Markus, ich kann es Dir nachfühlen, so geht es mir hier auch. Letztes Jahr habe ich in mein Beet im Vorgarten Sedum und Sempervivum gepflanzt, weil dort praktisch den ganzen Tag die Sonne draufknallt, ebenso Thymian, Lavendel, Iris und Co. Im Sommer 2017 ist alles mindestens zehnmal durch Starkregen komplett überflutet worden, immerhin haben die meisten Pflanzen es überlebt, nur ein paar Semperviven und Teile des Thymians sind ersoffen. Weitere Teile des Thymians sind beim späten Wintereinbruch dann erfroren, hier und da treibt er aber nun wieder aus.
Gestern schaute ich mir das Beet genauer an, und stellte fest, dass Mauerpfeffer und die kleinen Semperviven ganz schön zusammengeschnurrt sind, also habe ich sie gegossen. Aber immerhin, sie beginnen nun, sich zu vermehren, und die nackte Erde Stück für Stück abzudecken, es dauert halt eine Weile. Mein Staudenbeet unten im Garten ist auch so ein Experimentierfeld; vor ein paar Wochen wucherte das Gras am Rand plötzlich und war schon dabei, einen Thymian zu überwachsen, so dass er teilweise abstarb, der andere hatte Glück, er steht super da und blüht überreich.
Ich habe dort bisher auch nicht gegossen, trotzdem sieht alles soweit ganz gut aus, die Gladiolen werden dieses Jahr aber sicher etwas armselig aussehen. Nur meine Astilben muss ich bei der aktuellen Wetterlage alle paar Tage wässern, aber gut, diesen "Luxus" erlaube ich mir, ansonsten muss der Garten alleine zurecht kommen. Trotzdem wäre es schöner, wenn das Wetter nicht immer so zwischen den Extremen schwankt, mittlerweile ist es sehr schwierig, sich darauf einzustellen.
Trotz allem haben diese Erfahrungen aber auch ihre positiven Seiten. Man lernt seine Pflanzen richtig kennen, und auch wenn in Büchern und im Internet umfangreiche Pflegeanleitungen zu finden sind, muss man doch immer experimentieren, ob sich das im eigenen Garten so umsetzen lässt. Manches mickert trotz offenbar passender Bedingungen vor sich hin, manches explodiert geradezu, extreme Wetterlagen werden teils problemlos weggesteckt, anderes geht plötzlich ein, obwohl es jahrelang gut klappte. Im Garten ist eben nichts so beständig wie der Wandel...