Da gibt es doch etwas, nämlich die Einteilung, wie sie der Plantfinder vornimmt.
Da alle heutigen Frühlingsprimeln die Gene von P. vulgaris, veris, juliae und vielleicht sogar von P. elatior in bunter Mischung aufweisen, lassen sie sich kaum mehr mit botanischen Namen beschreiben. Will man es genauer haben, kann man hilfsweise "Pruhoniciana"-Typ dazu setzen. Aber das hat Grenzen: Um was handelt es sich beispielsweise bei den neuen Primeln von Joe Kennedy? 'Dark Rosaleen' - eine Margotae? 'Avoca' - eine Pruhoniciana? Und ist 'Claddagh' eine gemeine Topfprimel? Sie stammen alle aus einem Zuchtprogramm. Kennedy hat sie über viele Generationen selektiert.
Ich für mein Teil wünsche mir folgende Angaben, wenn ich eine Primel kaufe:
Name des Züchters, wenn möglich auch Jahr der Einführung, Typ, zB (Pr/poly/d), und natürlich Blüten- und Blattfarbe. Wenn der Gärtner dann noch schreibt, dass sie ein Miniatur-Polyanthus ist oder ein herzförmiges Blatt hat, dann kann ich mir vorstellen, dass in ihren Adern juliae-Blut fließt. Der Name Pruhoniciana-Primel oder ähnliches sollte den historischen Sorten vorbehalten sein, die bis ca 1970 auf den Markt kamen.
Man kann Gartensorten nicht in die botanische Systematik zwängen. Die Richtlinien des Kulturpflanzen-Codes (ICNCP) sind übrigens dementsprechend gestaltet.