Hier ein Paar Auszüge die ich im Buch zum Thema finden konnte. Das Zitat von uliginosa ist in der 16. Auflage von 2010 leider nicht mehr enthalten.
@Natternkopf. Danke für die links
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Rohhumus bildet sich insbesondere bei extrem nährstoffarmen und grobkörnigen Böden unter einer Vegetationsdecke, die schwer abbaubare und nährstoffarme Streu liefert, wie Heiden (Calluna, Erica, Vaccinium, Rhododendron) oder Koniferen (Picea, Pinus). Dichte, lichtarme Fichten- oder Rotbuchenforsten ohne krautigen Unterwuchs begünstigen eine Rohhumusbildung ebenso wie ein kühlfeuchtes Klima.
Auch Bodenflora und Bodenfauna werden durch Al-Toxizität geschädigt (Abb. 10.2–1). Bei pH-Werten < 3,5…4 sind Lumbriciden in der Regel kaum noch in Waldböden zu finden. Auch Arten und Individuenzahl vieler anderer Bodentiere sind stark verringert. Von den Mikroorganismen sind Bakterien, die die höchsten Abbauleistungen aufweisen, kaum noch aktiv, so dass sich dann in Verbindung mit nährstoffarmer Nadelstreu organische Auflagehorizonte und ungünstige Humusformen in Wäldern bilden.
Beim mikrobiellen Abbau organischer Substanzen im Boden wird organisch gebundener Stickstoff als NH4+ freigesetzt, ein Prozess, der als N-Mineralisation bezeichnet wird. Auch durch die N-Düngung (z. B. Gülle, NH4+-haltige Mineraldünger) und durch atmosphärische Einträge wird dem Boden NH4+ zugeführt. Unter aeroben Bedingungen wird NH4+ durch die aerob lebenden Bakterien Nitrosomonasund Nitrobacter in zwei Teilschritten zu NO3– oxidiert, ein Prozess, der Nitrifikation genannt wird (Kap. 9.6.1). Dabei werden pro NH4+ zwei H+ freigesetzt, was aus den folgenden Reaktionsgleichungen ersichtlich ist+ - + NH + 2O NO + 2H + H O 4 2 l 3 2 [64] Der versauernde Effekt der Nitrifikation wird dadurch
wieder abgeschwächt, dass die Pflanzen vermehrt NO3– und weniger NH4+ aufnehmen und folglich auch weniger H+ an die Rhizosphäre abgeben. Trotzdem entsteht durch die Nitrifikation von NH4+ ein H+-Überschuss und viele ammoniumhaltige Düngemittel wirken deshalb bodenversauernd.
Fichte (Picea abies)
Cellulose Hemicellulose+ Lignin% TS Protein Lipide* C/N
Holz 40 31 28 < 2 1,4 100…400
Rinde 48 17 38 < 2 21
Nadeln 15 13 14…20 3…6 7 40…80