@mybee darauf zielte meine Frage eigentlich nicht
mir geht es mehr um die botanischen Kategorien.
Da bist du hier genau richtig, aber ich leider falsch.
Bei Fragen zur Taxonomie sind die Spezialisten sich auch noch nicht einig - siehe
tagungsband. Bei der Einteilung der Obstsorten sind botanisch-systematische Gliederungen schwierig und nicht immer zielführend.
Pflaumen & Co sind sehr heterogen. Ich habe keine Idee, was bei der Aussaat heraus kommt. Bestimmt etwas Lustiges.
Mach doch einfach selbst einmal Versuche. Es müssen ja nicht wissenschaftlich nachvollziehbare und wiederholbare Experimente sein. So jetzt habe ich deine Frage wieder nicht beantwortet.
Ich komme darauf, weil sich Spillingskerne bereits seit mehren 1000 Jahren archäologisch nachweisen lassen.
Es sollte also eine Unterart sein, mich wundert wie es die Bäume seit solanger Zeit in Europa überleben, wenn man sie doch so selten in natura findet und noch seltener Aussaaten.
Ich will mich auf die angesprochenen
Spillinge beschränken. Diese werden als Unterart angesehen: Prunus domestica L. ssp. pomariorum (Boutigny) Werneck - siehe auch
hier die Arbeiten von Schlottmann.
Für mich sind praktische und historische Überlegungen viel spannender, z.B. wenn bei archäologischen Grabungen Fruchtsteine von Spillingen aus der Römerzeit aufgefunden wurden, die den Steinen heutiger Sorten sehr ähnlich sind, bedeutet das
Erhaltung durch Nutzung, eine meiner Lieblingsthesen.
Wie wurden die Spillinge vermehrt, wahrscheinlich wie die meisten Pflaumenartigen früher durch Verwendung von Wurzelbrut, also wurzelecht. Oder durch Auslese von Sämlingen, da wurde alles genutzt, was irgendwie brauchbar war.
Was ist mit Aussaat? Früher gab es lokal sicher weniger "Sorten". In solchen geschlossenen Populationen blieben die (Zufalls-)Sämlinge bei selbstfertilen Spillingen wie dem Rotgelben/Wohlriechenden/Gubener den Eltern zumindest ähnlich. Gezielte Kreuzungen kamen erst Anfang des 19.Jh. in Mode.
So kommt es, daß Spillinge so lange überlebt haben. Und Dank Chica
bleiben sie uns hoffentlich lange erhalten.
Was war noch Deine Frage? Stelle sie lieber einem Botaniker Deines Vertrauens.
MFG