Ich entsorge die anfallenden Putzabfälle im Müll
Du bist ein Müllitarist!
Ich habe es aber da etwas leichter, da ich meinen Garten am Haus habe. Da ist kein Treppensteigen und nur ein kurzer Weg draußen zum Komposter. Ich muss da keine größeren Mengen Biomüll in der Wohnung sammeln, sondern kann auch kleinere Mengen ohne große Mühe zum Komposter bringen.
Ich habe mal überschlagen, welche Menge an biologischen Putzabfällen und sonstigen Biomüll pro Jahr in unserem 3-Personen-Haushalt anfallen. Ich bin bei einer vorsichtigen Kalkulation auf ca. 380 l/Jahr gekommen. Im Vergleich zu den Gartenabfällen ist das wenig, die bei mir bei ca. 2,2 Kubikmeter sind, die aber zusammen mit den Speiseabfällen zu insgesamt ca. 500 l Kompost verrotten, der nach dem Sieben noch ca. 300 ... 350 l gesiebter Kompost pro Jahr ist.
Die Putz- und Speiseabfälle "heizen" aber das Verrotten an, da quasi Luxusnahrung für alle Kompostbewohner.
Durch das Kompostieren und die strenge Mülltrennung für den gelben Sack fällt bei mir pro Quartal nur ca. 40 l Restmüll an, oft noch weniger. Elektroschrott kommt bei mir auch nicht in den Müll, sondern wird kostenlos im städtischen Recyclinghof entsorgt. Sondermüll wird von der Stadt zweimal im Jahr kostenlos in den Stadtgebieten angenommen, z.B. alte Farben, Altöl, Leuchtstofflampen usw.. Wer da nicht sammeln will, kann den Sondermüll jederzeit kostenlos in den Recyclinghöfen abgeben.
Warum gibt es trotzdem so viel Haushaltmüll? Das liegt daran, weil die Bewohner in den großen Mehrfamilienhäusern teilweise "Müllschweine" sind und den Grünen-Punkt-Müll nicht ordentlich getrennt abgeben. Beispiel: Pro Quartal fallen bei mir 13 volle gelbe Säcke an, aber nur die Menge eines Vierteils eines Sackinhaltes an Restmüll. Das Verhältnis der Mengen ist also 52 zu 1. In den Wohngebieten mit Mehrfamilienhäusern ist das Verhältnis aber 2 zu 3 bzw. 52 zu 78, d.h. pro Woche werden 2 Müllcontainer mit grünen-Punkt-Müll und 3 Müllcontainer mit Restmüll geleert und die Restmüllcontainer sind rappelvoll. In den Mehrfamilienhäusern fallen also rund 80 mal so viel Restmüll pro Person an als in den Einfamilienhausgebieten.
Um noch einmal auf das Ausgangsthema zu kommen: Den Hauptzweck des Kompost-Tees sehe ich nicht in der Düngung oder als Fungizit, sondern zur Beschleunigung des Verrottungsprozesses in den Kompostern, der bei mir gegenwärtig noch ca. 2 Jahre dauert und den ich gern auf 1 Jahr verkürzen möchte - damit nicht ein großer Teil des Gartens voll Komposter stehen muss. Mit dem Kompost-Tee vermehre ich die Kompostbakterien ins zig Milliardenfache, in der Hoffnung, dass mehr Kompostbakterien auch einen größeren Hunger haben.