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Autor Thema: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?  (Gelesen 14130 mal)

Februarmädchen

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #45 am: 22. November 2019, 13:05:21 »


Ja. Das an den Straßen fällt darunter. Der Anbau von Forst- und Agrarpflanzen ist ausdrücklich von der Regelung freigestellt, um Landnutzer in ihren marktorientierten Anbauerwägungen nicht unzumutbar einzuschränken.

Mit unabsehbaren Folgen. Der Wald ist kein Acker. Beim Mais merkt man die Inzuchtdepression nach wenigen Generationen. Bis jemand merkt, dass unsere heimischen Buchen und Eichen genetisch verarmt sind, weil die Förster ihr zertifiziertes Saatgut alle von derselben Baumschule, die pro Art nur einen Baum hat, bezogen haben, ist es längst zu spät.  ::)

Überspitzt gesagt. Ganz so schlimm ist es vielleicht nicht. Aber die Tendenz ist schon so. Das Umhauen von Buchen vor dem Erreichen der Geschlechtsreife wird langfristig üble Folgen haben.


Da kann ich mich nicht so wirklich aufregen, wenn unter der genetisch verarmten Buche ein Schlüsselblümchen vom 100 Kilometer entfernten Standort steht. Auch wenn es sicherlich korrekter wäre, vorher eine Botanikerin zu beauftragen, nachzuschauen, ob es in der Gegend auch ganz sicher keine superseltene Unterart Schlüsselblümchen gibt, die davon genetisch verfälscht werden könnte.
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Staudo

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #46 am: 22. November 2019, 17:01:56 »

In Deutschland gibt es das Forstpflanzengesetz und das wird ziemlich rigoros kontrolliert. In den Wald dürfen nur zertifizierte Pflanzen, die aus Samen von zertifizierten Beständen(!) gezogen wurden gepflanzt werden. Ausnahme ist Saatgut aus eigenem Wald, das vor Ort wieder ausgesät werden darf. Eine genetische Verarmung der Waldbestände droht daher nicht.
« Letzte Änderung: 22. November 2019, 18:45:25 von Staudo »
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Rupalwand

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #47 am: 22. November 2019, 18:09:07 »

Ich habe in Süddeutschland abseits befestigter Fahrwege Schneeglöckchenflächen entdeckt;

Von dem folgenden Ereignis erfuhr ich bei einem Besuch in Oberösterreich. Ein Graben sei mit Gartenerde aufgefüllt worden. Im Frühjahr seien Spaziergänger froh gewesen, Bärlauchgemüse ernten zu können. Es war jedoch auch Herbstzeitlose dabei. Und es sei gekommen, wie es gekommen war. Die Bärlauchpestoesser seien mit Vergiftungserscheinungen im Spital gelandet.

Anfang der 1960er Jahre tauchte in unserem Garten eine Pflanze mit großem Blatt, das aromatisch duftete auf. Die Blüte war goldgelb und Insekten liebten sie. Lange Zeit wußten wir nicht den Namen dieser Prachtpflanze. Dann in den 70er Jahren sahen wir sie an ungünstiger Stelle, weil im Schatten unter Bäumen auf der Stuttgarter Bundesgartenschau, mit Namensschild: Telekia speciosa! Sie wächst noch immer als robuste Pflanze in meinem Garten.
Hinzu sind gekommen: Vexiernelke und gelbe Königskerze - und auch um diese beiden bin ich sehr froh.
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Wer könnte etwas dagegen haben, was mir in meinem Garten gefällt?

Februarmädchen

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #48 am: 13. Februar 2020, 12:38:49 »

In Deutschland gibt es das Forstpflanzengesetz und das wird ziemlich rigoros kontrolliert. In den Wald dürfen nur zertifizierte Pflanzen, die aus Samen von zertifizierten Beständen(!) gezogen wurden gepflanzt werden. Ausnahme ist Saatgut aus eigenem Wald, das vor Ort wieder ausgesät werden darf. Eine genetische Verarmung der Waldbestände droht daher nicht.

Ich habe den Eindruck, wir reden aneinander vorbei? Eben die zertifizierten Bestände machen mir ja Sorgen - auch wenn es keine Einzelbuche sondern ein Bestand ist, wird ein Naturbestand ja logischerweise aus genetisch sehr ähnlichen Bäumen bestehen. Gerade bei Buchen, die bevorzugt ihren eigenen Nachwuchs fördern. Und man wird ja wohl eher nur kleinere Gebiete zertifiziert haben.

Und für die Naturvermehrung im eigenen Wald lassen die meisten Förster wahrscheinlich auch nur eher wenige Altbäume stehen. Wenn denn überhaupt. Ist ja alles schon längst reif für die Fällung.

Natürlich lasse ich mich gern eines Besseren belehren, das wäre dann ein Punkt weniger, wegen dem ich mir Sorgen machen müsste, aber irgendwie bin ich pessimistisch was das Vorhersehen in ferner Zukunft bevorstehender potentieller Katastrophen durch offizielle Stellen angeht.  :-\
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lerchenzorn

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #49 am: 13. Februar 2020, 22:09:47 »

... das Vorhersehen in ferner Zukunft bevorstehender potentieller Katastrophen ...
ist auch eher was für Hellseher und Gurus als für "offizielle Stellen".  ;)

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thuja thujon

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Re: Wie weit darf man "Wildpflanzen" in die "Wildniss" entlassen?
« Antwort #50 am: 13. Februar 2020, 22:16:39 »

Beim Mais merkt man die Inzuchtdepression nach wenigen Generationen.
Die Sortenvielfalt beim Mais ist die letzten Jahre geradezu explodiert. Hier ist die Vielfalt mindestens ebenso undurchdringlich wie bei Tomaten.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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