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Autor Thema: Apfeldorn und Judasbaum schneiden  (Gelesen 6369 mal)

enaira

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Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« am: 14. November 2017, 09:50:02 »

Seit 13 Jahren steht unser Apfeldorn vor dem Haus, und sowohl wir als auch die Vögel lieben ihn sehr!
Geschnitten wurde er in dieser Zeit noch nie.
Er wuchs phasenweise etwas ungleichmäßig, aber ich ging eigentlich davon aus, dass sich das insgesamt ausgleicht.

Inzwischen hat er allerdings eine leichte Schlagseite zur Straßenseite hin, und das bereitet jetzt zunehmend Probleme. Es handelt sich um eine Spielstraße, also ohne Fußweg, und wenn auf dem Grundstück gegenüber Autos parken (die teilweise auch noch auf die Fahrbahn ragen), fahren Müllautos und gelegentlich auch noch höhere Laster extrem dicht an unserem Vorgarten vorbei. Dabei wurden kürzlich schon Äste abgerissen.
Hinzu kommt, dass die Gemeinde gerade mal wieder die Gundstückseigentümer aufgefordert hat, Bewuchs bis zur Grundstücksgrenze zurückzuschneiden. "Auch die Äste von Bäumen sind im öffentlichen Verkehrsraum bis auf eine Höhe von vier Metern zurückzuschneiden."
Wir sind zwar bislang nicht persönlich angemahnt worden, und es wäre sicherlich in etlichen Fällen deutlich notwendiger, aber wir wollen trotzdem aktiv werden, schon im Interesse unseres geliebten Baumes.

Dabei sollte auf jeden Fall das Ziel sein, eine schöne ausgewogene Krone zu erhalten.
« Letzte Änderung: 14. November 2017, 09:59:35 von enaira »
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enaira

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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #1 am: 14. November 2017, 09:59:11 »

Von der Hausseite aus sieht man, dass die Äste auch nach links, zu unserem Einstellplatz hin, weiter reichen, als nach rechts. Wenn sich dort Vögel tummeln, schei...n sie uns immer mal wieder auf's Autodach, was GG auch nicht gerade toll findet...

Am liebsten würde ich einzelne größere Äste, die sich weit nach außen fortsetzen, einkürzen oder sogar ganz herausnehmen. Vielleicht sogar den ganzen Baum etwas aufasten, falls das geht.

Meine erste Frage:
Wann sollten wir den Schnitt am besten vornehmen, damit der Baum nicht mit gar zu heftigem Neutrieb reagiert?
Bei Apfelbäumen meine ich mich zu erinnern, dass  Sommerschnitt günstiger ist. Gilt das bei Apfeldorn auch?
Wir wollen auf jeden Fall jetzt erst einmal den Laubfall abwarten, damit man mehr sieht und damit auch die Früchte möglichst lange für die Vögel zur Verfügung stehen.
Ich werde dann auch noch Fotos zeigen, damit ihr uns vielleicht noch Schnitttipps bzw. Alternativen geben könnt.
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Ariane

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enaira

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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #2 am: 14. November 2017, 10:00:53 »

Für unseren Judasbaum ergibt sich ein vergleichbares Problem, aber dazu ein andermal mehr.
« Letzte Änderung: 14. November 2017, 10:03:35 von enaira »
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #3 am: 14. November 2017, 10:09:08 »

Hm, ich denke, dein Ansatz mit den einzelnen Ästen einkürzen und herausnehmen bis zum Stamm ist schon sehr gut.
Das wird ein bisschen "Bonsaigestaltung" in großem Maßstab.
Ich hab damals Apfeldorn als Baum für die Pflanzbereiche bei uns im Hof zwischen den Garageneinfahrten gewählt, weil ich eine wunderschöne, alte, knorrige Allee von Straßenbäumen mit Apfeldorn in Hannover im Stadteil List während dem Studium kennengelernt hatte - also eine eher ungleichmäßige, interessante Form mit Dellen und Auskragungen der einzelnen Äste ist eigentlich die typische Wuchsform des Baumes.
Ob es eines besonderen Schnittzeitpunktes bedarf, weiß ich nicht, Crataegus ist ja eigentlich ziemlich unkaputtbar - ich würde eher im Winter schneiden, um die genaue Struktur des Astverlaufs gut sehen zu können.
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enaira

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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #4 am: 14. November 2017, 10:20:08 »

Ich würde eher im Winter schneiden, um die genaue Struktur des Astverlaufs gut sehen zu können.

Genau das war auch meine Überlegung, aber die Reaktion des Baumes könnte auch eine Rolle spielen.
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #5 am: 14. November 2017, 21:22:06 »

Gar nicht so einfach:
Biomassenreduktion durch Schnitt versus überschiessender Reiserbildung und Triebanreiz durch Schnitt und erhöhte Krankheitsanfälligkeit durch Schnitt

Klingt mit seinen 13 Jahren auf dem Buckel auch schon nach dickeren Ästen = grösseren Schnittwundstellen......und Crataegus x lavallei `Carrierei`hat eine extrem hohe Neigung zu hässlicher Reisergestrüppbildung...

Das gilt es abzuwägen:
Jetzt im Winter: fehlender Saftstrom= ungenügender Wundverschluss= drohender leichter "reinkriechender" Frost, Austrocknung, erhöhte Gefahr von reinwandernden Keimen wie Pilzinfektion bei kommender Winternässe ...
Dann im Frühling: erhöhte Gefahr des Ausbluten bei hohem Saftstrom und Triebanreiz mit scheusslich langen Ruten, insbesondere je früher und je mehr man schneidet ( Saftanstau vor den wenigen verbleibenden Triebknospen, und am Schluss hat man mehr Gestrüpp im Strassenbereich als vorher)
Später dann bei erhöhten Aussentemperaturen: höhere Anfälligkeit für Feuerbranderreger u.ä.
Ausserdem zu beachtende Vogelschutz-Schnittzeiten.



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MauerBlümchen

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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #6 am: 14. November 2017, 21:22:44 »

Ganz pragmatisch würde ich kurz-, mittel- und langfristig ( passt nicht nur auf Politikerreden, sondern eigtl. immer ;) ) Folgendes machen:

Jetzt: Blätter fallen lassen und genau planen, welche Äste entfernt werden sollen ( Foto, Astansätze mit z.B. Bändern o. Farbe dezent markieren)
Im Frühling: Gar nichts machen.
Und dann erst nach der Blüte zwischen Juni und September an trockenen, nicht zu heissen Tagen:
Möglichst keine einkürzenden Schnitte, sondern Umlenkungs- und Verschlankungsschnitte ( setzen den kleinsten Anreiz zu Neuaustrieb).
Ausserdem gilt wie auch sonst: guter Wundverschluss mit hochwertiger Narbenbildung ist nur möglich, wenn es nicht zu viele Wunden aufeinmal gibt (sonst fehlt es an eigenem "Pflastersubstrat" im Organismus). D.h. vielleicht die vielen Korrekturschnitte zeitlich verteilen, evtl. nochmals im zweiten Jahr nachkorrigieren.

So die Theorie- in realiter war ich bei unserem Apfeldorn auch zu ungeduldig, um bis zur richtigen Jahreszeit zu warten und habe durch verfrühte Schnipselmassnahmen und "orthopädische" Astspreizungen  schnelle, heftige Reaktionen hervorrufen können...jetzt darf er wachsen wie er will...

aber bestimmt kommen noch mehr Meinungen...
...und zeige doch bitte den Schnitt, wenn es soweit ist!
Gruss
Mauerblümchen
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enaira

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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #7 am: 14. November 2017, 21:35:32 »

Jetzt: Blätter fallen lassen und genau planen, welche Äste entfernt werden sollen ( Foto, Astansätze mit z.B. Bändern o. Farbe dezent markieren)

Die Idee hatte ich auch. Nur dürfte es schwierig sein, etwas zu markieren, weil man zumindest weiter oben schlecht drankommt. Und innen ist es sehr dicht. Mal sehn....
Das Beet unten drunter ist dicht bepflanzt, mit Strauchpaeonien, Cyclamen, Mahonie...
Der Hochentaster wartet schon auf seinen Auftritt. ;)
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #8 am: 20. März 2018, 00:11:29 »

enaira, ich würde den Baum ohne groß zu überlegen aufasten und dann eine Neupflanzung ins Auge fassen, mit einem Gehölz, dass in größerer Höhe eine Krone ausbildet oder insgesamt schmaler und weniger massig ist.
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #9 am: 20. März 2018, 00:14:32 »

das aufasten also als behutsame vorstufe zum roden? genial! ;)
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #10 am: 20. März 2018, 06:28:54 »

enaira, ich würde den Baum ohne groß zu überlegen aufasten

So einfach ist das nicht!  >:( Gut, der Ast muss abgesägt werden. Ich würde das also umgehend machen und der Dinge harren, die passieren.
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #11 am: 20. März 2018, 07:52:38 »

Das von Pearl war wohl ironisch gemeint. Staudos Vorschlag erscheint mir sehr sinnvoll.
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #12 am: 20. März 2018, 11:04:49 »

aufasten bedeutet für mich Äste im unteren Stammbereich absägen. Darum geht es doch! Einen oder mehrere, faktisch ist es dasselbe.
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #13 am: 20. März 2018, 12:00:01 »

Im unteren Stammbereich ist scheinbar sehr dehnbar. Da würde ich besser gleich ganz unten ansetzen. So wie das aussieht gibts darüber keinen Stamm. Außerdem stört ja nur der nach außen ragende Ast in der Krone der zur Straße geht.
« Letzte Änderung: 20. März 2018, 12:02:25 von partisanengärtner »
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Re: Apfeldorn und Judasbaum schneiden
« Antwort #14 am: 20. März 2018, 13:20:48 »

So, habe mal 2 Bilder gemacht, ich hoffe, man kann genug erkennen.
Von der anderen Seite später, das geht gerade wegen der Sonne nicht.
Der Stamm neigt sich wirklich ein wenig nach rechts.

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