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Autor Thema: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle  (Gelesen 7741 mal)

Dietmar

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Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« am: 05. Dezember 2017, 18:10:47 »

Wer hat dazu welche eigenen Erfahrungen, kann also die realen Auswirkungen von Urgesteinsmehl und Zeolithmehl vergleichen?

http://ostwesttransfer.de/uploads/img/pdf/Vergleich-Zeolith-Gesteinsmehl.pdf
http://www.duenger-und-erde.de/zuschlagstoffe/gesteinsmehl.html

Das Zeolith soll angeblich biologisch aktiver wirken als sonstige Gesteinsmehle, ist aber mehr als doppelt so teuer.

Hier noch etwas zu "normalen" Gesteinsmehl:
http://www.biola.at/tl_files/Literatur_Dossiers/Das%20Urgesteinsmehl_v.pdf
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Natternkopf

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #1 am: 05. Dezember 2017, 19:41:28 »

Hallo Dietmar

Eine interessante Frage unter diesem Gesichtspunkt.
Gesteinsmehl und Urgesteinsmehl ist eine nicht zwingend klare, deklarierte Produkte Bezeichnung innerhalb Europas.

Habe da mal via Suche geschaut was schon alles hier geschrieben wurde.

Zu den Gesteinsmehle gibt es schon ein Themenbeitrag.
- Urgesteinsmehl - verwendet jemand das?

An diesem anderen Themen Ort hatte ich mal noch ein paar Infos zu Gesteinsmehlen verlinkt.
Sind aus dem erwähnten Beitrag herauskopiert und gleich direkt eingestellt.

Gesteinsmehle ( Dein letzter Link ist mit der Info indentisch mit dem Ersten hier)
     
Seit 2010 bis 2017 bisher 350kg eingebracht. ca. 93% via Kompost. Der kleinere Rest direkt auf die Beete und in die Topfbepflanzungen.
Erfahrungen:
a) Positive Entwicklung von Wurmpopulationen und Krabbelgetier bei Nutzung. Ist bei mir Augenscheinlich klar, sprich mehr.
b) Neutral also: Nichts festgestellen können. Habe jedoch "ohne", keine Vergleichsflächen oder Töpfe parallel dazu angelegt.
c) Negatives nichts bemerkt.

> Empfehlenswert hingegen ist ein siliziumreiches Steinmehl wie Vulkamin®, das eine ausgewogene Mischung von Mineralien und wichtigen
Spurenelementen enthält. Dieses Steinmehl unterstützt und fördert die Tätigkeit der Kompostorganismen, beschleunigt aber die Verrottung nicht. <

Genutz bisher:
x) Urgesteinsmehl war mir zu teuer (8kg etwa gleich wie-> y)
y) Vulkamin 25kg Sack
 seit das nicht mehr erhältlich ist
z) ein anderes direkt von der Landi für Bauern.
Muss ich bestellen ist nur mit Gesteinsmehl gelistet, haben jedoch verschiedene.
Dort sage ich was ich brauche: Kalkarm + silizium reich und erhalten dann die Ware. 40 kg Sack ca. 28.-
Auf dem Sack ist die Zusammensetzung drauf. Leider ist die Ettikette bei meinem Sack weg und im Netz finde ich das gerade nicht.

Zeolith reiches habe ich bisher noch nicht genutzt.

Bin mal gespannt auf die weiteren Antworten.

Eventuell könnte ein admin  die verschiedenen "Ableger" auch zusammen führen.  ;)

Grüsse Natternkopf

Nachtrag 26.Okt. 2021:
Links überprüft und wieder in Funktion gebracht.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2021, 20:22:23 von Natternkopf »
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thuja thujon

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #2 am: 05. Dezember 2017, 21:16:44 »

Das Zeolith soll angeblich biologisch aktiver wirken als sonstige Gesteinsmehle, ist aber mehr als doppelt so teuer.
Das eine ist so steril wie das andere, bzw. alle sind eher Träger als Substanz, die biologisch aktiven Wesen beherbergen können, wenn denn Nahrung für sie vorhanden ist. Die brauchts als erstes, dann kommen die auch mit den etwas größeren Körnungsgrößen von zB einem lehmigen Sand gut zurecht.

Da die Düngewirkung bei Gesteinsmehlen idR. nicht gegeben ist, hier mal der Hinweis zur ebenso nicht wirklich düngenden Pflanzenkohle, welche aber eine deutlich höhere Oberfläche als Gesteinsmehle besitzt und so tendenziell mehr Mikroorganismen Platz bieten kann.

http://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/umweltfreundliche-kohle-weg-geebnet-fuer-duengemittel-10870

Um viel mehr gehts bei Gesteinsmehlen auch nicht. Fast egal aus was es besteht, egal ob Zeolith oder Basalt, je feiner es gemahlen wurde, desto besser kann es wirken, wegen der Oberfläche. Man sollte sich also fast um Nanomaterial bemühen.

Quacksalberei wie aus dem ersten Link im Eingangspost hilft nicht weiter. Dieser Werbetrommler sollte lieber mal die absoluten Zahlen zur Porosiät, Oberfläche und Geschlossenzelligkeit rausrücken.

PS: Ausnahme ist Kalk, zumindest guter, weil er reaktiv ist. Die anderen Gesteinsmehle sind weitestgehend inert.
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2017, 21:18:18 von thuja thujon »
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Dietmar

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #3 am: 13. Dezember 2017, 17:38:31 »

Mich interessieren in erster Linie die Spurenelemente im Urgesteinsmehl, da einige von diesem lt. einer Bodenanalyse bei mir einen starken Mangel aufweisen, z.B. Fe, Zn und Cu. Bei manchen Spurenelementen liegt meine Bodenanalyse im unteren Teil des Optimums, z.B. bei Mn und B.
Auch S ist bei mir im Boden Mangelware, obwohl ich durch das Spritzen mit Netzschwefel jedes Jahr S dem Boden zuführe. S wird als Nährstoff stark unterschätzt, obwohl die Pflanzen fast genau so viel brauchen wie K, P und N, aber in der Vergangenheit gab es durch die Schwefeloxide in der Luft keine Versorgungsprobleme. Das hat sich geändert.
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Natternkopf

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #4 am: 13. Dezember 2017, 22:23:16 »

Sali Dietnmar
Die Spurenelemente sind nicht immer aufgeführt oder nur teilweise.

Beim kurz nachschauen via Gurgeln habe ich nur was von den Nederlande gefunden wo das doch noch gut ausgelobt ist.

Vulkamin

Weniger ausführlich hier noch etwas / Seite 23 & 24 von 104

Ist meist eine Stecknadelsuche, bist du eine ausführliche Auslobung findest.

Grüsse Natternkopf
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thuja thujon

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #5 am: 14. Dezember 2017, 07:55:34 »

Urgsteinsmehl ist kein Dünger, sondern Bodenhilfsstsoff. Das sagen selbst die Urgesteinsmehlverfechter aus der Bioecke. Es kann damit also kein nährstoffdefizit behoben werden.
Es stimmt zwar einiges nicht was hier drin steht, aber schaus dir trotzdem mal an:
http://www.biola.at/tl_files/Literatur_Dossiers/Das%20Urgesteinsmehl_v.pdf

Die wollen die Hochwasserschlämme mit Urgesteinsmehl ersetzen, das passt nicht, weil Hochwasserschlamm sehr viel Organik ist und nicht gerade Mineralik pur wie Urgsteinsmehl.

Damit wären wir aber beim Punkt für deinen Tafeltraubenberg: wenn Eisen fehlt und Schwefel nicht vernachlässigt werden soll, dann würde ich erstmal mit dem schwarzen Bodensatz von stehenden Gewässern aus dem Umkreis düngen. Am Seegrund sammeln sich einige Spurenelemente und die schwarze Färbung kommt von Eisensulfid, FeS. Etwa 3cm unter der Oberfläche des Sediments wirds meist schon ausreichend dunkel, so dass man bei dieser Schicht schon von hohen FeS-Gehalten ausgehen kann.

Nachbarn mit Gartenteich würden sich sicherlich auch freuen, wenn du ihren Teich mal entschlammst und das Zeug gleich mitnimmst. Ist in der Regel auch fein genug, um durch die Lavaabdeckung bei dir hindurchgeschlämmt zu werden. 
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Gartenoma

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #6 am: 14. Dezember 2017, 09:14:47 »

Hallo Dietmar,

Auch S ist bei mir im Boden Mangelware, obwohl ich durch das Spritzen mit Netzschwefel jedes Jahr S dem Boden zuführe. S wird als Nährstoff stark unterschätzt, obwohl die Pflanzen fast genau so viel brauchen wie K, P und N, aber in der Vergangenheit gab es durch die Schwefeloxide in der Luft keine Versorgungsprobleme. Das hat sich geändert.

Nach dem, was da in Spritzanleitungen angegeben ist, bringt der Netzschwefel viel zu wenig. Die FH Weihenstephan gab in einer Information über einen Feldversuch zur Absenkung des pH-Werts von Kompostsubstraten eine Menge von 2,4g elementarem Schwefel pro Liter für Petunia auf Holzschnitzeln an. Elementarer Schwefel ist insofern günstig, weil er nicht wasserlöslich ist, sondern von den Schwefelbakterien ziemlich genau auf Bedarf in eine aufnahmefähig Form umgesetzt wird. Man kann also nicht überdüngen. Du bekommst ihn relativ günstig als "Schwefelblüte" - es kann allerdings sein, dass du dann eine Weile vom Verfassungsschutz beobachtet wirst, denn elementarer Schwefel ist auch Bestandteil von Schwarzpulver  ;)

Leider ist der Artikel von 2007 nicht mehr auf der Seite von Weihenstephan. Ich habe ihn aber noch und könnte ihn auf neomarica zum download bereitstellen (PN).

Gruß
Gartenoma
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rocknroller

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2017, 09:41:16 »

@thuja thujon

Zitat
Urgsteinsmehl ist kein Dünger, sondern Bodenhilfsstsoff. Das sagen selbst die Urgesteinsmehlverfechter aus der Bioecke. Es kann damit also kein nährstoffdefizit behoben werden.

Stimmt, die Zuordnung von Urgesteinsmehl als Bodenhilfsstoff ist in Deutschland und Österreich in den jeweiligen Düngemittelgesetzen so festgeschrieben.

In der Schweiz läuft das etwas anders: Dort werden Gesteinsmehle (Magnesiumssteinmehl) unter Calcium-, Magnesium- und Schwefeldünger in der  Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngern erwähnt.

Ich verwende im eigenen Garten mit Erfolg Diabas Urgesteinsmehl :

Bei der Kompostherstellung.

Bei Gemüsepflanzung besonders bei Tomaten.

Bei Rosenpflanzungen.

Das sehr feine Diabas Urgesteinsmehl ( 90 % kleiner als 0,009 mm) wirkt auch, mit einem Zerstäuber aufgebracht, gegen Pilzkrankheiten und Läuse.

Ich habe sogar schon mal im Internet von einem Bio Weinbauern gelesen, der gegen massiven Wespenfraß Urgesteinsmehl gestäubt hat. Das in dem Traubensaft enthaltene Urgesteinsmehl hat sich dann nach einiger Zeit am Behälterboden abgesetzt. Das hat er dann einfach vom Behälterboden abgezogen
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2017, 09:48:01 von rocknroller »
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Wühlmaus

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2017, 09:52:23 »

Zitat
Das sehr feine Diabas Urgesteinsmehl ( 90 % kleiner als 0,009 mm) wirkt auch, mit einem Zerstäuber aufgebracht, gegen Pilzkrankheiten und Läuse.

Ich habe sogar schon mal im Internet von einem Bio Weinbauern gelesen, der gegen massiven Wespenfraß Urgesteinsmehl gestäubt hat. Das in dem Traubensaft enthaltene Urgesteinsmehl hat sich dann nach einiger Zeit am Behälterboden abgesetzt. Das hat er dann einfach vom Behälterboden abgezogen

Du weißt sicher, dass dafür hochwertiger Atemschutz getragen werden muss :-\
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rocknroller

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2017, 12:20:28 »

Zitat
Du weißt sicher, dass dafür hochwertiger Atemschutz getragen werden muss :-\

Ja, das ist empfehlenswert. Ich trage im Umgang mit dem Urgesteinsmehl eine Atemschutzmaske der Klasse FFB 2.
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thuja thujon

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #10 am: 14. Dezember 2017, 12:48:00 »

Woran machst du eigentlich den Unterschied fest, bei zB. Tomaten ohne und mit Urgesteinsmehl?

Bei der Kompostierung, klar, da gehörts hin. Dort findet die Gesteinsverwitterung auch ein bisschen schneller statt als im Boden, auch wenn dort hauptsächlich der mechanische Effekt der Oberflächenvergrößerung greift.
 
Rosen pflanzen, ich tunke die Wurzeln in Lehmbrei, das hilft auch geringfügig gegen Trockenstress, oder soll es zumindest. Ist immer schwer zu sagen wenn man es nicht ohne macht.
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elis

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #11 am: 14. Dezember 2017, 13:20:16 »

Hallo rocknroller !

Das Urgesteinsmehl, von dem Du schreibst, ist das ultrafeine. Das benutzen z.B. Hopfenbauern, Weinbauern, die spritzen damit. Das ist so fein, das es durch jedes Spritzdüse paßt. Also besteht keine Staubgefahr.  Von dem Diabas-Urgesteinsmehl habe ich eine Analyse von der Uni Innsbruck, denn das Diabasgestein kommt ja aus Kitzbühel-Oberndorf :

Kieselsäure SiO2                    53,89 %
Ogisogir P2O5                          0,45 %
Kalium K2O                              1,68 %
Calcium KaO                            4,52 %
Magnesium MgO                        4,72 %
Natrum  Na2O                          4,01 %
Al2O3                                    13,93 %
Eisen Fe2O3                              9,13 %
Mangan MnO                            0,20 %

lg elis
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Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

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rocknroller

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #12 am: 14. Dezember 2017, 14:04:54 »

@thuja thujon

Zitat
Woran machst du eigentlich den Unterschied fest, bei zB. Tomaten ohne und mit Urgesteinsmehl?

Habe in diesem Fall (Tomaten) auf den Erfahrungsschatz meiner Frau zurückgegriffen, die schon verschiedene Tomatensorten ohne und mit Urgesteinsmehlhilfe gepflanzt hat.

Bei den mit Diabas-Urgesteinsmehl (Enthält ca. 10 % CaO) gut versorgten Tomaten trat keine Blütenendfäule auf. Bei den anderen Tomaten zumindest teilweise schon.



Zitat
Rosen pflanzen, ich tunke die Wurzeln in Lehmbrei, das hilft auch geringfügig gegen Trockenstress, oder soll es zumindest. Ist immer schwer zu sagen wenn man es nicht ohne macht.

Ja, ist bestimmt auch richtig. Lehm habe ich leider nicht, mein Boden ist eher sandig.
Ansonsten wird bei wurzelnackter Pflanzung die Rose erstmal einen Tag gewässert und dann gepflanzt in einem Gemisch aus Aushuberde vom Pflanzloch, Kompost, 2 Hande voll Urgesteinsmehl und 2 Hände voll Porotonkügelchen (die bekomme ich immer günstig).
Vorher die Wurzeln noch etwas neu anschneiden.

Ganz wichtig ist eine gute Bodenlockerung mindestens zweispatentief und das ganze dann gut einschlämmen.Das Pflanzloch sollte auch nicht zu klein sein (Durchmesser mind.40-50 cm)
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Dietmar

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #13 am: 14. Dezember 2017, 14:24:15 »

Die Einteilung in Düngemittel und Bodenhilfsstoffe ist eine rechtliche Einteilung und keine naturwissenschaftliche.

Kriterium Höhe der Nährstoffe?

Mineraldünger sind zweifellos konzentrierte mineralische Pflanzennährstoffe, d.h. der prozentuale Gehalt an Makro-Nährstoffen ist sehr hoch. Andererseits haben viele Biodünger einen deutlich niedrigeren Nährstoffgehalt als Urgesteinsmehle aus Diabas oder Lava. Trotzdem gelten diese als Dünger.

Was ist der Sinn der Düngemittelverordnung? Mit Hilfe der Düngemittelverordnung soll in erster Linie der Eintrag ins Grundwasser begrenzt werden. Erst in zweiter Linie geht es um Verhinderung der Überdüngung und der Begrenzung des Ressourcenverbrauches (P ist strategisch knapper Rohstoff). Biologische Dünger setzen zwar wesentlich langsamer Nährstoffe frei als Mineraldünger, aber die Grundwasserbelastung kann trotzdem hoch sein, z.B. Gülle, Mist. Das Kriterium für die Einteilung ist also nicht der Nährstoffgehalt, sondern deren Freisetzungsgeschwindigkeit und damit das Risiko für die Grundwasserbelastung.

Das Urgesteinsmehl unterscheidet sich von Mineraldüngern und organischen Düngern also nicht in erster Linie in der Menge der Nährstoffe in %, sondern in der Belastung des Grundwassers, da die Nährstoffe schwer wasserlöslich gebunden sind. Sie werden für Pflanzen meist erst dadurch verfügbar, indem diese an den Wurzelspitzen organische Säuren ausscheiden und dadurch aufnahmefähige Chelate bilden. Die Pflanzen holen sich nur das aus dem Boden, was tatsächlich benötigt wird. Der Rest der Nährstoffe bleibt immobil und damit für Jahre bis Jahrzehnte bis Jahrhunderte als Dauerpotential an Nährstoffen erhalten und kaum etwas wird ins Grundwasser ausgespült.

Industrielle Spurennährstoffdünger enthalten die Spurennährstoffe ebenfalls als Chelate (organische Salze). Dadurch können diese von der Pflanze sofort aufgenommen werden. Nach dem nächsten Regen sind diese Chelate aber ins Grundwasser ausgewaschen und der Boden hat nach wie vor zu wenig Spurennährstoffe. Die Wirkung ist also auf wenige Tage begrenzt. Die einzige Möglichkeit, den Boden langfristig mit Spurennährstoffen zu versorgen, ist die Gabe von Urgesteinsmehl. Daß dieses wirklich düngt, ist seit Jahrtausenden hinlänglich bewiesen. Nicht umsonst besiedeln die Menschen seit Urzeiten die gefährlichen Vulkanhänge (Vulkane mit silikatarmer Lava), denn die höheren Erträge und der bessere Geschmack lohnen das Risiko. Wenn wir Urgesteinsmehl ausstreuen, dann ahmen wir den Boden an Vulkanhängen nach. Es geht aber nicht nur um die Höhe der Erträge, sondern auch um das Aroma der Feldfrüchte, denn um diese Aromastoffe bilden zu können, benötigen die Pflanzen Enzyme und für diese die Spurennährstoffe.

Inwieweit Urgesteinsmehle bei Gartenböden einen tatsächlich höheren Ertrag oder besseren Geschmack bringen, hängt in erster Linie vom vorhandenen Gehalt an Spurenelementen ab. Wenn die Versorgung ausreichend ist, bringt eine Gabe an Urgesteinsmehl wenig bis nichts. Eine Bodenanalyse gibt also eine Aussage, wie gut der Boden mit Spurennährstoffen versorgt ist und damit, ob eine Gabe von Urgesteinsmehl sinnvoll ist.

Wie ich schon schrieb, hatte mein Boden einen ausgeprägten Mangel an Fe, so dass die Blätter meiner Reben hellgrün blieben. Daraufhin hatte ich verschiedene Eisendünger getestet. Die beste Langzeitwirkung hatte Lavamehl (ca. 12 % Fe2O3), in welches ich noch zusätzlich Fe2O3-Pigmente untergemischt hatte. Seitdem haben meine Reben dunkelgrüne Blätter. Das Urgesteinsmehl sollte aber auch den Mangel an Zn und Cu beheben, der ebenfalls testiert wurde.

Der Vorschlag mit dem Teichschlamm ist nachdenkenswert. In meiner Gegend gibt es viele Fischteiche, die ab und an vom Schlamm befreit werden müssen. Ich werde mal mit der Fischereiwirtschaft Kontakt aufnehmen.
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Gartenplaner

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Re: Vergleich verschiedener Urgesteinsmehle
« Antwort #14 am: 14. Dezember 2017, 15:37:17 »

...
Nach dem, was da in Spritzanleitungen angegeben ist, bringt der Netzschwefel viel zu wenig. Die FH Weihenstephan gab in einer Information über einen Feldversuch zur Absenkung des pH-Werts von Kompostsubstraten eine Menge von 2,4g elementarem Schwefel pro Liter für Petunia auf Holzschnitzeln an. Elementarer Schwefel ist insofern günstig, weil er nicht wasserlöslich ist, sondern von den Schwefelbakterien ziemlich genau auf Bedarf in eine aufnahmefähig Form umgesetzt wird. Man kann also nicht überdüngen. Du bekommst ihn relativ günstig als "Schwefelblüte" - es kann allerdings sein, dass du dann eine Weile vom Verfassungsschutz beobachtet wirst, denn elementarer Schwefel ist auch Bestandteil von Schwarzpulver  ;)

Leider ist der Artikel von 2007 nicht mehr auf der Seite von Weihenstephan. Ich habe ihn aber noch und könnte ihn auf neomarica zum download bereitstellen (PN).

Gruß
Gartenoma

Den Artikel hatte ich auch mal im Thread "Wie mache ich Boden etwas saurer" verlinkt, ist es diese Studie?
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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