Winterzone hin oder her... das Wichtigste finde ich inzwischen, die Gegebenheiten und das Kleinklima im eigenen Garten gut zu kennen und durch geschickte Bepflanzung auch positiv zu beeinflussen.
Hier bei mir ist es sicher etwas extrem, aber wenn ich an den kleinen ebenen Teil meines Gartens und meinen Steilhang denke, so habe ich auf engem Raum so viele unterschiedliche Bedingungen und Temperaturen... in Hausnähe und an geschützten Stellen haben vermutlich viele von uns ein unterschiedliches Kleinklima im Vergleich zu anderen Terrains im eigenen Garten.
Die größte Schwäche des Winterhärtezonensystems - das ja auf den mittleren jährlichen Minima basiert - ist in meinen Augen, dass die Spannbreite der Minima daraus nicht hervorgeht.
Und genau das möchte ich ebenfalls unterstreichen. Gerade weil ich vor 5 Jahren mit dem Sprung über die Alpen auch in einer anderen Klimazone gelandet bin vom ebenfalls milden Klima des Bodensees, möchte ich noch eine Schwäche hinzufügen: Auch die Spanne der Maxima gehen nicht aus dem WHZ-Modell hervor und auch nicht die Länge von (Kahl)Frostzeiten, auch nicht die Länge von Sonnenscheindauer.
Im sonnenreichen Winter des Tessins ist z.B. die Spanne der Temperaturen teils sehr hoch und es macht gerade für immergrüne Pflanzen wie Kamelien, immergrüne Magnolien und andere einen enormen Unterschied, ob der Boden lange Zeit gefroren ist oder der Wurzelbereich in der Tiefe ungefroren bleibt.
Auch für Arten mit später Blüte ist die Taglänge und Sonnenintensität u.U. entscheidend, ob sie ihre Knospen überhaupt noch öffnen - das merke ich insbesondere hier an meinen herbst- & winterblühenden Kamelien.
Ich bleibe dabei, die WHZ ist für mich nur ein Faktor, um zu beurteilen, ob ich versuche, eine Pflanze bei mir im Garten anzusiedeln.
Die Experimentierlust siegt meistens ohnehin, besonders in Grenzfällen.