Blumenerde ist eigentlich ein beschissenes Substrat. In der Regel besteht diese aus Hochmoortorf und dieser ist praktisch nährstofffrei. Damit überhaupt etwas wächst, wird der Torf vom Erdenhersteller mit NPK-Dünger aufgedüngt. Da keinerlei Mineralien enthalten sind, fehlen insbesondere die Spurennährstoffe. Nach einigen Monaten hat sich die Vorratsdüngung erschöpft und dann hat die Pflanze keine Nährstoffe mehr.
Was kann man tun?
- der torfhaltigen Blumenerde ca. 10 % klumpende Katzenstreu trocken untermischen. Diese klumpende Katzenstreu sollte aus Bentonit-Granulat bestehen. Bentonit ist nichts anderes als getrocknete Lehmkügelchen und die Lehmpartikel haben viele Nährstoffe fixiert, z.B. Kalium, aber auch einige Spurenelemente. Die Katzenstreu sollte im trockenen Zustand gut untergemischt werden, damit keine Klumpen entstehen. Wenn man zu viel untermischt, dann wird die Erde im trockenen Zustand nach einer Wässerung steinhart und beim Gießen schlammartig. Also, viel hielft nicht viel.
- Mit Spurennährstoffen düngen, z.B. mit Eifelgold Urgesteinsmehl. Das enthält auch ca. 10 % Fe2O3, welches die Pflanzen langfristig verfügbar machen können. Achtung: Zimmerpflanzen aus den Tropen mögen keine nährstoffreichen Böden und keinen Kalk, aber Zitrus müsste hervorragend wachsen, denn der wächst ja auch in der Vulkanerde in Italien. Andere Urgesteinsmehle sind oft mit Kalk gestreckt. Zitruspflanzen vertragen schon einige % Eifelgold Urgesteinsmehl, denn in Italien wachsen die auch gern in 100 % Vulkanboden.
Analyse der Hauptbestandteile: Bestandteile gemäß Feststoffanalyse (RFA):
Kieselsäure (SiO2) 40-45 %, Tonerde (AI2O3) 11-15 %, Calcium (CaO) 10-15 %, Eisen (Fe2O3) 10-12 %, Magnesium (MgO) 6-8 %, Kalium (K2O) 3-4 %, dazu alle erdenkbaren Spurennährstoffe
- In "****land" gibt es Flüssigdünger mit Spurenelementen für bei uns ca. 1,29 Euro für 1l. Andere Dünger mit Spurenelementen sind meist sauteuer und das Geld nicht wert. In solchen Flüssigdüngern sind auch genug NPK enthalten. Vielleicht gibt es auch anderswo nicht überteuerte Flüssigdünger mit Spurenelementen.
- Kurzfristig hilft eine mehrmalige Blattdüngung mit Eisenchelat, aber das ist sehr teuer, aber im Notfall das Mittel zur Wahl. Einen Eisendünger in Form von Eisensulfat empfehle ich ausdrücklich nicht zur Eisendüngung - Stichworte: toxisch, ätzend für Mensch, Blätter und Wurzeln, sehr sauer, Eisentoxizität, ... . Eisensulfat wird zwar als Eisendünger verkauft, aber die Gefahr ist groß, dass man die Pflanzen und die eigene Gesundheit schädigt. Eisensulfat ist aber gut als Zusatz für Trockenklos, da der Gestank weitgehend reduziert wird.
- Der Erde ca. 5 ... 10 % Kompost untermischen - mehr kann schaden. Der Kompost sollte aber für Zimmerpflanzen gedämpft werden. Das tötet zwar die nützlichen Bodenbakterien, aber auch Unkrautsamen und allerlei fliegende und krabbelnde Viecher, die sich sonst in der Wohnung ausbreiten.
Meine Reben im Garten hatten immer nur recht hellgrüne Blätter. Auch ein Stickstoffdünger half nicht. Da hatte ich eine Bodenanalyse machen lassen. Ergebnis: Mein Boden ist praktisch eisenfrei (kommt selten vor). Einen ganzen Garten mit Eisensulfat aufzudüngen, bringt nichts. Die Gefahren hatte ich schon beschrieben. Dann hatte ich die Idee, mit Eisenoxid-Pigment (Fe2O3) großzügig aufzudüngen. Das bekommt man relativ güntig als Farbstoff für Beton, denn für Lacke ist das Pigment viel zu teuer. Dieses Eisenoxidpigment habe ich mit Vulkanasche gestreckt und ausgestreut. Der Gartenboden wurde für kurze Zeit rotbraun, aber nach dem nächsten Regen war das Pigment in den Boden versickert. Diese großzügige Gabe dürfte für einige Jahrzehnte reichen, denn Eisenoxid ist eine sehr stabile Verbindung und wird nicht ins Grundwasser ausgespült. Die Wurzeln der Pflanzen verfügen aber über eine phantastische Fähigkeit, diese sehr stabilen Eisenoxide pflanzenverfügbar zu machen. Die Wurzelspitzen geben organische Säuren ab, die das Eisenoxid in Eisenchelate umwandelt. Da funktioniert aber nur dann, wenn der Boden nicht überdüngt ist, insbesondere nicht mit P. Warum Pigment? Weil die Partikelgröße sehr klein ist und dadurch die chemische Reaktionsfähigkeit groß. Mit Roststaub kann eine Pflanze kaum etwas anfangen.
Zunächst konnte ich im selben Jahr kaum Effekte verzeichnen, aber ab folgendem Jahr waren die Blätter der Reben dunkelgrün.