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|21|3| herrliche bilder, besonders der grünkohl, wenn der so weiterwächst kannst ihn im dezember als weihnachtsbaum verkaufen (lord waldemoor )

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Autor Thema: Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann  (Gelesen 4987 mal)

bernhard

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Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« am: 29. Dezember 2003, 08:52:17 »

durch zufall bin ich in einem buch von barbara frischmuth auf die gundelrebe gestoßen. da erblickte ich sie plötzlich auf ein foto. die, die mich schon jahre quält. ein "beikraut", daß bei mir wohl überall wächst, definitiv überall! bis dato war es mir unbekannt. nun konnte ich diese sich über ausläufer meterweit verbreitende, an den knoten wurzelnde gratis pflanze eben bis dato nicht benennen. nun weiß ich endlich, mit wem ich es zu tun habe.

sie sei ein weiser für nährstoffreiche böden, was ich nicht ganz glauben kann. sie ist zwar jeweils der erste gast in frisch gemulchten pflanzscheiben und beeten, wuchert aber genauso unter alten birken.

da fand ich nun im kosmos naturführer den hinweis, die jungen blättchen und sprosse eignen sich vorzüglich für wildgemüse und -suppen. in pareys blumenbuch finde ich allerdings eine angabe, wonach die pflanze eine giftwirkung bei mensch oder tier hätte. der schauer/caspari schweigt sich dazu aus.

lt. roth/daunderer/kormann sind alle pflanzenteile wirkstoffhaltig, vergiftungserscheinungen bei menschen sind nicht bekannt. nur bei tieren (besonders bei pferden) wurden vergiftungen beobachtet., wenig giftig.

es drängt sich mir die frage auf: wer ißt bei solchen angaben so ein kräutl. obwohl der gedanke, mein liebstes beikraut ::) kulinarisch zu reduzieren (von vernichtung träume ich nicht einmal) schon verlockend wäre ......
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Silvia

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #1 am: 29. Dezember 2003, 09:10:29 »

Gundermann ist auch ein Heilkraut.

http://www.heilkraeuter.de/lexikon/gunder.htm

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

elisabeth

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #2 am: 29. Dezember 2003, 09:15:37 »

Soviel ich weiß, reagieren vor allem Pferde mit Vergiftungserscheinungen bei Verzehr des Gundermanns.
Kühe, Schafe .. können größere Mengen fressen ohne Auswirkungen.
Gundermann ist eine alte Heilpflanze. Als Tee bei Husten, als Auflagen bei Geschwüren und eitrigen Wunden, als Frühlingsgemüse mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennesseln ...,
Wir essen ihn im Salat, in der Kräutersuppe, im Aufstrich ( Topfen, mmmhhhh), nehmen ihn als Körperwaschung - Tinktur, machen Salbe daraus.

Nachtrag: und wir leben noch !!
« Letzte Änderung: 29. Dezember 2003, 09:16:59 von elisabeth »
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bernhard

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #3 am: 29. Dezember 2003, 09:25:50 »

wenn man das alles so liest, ists ja wieder mal ansichtssache. im link ist zu lesen, daß es anscheinend leute gibt, die ihn als bodendecker pflanzen. :o

ergo schreibe ich jetzt hundertmal: ich kann mich glücklich schätzen, überall einen so tollen bodendecker zu haben - das meine ich jetzt ernst, ohne ironie.

elisabeth: nehmt ihr nur die blättchen zum verzehr?
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Hermann

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #4 am: 29. Dezember 2003, 09:26:53 »

Jepp, hier gibt`s auch keine Probleme beim Verzehr roh im Salat oder gekocht im Giersch-/Brennesselgemüse. Allerdings nehme ich immer nur wenig vom Gundermann, da, so meine Geschmacksnerven, geschmacksintensiv.

Ansonsten zählt er, wenn er im Frühjahr blüht, zu meinen Lieblingserscheinungen, weil die Hummeln auf ihn fliegen :)

VG
Hermann
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Rosen, das sind doch die Schäferhunde unter den Blumen. Sibylle Berg

Hannah

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #5 am: 29. Dezember 2003, 09:42:02 »

Schmeckt wunderbar: Eierspeise mit Gundelrebe !!!
Ich nehme nur die Blättchen dafür.

LG Hannah
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bernhard

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #6 am: 29. Dezember 2003, 09:48:45 »

Zitat
Eierspeise mit Gundelrebe

du machst mir - trotz feiertäglich total zugefuttertem magen - gusto auf eine nette einfach zuzubereitende feinschmeckersache . . . . . .
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

elisabeth

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #7 am: 29. Dezember 2003, 10:43:43 »

Hallo, Bernhard.
Gesundes hat doch immer noch Platz :D
Die Blätter, die Blüten zur Dekoration. Eine kleine, feine Speise zwischendurch sind auch ausgebackene Blättchen.
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elisabeth

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #8 am: 29. Dezember 2003, 10:46:33 »

apropos Bodendecker: die längste Ranke war 1,80 m, die Blätter ereichen bis zu 5-6 cm Durchmesser ---- ich glaube dem taugst in meinem Garten !! ::)
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Hans

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #9 am: 29. Dezember 2003, 11:15:00 »

Hallo zusammen,

ich bin eigentlich auch froh, den Gundermann im Garten zu haben.
Er besiedelt sehr rasch die wenigen kahlen Stellen (sofern sie nicht in der prallen Sonne sind), ist ein vorzüglicher Bodendecker, wobei er andere Pflanzen aber nicht "bedrängt" und zur Not lässt er sich leicht ausreissen.

Gerade im Frühjahr ist er ein sehr wichtiger Nektarspender für viele langrüsselige Wildbienen (Hummeln).

Schöne Grüße
Hans
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Es ist eine immerwährende Erfahrung, dass derjenige, der Macht besitzt, dazu neigt, diese zu mißbrauchen, bis er an seine Grenzen stößt. (Charles de Secondat)

Susanne

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #10 am: 29. Dezember 2003, 12:12:41 »

Ich habe in meinem Garten eine panaschierte Form des Gundermanns (Glechoma hederacea 'Variegata') angepflanzt, im Schatten, wo die hellen, grün-weiß-rosa gescheckten Blätter ein bißchen mehr Wirkung haben. Die Pflanze sieht im Prinzip genau so aus wie die Wildform, aber sie wuchert nicht so penetrant.
Ich lege keine Hand dafür ins Feuer, daß auch dieser Gundermann eßbar / verwertbar ist, bin aber bereit, im Laufe des Jahres Ableger zu nehmen für jene, die vor Selbstversuchen mit dem buntem Kraut nicht zurückschrecken,

Jetzt habe ich auf der Suche nach einem zutreffenden Bild alles durchgegoogelt, aber keine der Abbildungen zeigte den Rosa-Anteil im Blattwerk. Also müßt ihr mir den einfach glauben.
Hier noch ein Link zur Verwendung der Gundelrebe in der Hexenküche:

Gundermann

« Letzte Änderung: 29. Dezember 2003, 18:33:07 von Susanne »
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Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.

Maria Zauberfee

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Re:Glechoma hederacea - Gundelrebe - Gundermann
« Antwort #11 am: 29. Dezember 2003, 16:32:24 »

Na, da muß ich doch wieder mal aus meiner Zauberpflanzenseite zitieren:

Allein die vielen Volksnamen eigentlich schon die Bekanntheit dieser Pflanze: Blauhuder, Buldermann, , Donnerrebe, Engelskraut, Erdefeu, Efeu-Gundermann, Gewitterblume, Guck-durch den Zaun, Grundrebli, Gundelrieme, Gutermann,, Heckenmädchen, Heilrauf, Heilreif, Huderich,
Soldatenpetersilie, Steinumwickler, Totenkraut, Wildes Katzenkraut, Zickelskräutchen.
Der Name Erd- Efeu kommt vom lateinischen Zusatz "hederacea".
Efeu kriecht bekannterweise meist in die Höhe, Gundermann aber auf der Erde, "Guck-durch-den-Zaun" oder "Heckenmädchen" sind daher auch bezeichnende Namen.
Es wurde der Pflanze nachgesagt, sie sei mit dem Donner und daher mit dem Gott Thor verbunden, daher ihr alter Name Donnerrebe. Gundermann durchwuchert mit seinen Ausläufern den feucht-kühlen Boden unserer Hecken, findet sich an Zaunrändern und alten Mauern.

Er wird von manchen leider als "Un-kraut" definiert, dabei ist er aber ein "angenehmer" Wucherer, der sich in einem Kübel ?bändigen" läßt,
gefällig sieht er auch unter Margueritenbüschen aus und in der Ampel wirkt er fast edel (eine Ampel, die man nicht jedes Jahr neu bepflanzen muß und trotzdem schöne lange blühende Ranken bietet...).

Aus seinen Triebspitzen läßt sich ein herb-ätherischer Erkältungstee mischen; mit Kalmus (Acorus) vermischt ergibt Gundermann einen Tee gegen Magenschwäche.

Hildegard von Bingen empfahl, das Kraut heiß zu überbrühen und - warm in ein Leinentuch gelegt - bei Ohrentzündungen und Ohrensausen auf die Ohren zu legen.

Im Volksmund heißt er der "Steinumwickler", weil er gegen die sogenannten Steinleiden hilft (Blasen-, Milz-, Nieren- und Leberleiden). Er löst auch die Harnsäure.

Die an Efeu erinnernden Blättchen enthalten viel Vitamin C und sind deshalb ein gesunder Salatzusatz. Allerdings sollte man wieder auch nicht zu viele Blättchen verwenden, da diese einen recht scharfen Geschmack haben. Sie können deshalb auch zerrieben als Pfefferersatz verwendet werden.
Im Frühjahr kann man Gundermann als Spinat oder als Kräutersuppe zubereiten, zu Geschnetzeltem oder im "Feld-, Wald- und Wiesen-Salat" verwenden. Die zarten, feingehackten Gundermannblättchen verleihen Salatsaucen oder dem Kartoffelsalat ein ganz neues Aroma.
Traditionell ist er vertreten in den Gründonnerstagsspeisen.
 
Und etwas ganz Besonderes ist (gibt es in keiner Eisdiele!) Gundermann-Eis - das schmeckt! Obwohl ich sowohl den "gemeinen" als auch den panaschierten Gundermann besitze, reicht die Menge meist nur für 1 x Eis (meist sind es die ersten "Partygäste" im Garten - so um Ende April rum , die damit beglückt werden - ist auch noch keiner gestorben...)
Das Rezept aus meiner Homepage:
1 kleingeschnittenen Apfel und 2 Bananen mit Zitronensaft beträufeln, mit 5 g gehackten Gundermannblättern und einem Teil von 300g Sahne fein pürieren, den Rest Sahne steifschlagen und unterziehen, nach Bedarf mit Honig abschmecken, einfrieren.

Und noch ein Gundermann-Rezept gibt es hier:
Walpurgisnacht-Quiche

Die Insekten lieben ihn - wie oben schon gesagt - übrigens sehr; deshalb sollte er zumindest im Naturgarten seinen Platz haben!

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herzliche Grüße
Maria Zauberfee
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