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Autor Thema: Mirabelle: P domestica subsp syriaca oder insititia?kl  (Gelesen 9228 mal)

Rib-Johannisbeere

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Re: Mirabelle: P domestica subsp syriaca oder insititia?kl
« Antwort #15 am: 16. April 2018, 12:40:59 »

@Mybee: alt bin ich nicht aber dennoch oft verwirrt ;D

@michaelbasso:

Die Aussaat von europäischen ist immer eine Sache für sich. Es liegt eine hexaploider Chromosomensatz vor. D.h. überstürzt, dass jede Eigenschaft sechsfach vorliegt, wovon aber nicht alle Eigenschaften aktiv sind.

Mal ein ganz grob vereinfachtes Beispiel: Die Schalenfarbe von einer Mirabellensorte wird von den folgenden sechs "Genen" vorgegeben: 1: gelb 2: gelb 3: gelb 4: rot 5: gelb 6: rot

In der Mirabelle sind nur gelbe "Gene" aktiv. Sät man nun einen Samen aus, der die gleichen "Gene" in sich trägt, so kann der Sämling auch die roten "Gene" aktiviert bekommen, so dass man dann eine rote Mirabelle bekommen kann.

Stell dir das jetzt mit vielen anderen Eigenschaften vor. Das ist oft ein reines Glücksspiel, was man heraus bekommt.

Wenn man sehr isolierte Mirabellen-populationen hat, dann ist die Varianz sehr eingeschenkt. Somit ist die Wahrscheinlichkeit dann auch höher ähnliche "Sorten" heraus zu bekommen.

Das ist bei selbsbefruchtenden Sorten von chinesischen Pflaumen und Pfirsichen weit einfacher, das sie Diploid sind, also die Eigenschaften zweifach vorliegen.

Wie gesagt, das ist ein weit vereinfachtes Beispiel. Eigenschaften werden oft von mehr als einem Gen bestimmt und die Genaktivität ist auch ein ganz anderes Lied. Es soll dir aber ein wenig helfen.

Das sollte dich nicht abhalten zu experimentieren. Säe etwas aus, vielleicht bekommst du eine tolle Sorte. Selbst gesäte Sorten schmecken oft auch besser ;)
« Letzte Änderung: 16. April 2018, 12:43:22 von Rib-Huftier »
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michaelbasso

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Re: Mirabelle: P domestica subsp syriaca oder insititia?kl
« Antwort #16 am: 16. April 2018, 18:33:44 »

@mybee darauf zielte meine Frage eigentlich nicht  ;)

mir geht es mehr um die botanischen Kategorien, kurz ergibt eine Saat von ssp. insitorium wieder einen ssp. insititia? Das die Aussaaten nicht Kopien, ergo sortengleich (also phänotypisch gleich) sind setze ich einmal voraus.
Ich komme darauf, weil sich Spillingskerne bereits seit mehren 1000 Jahren archäologisch nachweisen lassen.
Es sollte also eine Unterart sein, mich wundert wie es die Bäume seit solanger Zeit in Europa überleben, wenn man sie doch so selten in natura findet und noch seltener Aussaaten.
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mybee

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Re: Mirabelle: P domestica subsp syriaca oder insititia?kl
« Antwort #17 am: 21. April 2018, 16:43:55 »

@mybee darauf zielte meine Frage eigentlich nicht  ;)
mir geht es mehr um die botanischen Kategorien.
Da bist du hier genau richtig, aber ich leider falsch. ??? Bei Fragen zur Taxonomie sind die Spezialisten sich auch noch nicht einig - siehe tagungsband. Bei der Einteilung der Obstsorten sind botanisch-systematische Gliederungen schwierig und nicht immer zielführend.
Pflaumen & Co sind sehr heterogen. Ich habe keine Idee, was bei der Aussaat heraus kommt. Bestimmt etwas Lustiges.
Mach doch einfach selbst einmal Versuche. Es müssen ja nicht wissenschaftlich nachvollziehbare und wiederholbare Experimente sein. So jetzt habe ich deine Frage wieder nicht beantwortet. ;D
Ich komme darauf, weil sich Spillingskerne bereits seit mehren 1000 Jahren archäologisch nachweisen lassen.
Es sollte also eine Unterart sein, mich wundert wie es die Bäume seit solanger Zeit in Europa überleben, wenn man sie doch so selten in natura findet und noch seltener Aussaaten.
Ich will mich auf die angesprochenen Spillinge beschränken. Diese werden als Unterart angesehen: Prunus domestica L. ssp. pomariorum (Boutigny) Werneck - siehe auch  hier  die Arbeiten von Schlottmann.
Für mich sind praktische und historische Überlegungen viel spannender, z.B. wenn bei archäologischen Grabungen Fruchtsteine von Spillingen aus der Römerzeit aufgefunden wurden, die den Steinen heutiger Sorten sehr ähnlich sind, bedeutet das Erhaltung durch Nutzung, eine meiner Lieblingsthesen.
Wie wurden die Spillinge vermehrt, wahrscheinlich wie die meisten Pflaumenartigen früher durch Verwendung von Wurzelbrut, also wurzelecht. Oder durch Auslese von Sämlingen, da wurde alles genutzt, was irgendwie brauchbar war.
Was ist mit Aussaat? Früher gab es lokal sicher weniger "Sorten". In solchen geschlossenen Populationen blieben die (Zufalls-)Sämlinge bei selbstfertilen Spillingen wie dem Rotgelben/Wohlriechenden/Gubener den Eltern zumindest ähnlich. Gezielte Kreuzungen kamen erst Anfang des 19.Jh. in Mode.
So kommt es, daß Spillinge so lange überlebt haben. Und Dank Chica  :D :-* :D bleiben sie uns hoffentlich lange erhalten.

Was war noch Deine Frage? Stelle sie lieber einem Botaniker Deines Vertrauens.
MFG
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