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Autor Thema: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?  (Gelesen 1839 mal)

massonia

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Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« am: 23. November 2017, 21:37:55 »

Grüß Euch!
Die Blätter der Pawpaw sollen als Insektizid geeignet sein! Hat jemand Erfahrung damit?
Lg, Massonia
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Rib-Johannisbeere

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #1 am: 15. Dezember 2017, 16:46:17 »

Interessant, aber wie will man dies zur Anwendung bringen? Zu erst müsste man wissen um welche Stoffgruppe es sich handelt, erst dann kann man Extrakte anfertigen. Dies kann aber viele chemisch-technische Problematiken aufwerfen, z.B Halbwertszeit oder chemische Reaktionen mit anderen Bestandteilen/Lösungsmittel.

Aber wichtiger wäre doch dann die Frage der toxischen Wirkung auf den Anwender und/oder der Umwelt. In wie weit ist es für uns oder den lieben Bienchen toxisch?
Unterm Strich will ich damit sagen, dass natürlich nicht gleich harmlos ist. Und die Anwendbarkeit ist auch immer eine Sache, wofür man theoretisch zehn Doktorarbeiten machen könnte.

Ich werde mich aber sporadisch daran setzten, nur um zu wissen, um was es sich da handelt :)
 
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Austro_PawPaw

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #2 am: 15. Dezember 2017, 16:52:59 »

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Rib-Johannisbeere

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #3 am: 15. Dezember 2017, 17:20:37 »

Die Wirkstoffe sind verschiedene  Acetogenine. Ich habe auch gelesen, dass die Amerikaner die Zweige und Blätter der Pawpaw für die Herstellung von Läuseshampoo verwenden. Die höchste Konzentration der Acetogenine findet man in den dünnen Jungtrieben der Pflanze.
Dennoch würde ich warten. Der hiesige Toxikologe kann unter Umständen hier auch etwas dazu sagen
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thuja thujon

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #4 am: 18. Dezember 2017, 07:41:40 »

Der Furanring im Molekül gibt meist Anlass zur Sorge. Vielleicht gibts ja öffentliche YES/YAS Daten.
Ansonsten sollte man mit potenten mitochondrialen Komplex 1 Inhibitoren nicht aus Langeweile rumspielen.

Zum extrahieren würde ich erstmal den Standard nehmen. Alles nicht zu stark sauer oder basisch, dass der Lactonring nicht aufgeht. Pürieren und entfetten mit Ether, wässrige Schlempe mit Methanol verrühren, trocknen, einengen und über Flash-Chromatographie mit ELSD-Detektor grob aufreinigen.
In der Literatur gucken wie die LCMS-Daten sind und die Fraktion mit dem höchsten Gehalt mit Annonacin weiter über präparative HPLC aufreinigen.
Hinterher Gehaltsbestimmung mit LCMS/MS und quant 1H-NMR.

Bezüglich der Stabilität im Freiland würde ich keine lange Halbwertszeit erwarten, eventuell erstmal die Formulierung zum spritzen im Gewächshaus optimieren.
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Gartenoma

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #5 am: 18. Dezember 2017, 08:00:09 »

Nur so zum Nachdenken . . .

Mir fällt dazu eine Geschichte ein, die ich vor vielen Jahren im Radio gehört habe. Ein Biologe, der mit Heimchen forschte (was auch immer, habe ich vergessen) ist mit seinen Tierchen nach Nordamerika, um seine Versuchsreihe dort gemeinsam mit eine amerikanischen oder kanadischen Universität fortzusetzen. Plötzlich gingen alle seine Tiere ein. Was war geschehen? Er hatte die Heimchen, wie hier in Deutschland auch, in Gefäßen mit Zeitungspapierröllchen gehalten und das Papier nach einigen Wochen vor Ort ersetzt. Das amerikanische Zeitungspapier enthält jedoch einen Wirkstoff, der aus den dortigen Bäumen kommt und der für europäische Heimchen tödlich ist.
Es ist also nicht harmlos, "natürliche" Stoffe aus einem anderen ökologischen Raum einfach so bei uns einzusetzen. Neem stand ja auch in Verdacht unsere heimischen Bienen zu schädigen.

Gruß
Gartenoma
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bristlecone

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #6 am: 18. Dezember 2017, 08:34:01 »

Ansonsten sollte man mit potenten mitochondrialen Komplex 1 Inhibitoren nicht aus Langeweile rumspielen.

So ist es.
Diverse Vertreter dieser Stoffgruppe wirken toxisch auf Nervenzellen, was bei Stoffen, die den Energiestoffwechsel von Zellen beeinträchtigen, nicht weiter verwunderlich ist. Ebenso wenig, dass manche dieser Stoffe in der Zellkultur oder in einfachen Tiermodellen Krebszellen abtöten können - das können auf dieser Ebene viele Stoffe.
Ansonsten sind Daten zur Toxizität der Acetogenine Mangelware bzw. im Grunde nicht vorhanden.
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Aspidistra

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #7 am: 18. Dezember 2017, 09:51:23 »

Ist Pawpaw essen ein Gesundheitsrisiko?

Ich bin vor einiger Zeit darüber gestolpert und wollte das im Forum eh demnächst erwähnen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22130466
https://www.reddit.com/r/foraging/comments/6zu8fj/dont_eat_raw_pawpaw_it_contains_a_neurotoxin/

Wie ich das sehe, muss man schon sehr häufig und über viele Jahre pawpaws essen, damit man ein höheres Risiko hat.
Bis jetzt bin ich da erntetechnisch eher nicht in Gefahr.
Aber für die Zukunft: Kann jemand das Risiko vielleicht "kompetent" abschätzen?

« Letzte Änderung: 18. Dezember 2017, 12:45:02 von Aspidistra »
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bristlecone

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #8 am: 18. Dezember 2017, 09:57:30 »

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Aspidistra

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #9 am: 18. Dezember 2017, 12:43:54 »

Wir haben zu dem Thema einen Thread: Problematische Inhaltsstoffe in Früchten von Asimina (Papau)?.

Ooops...nach sowas habe ich doch im Forum gesucht. Danke!

...ausgerechnet die Sunflower enthält danach wenig Gift.....für die brauch ich aber Höhensonne + Heizstrahler.
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bristlecone

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #10 am: 18. Dezember 2017, 13:03:38 »

Du kannst den im ersten Beitrag des verlinkten Thread genannten Artikel hier vollständig bekommen und herunterladen.
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Aspidistra

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #11 am: 18. Dezember 2017, 15:51:35 »

Danke bristlecone!
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Rib-Johannisbeere

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Re: Asimina triloba - Erfahrungen als Insektizid!?
« Antwort #12 am: 27. Dezember 2017, 19:15:50 »

Der Furanring im Molekül gibt meist Anlass zur Sorge. Vielleicht gibts ja öffentliche YES/YAS Daten.
Ansonsten sollte man mit potenten mitochondrialen Komplex 1 Inhibitoren nicht aus Langeweile rumspielen.


Bitte bleibe auf dem Boden. :) :) :) Das Furan ist hier ein Bestandteil des Adenosindiphosphat ADP. Wir reden hier von einem ATP-derivat. Dies kommt wiederrum aus dem Adenosintriphosphat ATP. Jede Zelle braucht das Zeug, ohne dies wäre das Leben, wie wir es kennen, nicht möglich.
Acetogenine selber sind das Problem, nicht das Furan selber als Bestandteil.


Diverse Vertreter dieser Stoffgruppe wirken toxisch auf Nervenzellen, was bei Stoffen, die den Energiestoffwechsel von Zellen beeinträchtigen, nicht weiter verwunderlich ist. Ebenso wenig, dass manche dieser Stoffe in der Zellkultur oder in einfachen Tiermodellen Krebszellen abtöten können -
Daher ist es für die Krebsfprschung interessant. Es gibt schon so etwas komisches zu kaufen, wovon ich nur abraten kann:
Link
« Letzte Änderung: 27. Dezember 2017, 19:32:02 von ʁɪɓ~∃ʃɛʎ »
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