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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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|18|8|Ein kluger Mensch macht nicht alle Fehler selber, er gibt auch andern eine Chance.  Buzulus

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Autor Thema: Chili und Paprika  (Gelesen 158037 mal)

cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #705 am: 15. August 2021, 12:06:37 »

Genau das, Kalkammonsalpeter. Übers Giesswasser appliziert. Der reine Stoff, nur Stickstoff :-)
Der Boden bleibt trocken, bis die Hühner draussen sind. Solange tut sich im Boden eh nichts. Danach stelle ich den Regner ins Gewächshaus, durchfeuchte den Boden, dann kommt organisches Material rein (besagter abgelagerter Pferdemist), nochmal Regner. Anschliessend irgendeine erste Kultur, da sieht man dann auch in welchem Zustand der Boden ist. Das organische Material ist auch wichtig, damit der schwere Boden nicht verschlämmt. Ich nehme zugunsten dieser Wirkung auch die Holzstückchen im Pferdemist in Kauf (Shreddermaterial als Einstreu, seit der Pferdebesitzer von Stroh auf Holz umgestellt hat), auch wenn die wieder beim Abbau Stickstoff fressen. Für eine Startstickstoffdüngung im Frühjahr wenn der Boden warm wird sind Hornspäne gut, etwas teurer aber mit wenig Schadrisiko.

Frischer Rindermist ist nur für Cucurbitae gut, Paprika leiden eher darunter, lieben aber das >1 Jahr abgelagerte Substrat. Mach einen Haufen mit Mist im Freiland, Vlies drüber, setze Kürbisse rein und im Folgejahr kannst du den Rest fürs Gewächshaus nehmen. Dafür ist Rindermist sogar noch besser wie Pferdemist. Wenn man ihn hat...

Hühnermistjauche, Vorsicht. Sehr scharf und sehr viel Phosphor und Kalium. Wurzelschadenrisiko, unter Umständen gutes Blattwachstum, aber trotzdem keine guten Erträge.

Wegen der Sorten nochmal: Ich pflanze grundsätzlich alle Sorten auch ins Freiland, für den direkten Vergleich. Da sieht man dann, was genausogut oder besser auch im Freiland geht, jedenfalls nach ein paar Jahren Erfahrung und zwei Freilandbeeten, damit auch lokale Effekte noch ein ein bisschen eingeebnet werden.
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thuja thujon

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #706 am: 15. August 2021, 21:20:42 »

Ich kann Cydorian eigentlich nur Recht geben, ich habs auch noch nicht kapiert.

Düngen ja, aber vorsichtig. Wärme ja, auch Nachts und alles eher recht mild ausgeglichen, nicht tagsüber Bullenheiß und in der Nacht nur 15 Grad.

Also wenn möglich, Nachts 21 Grad und Tagsüber 25. Dann aber nicht pralle Brutzelsonne, sondern ich bin der Meinung, es geht auch mal über die Mittagsstunden Schatten bevor Abends wieder 2-3 Stunden Sonne kommen. Aber wie gesagt, die 1,8m Paprika mit 5-8 Fruchtetagen im Freiland kann auch ich an einer Hand abzählen.

So stelle ich mir das vor und lasse mich gerne von was anderem überzeugen.
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cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #707 am: 15. August 2021, 23:06:29 »

Im Gewächshaus klappts mittlerweile fast immer, aber im Freiland sind die 1,8m normalerweise nicht drin. Es gibt aber immer wieder Sorten, die 1,5m schaffen, wenn alles stimmt. "Astor" (gelb) und "Atris" sind solche Sorten. Da ernte ich bis Anfang August oft absichtlich viel ab, auch grüne Früchte. Übermengen werden farbgemischt in 1cm - Würfel geschnitten und roh eingefroren, für Paprikasossen im Winter. Der folgende Fruchtansatz ist dann sehr stark und hält immer bis weit in den Oktober hinein.
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Amur

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #708 am: 16. August 2021, 08:46:39 »

Meine wenigen Erfahrungen:
Freiland ist hier auf 500m mehr oder weniger sinnlos. Meist bekommen die Pflanzen vor dem Ausreifen schon einen Schuss von den kalten Nächten und es reift nichts mehr nach, sondern fault eher.
C. baccatum geht noch wenn man sie bei Kälte etwas unterstellen kann. Sind im übrigen deutlich leichter zu überwintern als die anderen Chiliarten.
Im GWH geht eigentlich alles. Dieses Jahr hab ich relativ viele drin, weil uns das Chilipulver für das Chilisalz ausgegangen ist. Der Hauptanteil ist C. baccatum Aji Cristal. Evtl. kommen noch ein paar scharfe rote Habanero mit rein. Aber meist reichen die Aji für die Schärfe aus.
Bhut Jolokia hatte ich einmal. Aber die sind zu nix zu gebrauchen, weil alles sofort jenseits von Gut und Böse scharf ist.
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cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #709 am: 16. August 2021, 10:45:14 »

Gewächshaus ist bei Paprika und Chilis auch keine Aromabremse, wie das bei Tomaten und Melonen leider der Fall ist.
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Bastelkönig

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #710 am: 17. August 2021, 00:38:10 »

Seit zwei Jahren wurde ich von Lieferaten bei einer Sorte beschi……
Die Carolina Reaper ist wieder nicht die versprochene Sorte. Könnt ihr mir bitte bei
der Sortenbestimmung helfen?
Die Pflanze wird in einem 10 l Topf 1,3 m groß und wächst sehr schlank.
Die einzelnen Fruchtstände sind büschelförmig wie Trauben oder Multiflora.
Die Früchte wachsen alle mit dem Zipfelchen nach oben. Die Früchte sind wirklich
extrem scharf. Ich war so dumm und habe die Samengewinnung von nur einer Frucht
ohne Handschuhe gemacht. Heute Morgen hatte ich mir einen Finger mit Marmelade
abgeleckt und das war erstaunlich scharf. Die Finger brennen auch nach über 24 h
noch.
Hier ein paar Fotos.
Die Blüte:
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Bastelkönig

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #711 am: 17. August 2021, 00:39:22 »

Die noch grünen Früchte.
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Bastelkönig

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #712 am: 17. August 2021, 00:40:21 »

Die roten Früchte.

Viele Grüße
Klaus
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Meralin

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #713 am: 22. August 2021, 14:22:13 »

Erinnert mich stark an meine Nippon Taka 101. Aber prinzipiell kommt das komplette Feld der "Thaichillis" in Frage bei der Wuchsform. Ist wohl wie bei Tomaten: Sortenraten bringt nicht viel.
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LG Meralin

zwerggarten

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #714 am: 22. August 2021, 16:15:02 »

à propos "thaichili": da habe ich zwei pflanzen (nähere sortenbezeichnung muss ich nachschauen) im kübel, deren laub fast als einzige meiner chili vom ersten freilufttag an heftig befressen wird (die andere sorte ist – wahrscheinlich – black namaqualand) und die immer noch damit beschäftigt ist, blüten anzusetzen – andere sorten fruchten seit wochen bzw. ich konnte längst davon ernten, sogar an suboptimalen standorten wie der eher schattigen laubenwestseite. so etwas wäre wohl eine gewächshaussorte gewesen… ::)
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos

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rinaldo rinaldini

cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #715 am: 03. September 2021, 12:10:11 »

Die Freiandpaprika kommen jetzt. Bis September musste ich selten warten, mindestens zwei Wochen später wie sonst. Wenigstens gibts eine fette Ernte, weil die Pflanzen unglaublich stark gewachsen sind und hohen Fruchtansatz haben. Die Nächte sind allerdings gerade noch zweistellig. In anderen Jahren schaffte man oft noch eine zweite Erntewelle, wirds wohl nicht reichen.



Im Gewächshaus lief es auch anders als sonst. Fast alle Pflanzen stossen im Gewächshaus an die Decke. Ohne Dach wären die schon auf über 2m. Die Früchte reifen etwagenweise, unten ist jetzt Erntezeit, auf der nächsten Etage bei 80cm hängt sehr viel Grünes, bei 1,50m kommen kleine junge Früchte, bei 1,80m wird weiter geblüht. Leider nicht gut fotografierbar, die Bildausschnitte sind einfach zu klein, man kriegt nich genug Abstand hin. So viel Bindedraht hab ich auch noch nie gebraucht, damit nicht alles wegkippt.

Die Orange ist "Korbkieker". Wieder so ein zweifelhafter Deaflora-Fund. Aber schön, tatsächlich gutes Aroma, leider sonnenbrandempfindlich wie alle Blockpaprika. Die hat die typischen Eigenschaften der Sorten, die in Deutschland als freilandgeeignet verkauft werden. Frühe Reife, aber Pflanzen bleiben klein und insgesamt nicht viel Fruchtansatz. Ist was für ein extensives Paprikabeet mit eng gesetzten Pflanzen, die sich gegenseitig beschatten. Die Aromakönige habe ich meistens unter den Blockpaprikasorten gehabt, kleine, dicke, breite Früchte. Die Erntemengenkönige unter den Spitzpaprika.
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Asinella

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #716 am: 03. September 2021, 13:05:52 »

Faszinierend  :o. Selbst in Top-Jahren werden Paprika bei mir im Gewächshaus bestenfalls 70 cm hoch. Dieses Jahr kommen die beiden gekauften F1-Pflanzen auf etwa 50-60 cm, Die Frühen Augsburger haben 30-40 cm und je zwei Früchte  ::). Wohlgemerkt alles im Glashaus.
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cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #717 am: 03. September 2021, 13:15:58 »

Die Frühen Augsburger haben 30-40 cm und je zwei Früchte  ::).

Korbkieker ist ganz ähnlich. Nicht vom Stil der Früchte her, aber auch früher Ansatz mit wenigen Früchten, die dann aber auch wirklich reif werden.

Grössere Pflanzen war dieses Jahr in den meisten Gegend sicher schwierig. Aber im Gewächshaus sollten sie mehr bringen. Eventuell in Kältephasen nachts in ein paar Nächten zuheizen. Ich hab für Katastrophennächte einen Gasheizer fürs Gewächshaus, so alle drei Jahre brauche ich den. Dann läuft er im Schnitt drei Nächte und heizt die 3°C auf 10° auf.
« Letzte Änderung: 03. September 2021, 13:19:41 von cydorian »
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Asinella

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #718 am: 03. September 2021, 13:26:02 »

Eventuell in Kältephasen nachts in ein paar Nächten zuheizen.

Die Nächte waren hier den ganzen Sommer ziemlich durchgängig bei 10-12 °C. Das wären teure Paprika geworden  :P.

Aber es kommen auch wieder bessere Jahre  8)

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cydorian

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Re: Chili und Paprika
« Antwort #719 am: 03. September 2021, 13:54:29 »

10-12°C sind kein Problem. Wenn das Aussentemperaturen wären, dann sowieso nicht, denn im Gewächshaus bleibt es wärmer. Ich gehöre zu den Gärtnern, die ausser in Hitzephasen nachts die Gewächshaustür zumachen. Sonst würde ich ja gar keine Tür brauchen...

Ich meinte nicht jetzt, sondern wenn man auspflanzt. Paprika werden nicht erst bei 0°C, sondern unter 5°C schon geschädigt und reagieren mit Wachstumsdepression. Unter 10°C grummeln sie nur, aber das Wachstum springt wenigstens sofort wieder an wenn die Temperaturen wieder steigen. Dieses Jahr musste man bis Juni warten, um Kältenächte zu vermeiden. Das ist zu spät. Die Hauptwachstumszeit verschiebt sich dann zu weit nach hinten. Also im Mai ins Gewächshaus und Kaltnächte bei Bedarf ausgleichen. In einer Gegend, in der man den ganzen Mai heizen müsste, wäre das natürlich witzlos. Aber auch da gewinnt man, wenn man das Kaltnachtrisiko nach (der leider späteren) Pflanzung kappen kann.

Und schliesslich ist es auch die Frage, welches Gewächshaus. Meins hat gut isolierende Hohlkammerplatten und schliesst ganz gut. Mit einem Folienhaus oder Glashaus würde ich nichts heizen. Man heizt auch nicht auf Zimmertemperatur, sondern hebt nur um 5-8 Temperaturgrade an.
« Letzte Änderung: 03. September 2021, 13:57:33 von cydorian »
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