Viele gute Renetten haben eine hohe Blattgesundheit und benötigen gleichmässige Wasserversorgung, was sie für feuchtere Lagen prädestiniert. Das ist heutzutage mit den langen Trockenphasen und den gestiegenen Temperaturen nicht mehr so einfach zu erreichen, deshalb hat so eine Lage echte Vorteile. Die würde ich nutzen!
Es gibt auch gute Sorten, die spät blühen, sofern einem die Anbausicherheit wichtiger ist. Luxemburger Renette, Grahams Jubiläumsapfel, Königlicher Kurzstiel, roter Bellefleur, Goldpepping, Krügers Dickstiel, Purpurroter Zwiebelapfel, eine Reihe von Mostäpfeln... die Schnittmenge von Sorten, die spät blühen und gleichzeitig Renettenqualität haben ist vielleicht nicht gross, da kommt es auf die Prioritäten an. Es ist auch nicht klar, ob die Lage spätfrostgefährdet ist. Täler am Wasser tendieren zwar dazu, sind das aber nicht automatisch. Herrscht genug Platz und ist man sich nicht sicher, würde ich eine Mischung setzen: Bäume für sicheren Ertrag plus die guten Sorten mit gleichmässig gutem Wasserbedarf.
Der Welschisner blüht eigentlich nicht spät. Vielleicht ist aber seine Blüte frostunempfindlich, so wie die von Ontario. Keine Ahnung. Hier hat Ontario als einziger Apfel getragen. Dessen Blüte ist bekannt frosthart. Das Holz aber nicht, in Höhenlagen ein Problem.
Es passt übrigens noch weit mehr auf so eine Fläche, so sind z.B. auch Mispeln dankbar für feuchte Standorte, Nashis, ein paar bereits genannte Steinobstsorten, Pawpaws (!).... Birnen auf Kirchensaller weniger, deren tief reichende Pfahlwurzel liebt keine hohen Wasserstände, aber auf Quitte klappt es besser.