Ich würde ihn auch Richtung Oeschberg erziehen.
Eben damit er nicht zu hoch wird, sondern breit.
Er sieht dafür eigentlich gut aus, sollte in den nächsten 3-4 Jahren machbar sein.
Aber ich würde erst mal alle Triebe, die zur Baummitte hin wachsen heraus nehmen. Und auch die, die senkrecht nach oben wachsen.
Ich halte von diesen beiden regeln nichts. Ich würde mir erstmal die zukünftigen leitäste raussuchen und diese freischneiden. Die leitäste sollten gefördert werden, das, was in den nächsten Jahren das Kronengerüst wird.
Rumgeschnipsel mit nach innen und steil und zigtausend Schnittwunden und Äste flachstellen wegen Fruchtholz bringt doch nix.
Ich würde die Leitäste stabil schneiden, das wäre für mich erstmal das wichtigste, langfristig soll es ja eine Krone mit Konzept geben. Das Ziel am besten jetzt schon vor Augen führen, dann weiß man auch, warum man schneidet und dann ist auch das lernen wie und wo viel einfacher.
Ich sehe die Fruchtbarkeit eher kritisch.
Der Baum ist 2016 gut gewachsen, das war ein sehr feuchtes Jahr mit bestem Wuchswetter. 2017 war es deutlich trockener zur Hauptwachstumszeit. Das sieht man auch an vielen einjährigen Trieben, da hätte mehr bei rumkönnen können. Kein Vergleich zu den langen Trieben aus 2016 die jetzt mit vielen Fruchtknospen garniert sind. Der Baum sieht für mich fast schon so aus als ob er deutlich alterniert. Das sollte man mit Ausdünnen kurz nach der Blüte in den Griff kriegen können, dann ist auch der Schnitt einfacher, weil der Baum mehr das macht, was nach dem Schnitt erwartet wurde.
Wenn nächstes Jahr das zuviel an Frucht drauf bleibt, kann sowas einen Baum recht nachhaltig schwächen. Wenn dann noch wasser und Nährstoffe fehlen, erklärt das auch, warum ein eigentlich wüchsiger Hochstamm eher recht klein geblieben ist.