@ Inken,
danke für das Originalzitat von Wherry (1955)
Er hat dies ja tatsächlich so geschrieben, wie Herman Fuchs es in der Gp wieder gegeben hat. Wobei mir immer noch nicht klar ist, wo die Formen mit Merkmalen beider Arten in den Blue Ridge Mountains denn nun einzuordnen sind.
Sind dies nun die Reste des "Urphloxes" oder sind dies tatsächlich Übergangsformen, Hybriden zwischen Phlox amplifolia und P. paniculata und wie müsste man so etwas botanisch korrekt bezeichnen.
Eine andere Geschichte ist die mit den unterschiedlichen Lebensräumen, die beide Arten jeweils besiedeln. Für P. amplifolia wird in der Literatur beschrieben, dass er vor allem (nur?) in steinigen, durchaus sommertrockenen Hangsituationen zu finden ist während P. paniculata als Wildform vor allem Schwemmland entlang von Flüssen und Bächen und dauerfrische bis -feuchte, offene Waldsituationen besiedeln soll.
Was hier immer bei P. amplifolia als Chance für die Gartenverwendung herausgestellt wird, kann man jedoch vielleicht auch anders interpretieren. Vergleicht man die natürlichen Verbreitungsgebiete beider Arten, fällt einerseits auf, dass
P. amplifolia in einem kleineren Verbreitungsgebiet vor kommt als
P. paniculata. (Anmerkung: interessant sind hier die hellgrunen Punkte = "gesicherte Vorkommen" und gelben Punkte = "selten".) Zudem können beide Arten kleinräumig (auf der Ebene der Counties) offenbar auch nebeneinander vorkommen.
Hier frage ich mich, ob P. paniculata evolutionsgeschichtlich nicht die erfolgreichere bzw. konkurrenzfähigere Art ist und die Vorkommen von P. amplifolia sich auf kleinere ökologische Nischen beschränken, wo er nicht so sehr von anderen Pflanzen bedrängt wird. Dies wird für mich auch noch durch die Vorkommen der offenbar nicht seltenen Gartenflüchtlinge von P. paniculata verstärkt, die offenbar auch Regionen erobern, in denen die echte Wildform offenbar natürlicherweise nicht zu finden ist. (siehe die türkisen Punkte = "eingeschleppt" auf der Verbreitungskarte für P. paniculata)