Die Mostobstpreise rentieren das bücken nicht.
Wenn ich mir meine Äpfel so angucke, gut 5 neue Sorten und gut 20 alte Sorten, da sind in Summe unterm Strich mehr als 80% nicht vermarktungsfähig.
Oder eben Mostobst. Cidre. Da wüsste ich gerne mehr wie man da was gescheites draus macht, das ist mehr als Saft in eine Flasche füllen, zuschrauben und vergammeln lassen. Ich nenne sowas ungern indviduelle Flaschengärung. Müsste mir wirklich jemand zeigen, Idiotensicher, von mir aus auch bei einem Aktionstag nach Anmeldung. Nicht nur die Sorten sind verlorengegangen, auch die Benutzung. Ich kenne hier ein paar Ansprechpartner, die sind gut 30, 40 Jahre älter als ich, aber die können mir nicht immer einen Individualunterricht geben. Auf verklärtes Kräuteralmanachwissen von irgendwelchen Romantikern kann und will ich mich jedenfalls nicht verlassen.
Ein junge Familie mit Häuschen und Minigarten ist mit der Ernte von einem größeren Apfelbaum oft überfordert. Kleine Bäume, die intensive Pflege verlangen, sind ein Kapitel für sich und zwischen Kita, Feierabend und gängiger Freizeitgestaltung auch nicht recht familiengeeignet. Pokemon wachsen nun mal nicht am eigenen Apfelbaum, da muss man schon bis in den Park laufen und dort wachsen dafür die Äpfel nicht, weils zuviel Dreck/Arbeit macht. Die örtliche Politik hat die Streuobst- und Gartenkultur nun auch verstanden und riegelt bei Anfragen und Ideen praktisch kategorisch ab, die hat gelernt aus schlechter Erfahrung.
Man muss sich eigentlich fast fragen, wenn man von erhalten reden will, ist das nicht schon museal?