Witzig, mach ich alles genau andersrum. Bei den meisten Sorten ist mir die gleichzeitige Reifung hoch willkommen und wird gefördert: Bratpaprika will ich gleichgross in der Pfanne haben und nicht immer nur ein paar Früchte alle paar Tage, sondern eine volle Pfanne auf einmal, eine Mahlzeit. Habaneros will ich trocknen und zu haltbaren Sossen verarbeiten, auch da sollte es nicht tröpfeln, sondern ein Schwall kommen und dann wieder Ruhe. Chilis zum einlegen: Ebenso. Die spitzen und geschmacklich eher mittleren Gemüsesorten: Ebenso, die werden gehackt und eingefroren, das ist Grundlage für ganzjährige Paprika-Nudelsossen. Scharf, gemüsig, papriziös :-)
Die nächsten Tage wirds wieder gefüllte Jalapenos geben, grün geerntet und mit Käsecreme gefüllt. Leider braucht diese Art ein frühes Vegetationsjahr, das wir 2021 nicht haben, aber immerhin:
Auch bei der Beetnutzung empfinde ich Paprika positiv umgekehrt, nämlich als hoch effizient. Natürlich gibt da keine Folgekultur, aber eine fette Vorkultur plus eine Nebenkultur. Die kommen ja erst im Mai raus aufs Beet, dieses kalte Frühjahr wars sogar erst in der ersten Juniwoche. Da wachsen vorher Kohlrabi, asiatischer Schnittkohl, der erste Salat. Radies. Das kann sich sogar überlappen. Man pflanzt zunächst die Paprikapflanzen zwischen die noch nicht erntereifen Kohlrabi. Meine regelmässige Mitkultur ist meistens Süsskartoffel. Dieses Jahr nicht, da war alles zu spät. Die Ranken wachsen am Boden durch die Paprikapflanzen, stören nicht und hole noch 3kg Süsskartoffel pro Pflanze im Herbst aus dem Boden. Die unregelmässig grossen Paprikapflanzen lassen noch genug Licht durch. Kulturen wie Spitzkraut, Pastinake & Co blockieren viel stärker.
Will man kontinuierlich fruchtende Pflanzen, erntet man einfach früh einen Teil des Behangs. Wenn genug Energie da ist, setzt die Pflanzen sofort neue Früchte an. Man kann es sich in Grenzen heraussuchen, ob Abfolge von Schwall oder ständiger Strom. Behandle die psychische Paprikastörung nicht, nutze sie aus und geniesse sie :-)