen ist der Antagonismus von P und Fe. Bei zuviel an P ist die Rebe nicht mehr in der Lage Fe aufzunehmen und es kommt zur Chlorose. Deshalb sind schwer lösliche Dünger, die die Nährstoffe nur sehr langsam freisetzen, mir lieber.

Kompost und Co. haben den Vorteil, dass die Nährstoffe in etwa in der Zusammensetzung enthalten sind (außer N), aus denen die Pflanzen bestehen, d.h. auch Spurenelemente sind enthalten.

Daneben ist es für das Bodenleben vorteilhaft.
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Nemesia Elfensp.

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #7 am: 10. November 2017, 19:12:38 »

Ist Hornmehl nicht in erster Linie Stickstoffdünger? Auf alle Fälle würde das gehen.

Zum Thema Hornmehl als Düngung steht bei WIKI:
Zitat
.............aufgrund seiner organischen Herkunft sehr stickstoffhaltig, der Stickstoffgehalt (N) überwiegt mit 12 % bis 15 %. K2O und P2O5 liegen unter 1 % Massenanteil.
Der Gehalt an organischer Substanz liegt zwar bei 85 %, dennoch lässt sich durch Düngung mit Horn der Gehalt an organischer Substanz im Boden nicht oder nur unmerklich erhöhen, da die enthaltene organische Substanz leicht abbaubar ist.
Die düngende Wirkung des enthaltenen Stickstoffs erfolgt abhängig von Bodentemperatur, -feuchtigkeit, -durchlüftung und der Korngröße der Späne in ein bis zwei Wochen bis zu mehreren Monaten.
Es gibt ihn in verschiedenen Kornstufen, so ist Hornmehl vom Boden wegen seiner geringen Korngröße (<1  mm) am leichtesten aufzunehmen und wirkt daher am schnellsten, gröberes Horngries (Korngröße 1–5 mm) wird gerne von Hobbygärtnern verwendet. Langanhaltende Wirkung haben Hornschrot bzw. Hornspäne (>5 mm).

Zitat
Du meinst so etwas wie Komposttee?

Der Link ist super. Genau so etwas suche ich. Vielen Dank!
:)

Zitat
Ich weiß bloß nicht, wieviel Realität und wieviel Ideologie dahinter steckt. Aber wenn die Düngung und Bodenverbesserung real ist, dann wäre das super.
such mal zu dem Stichwort Komposttee selber im Netz "quer", dann kannst Du Dir sicherlich besser einen Eindruck verschaffen.

Zitat
Frage: Geht statt Wurmkompost auch normaler Kompost?
ich selber arbeite in unserem Garten mit den üblichen "Normalo"-kompost. würde ich einen Versuch mit Komposttee machen, würde ich wohl beide Varianten versuchen.


Brennnesseljauche geht bei mir nicht. Die soll ja auch gegen bestimmte Schädlinge helfen. Hier in der Gegend gibt es einfach zu wenige herrenlose Brennnesseln.

Eine Jauche aus Grasschnitt wäre unkompliziert möglich. Die müsste die gleichen Nährstoffe enthalten, aber hilft wahrscheinlich nicht gegen Schädlinge. Wäre so etwas sinnvoll?
Auch da hilft nur: Ausprobieren :)

Soweit ich es weiss hilft Brennesselsud auch nur als wenige Stunden junger Aufguss gegen Schädlinge.
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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #8 am: 10. November 2017, 19:18:22 »

Beim Düngen mit Mineraldünger ist die Gefahr der Überdüngung groß, insbesondere bei Mehrstoffdüngern und bei sehr gut wasserlöslichen Düngern.
Mit Mienraldüngern kann man so gezielt düngen, wie man es mit organischen Düngern niemals kann. Mineralische, schnell lösliche und sofort verfügbare Nährstoffe kann man auf Pukt düngen wenn man will, milligrammgenau wenn es sein muss.
Das kann man mit keinem einzigen organischen Dünger. Da gibt man wa sund guckt zu, was passiert. Steuern kann man damit nix, nur Grundsteine legen.
Kompost ist übrigens auch ein Mehrnährstoffdünger und erhöht zwar den Humusgehalt im Boden und fördert bestimmte Pilze und dämmt somit bestimmte Bodenbürtige SDchadpilze ein, unter aktivem Bodenleben versteht man aber was anderes.

Was man nie vergessen sollte: man darf großzügig und blind Blaukorn streuen nicht damit verwechseln, was Fertigation möglich macht.

Was das festlegen von Nährstoffen angeht, ob man das durch falsche Anwendung mit Blaukorn oder durch falsche Anwendung von Kompost macht, ist ziemlich egal.

Mikroklima: die 50cm breiten Streifen direkt unter den Reben haben zwar eien gewissen Einfluss, dann gehts aber bei der Erziehung und bei dem bereich 2-3 um die Reben weiter.
Die 50cm Streifen darunter, da schätze ich haben die wenn es hoch kommt 10-20% Relevanz und sind damit in der Praxis nicht wirklich relevant. Man sollte es nutzen, kann deswegen aber so gut wie nie auf andere Maßnahmen zur Bekämpfung von falschem Mehltau etc verzichten.
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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #9 am: 10. November 2017, 19:19:42 »

Soweit ich es weiss hilft Brennesselsud auch nur als wenige Stunden junger Aufguss gegen Schädlinge.
Selbst da wirkt er nicht besser als Wasser.
Kann man aber recht leicht selbst beobachten.

Statt Komposttee geht übrigens auch Badezusatz Moorextrakt, ohne Tenside die Schaum bilden. Also nur Produkte verwenden, die standardisiert sind und für medizinische Zwecke zugelassen.
Sind aber auch nur lösliche Fulvosäuren, keine Huiminsäuren.
Vorteil beim Komposttee im Vergleich dazu sind die enthaltenen Pilzsporen. Ist aber auch nicht von Relevanz, wenn die Pilze im Boden nix haben, wovon sie sich ernähren können, dann ists sinnlos, solche Kulturen anlegen zu wollen.
Deswegen meine ich ja, Lavamulch ermöglicht kein `aktives Bodenleben´. Da gehört ein grünes, lebendes Konzept her.
« Letzte Änderung: 10. November 2017, 19:24:18 von thuja thujon »
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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #10 am: 10. November 2017, 22:19:46 »

Schwarze Steine und Lavagranulat dienen der Verbesserung des Mikroklimas für die Reben, da es bei mir für Reben schon hart an der Grenze ist. Wenn die Trauben nicht reif werden, ist alles andere sekundär.

So etwas Ähnliches wird in Norwegen beim Anbau von Reben praktiziert. Ich habe das als pdf-Datei, aber die lässt sich hier im Forum nicht hochladen. Ich versuche es mal mit einer Konvertierung in das jpg-Format.

Zu beachten ist auch, dass Reben viele Jahre alt werden, so dass man nicht jährlich Kompost untergraben kann. Wenn ich das trotzdem mache, beschädige ich die flacheren Wurzeln der Reben.
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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #11 am: 10. November 2017, 22:20:16 »

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #12 am: 10. November 2017, 22:20:45 »

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Dietmar

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #13 am: 10. November 2017, 22:21:11 »

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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
« Antwort #14 am: 10. November 2017, 22:22:49 »

Vielen Dank für Eure Ratschläge!
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