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Autor Thema: "klassisch-englischer" Gartenstil  (Gelesen 40227 mal)

Schantalle

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #15 am: 28. Februar 2018, 07:52:06 »

Das ist so eine Stelle, an der ich mich abarbeite. Um es klar zu stellen: Ich sehe das gärtnerische Geschick, dass in solchen Rabatten steckt, das Know How, welches ich wohl nie erreichen werde, aber es hat für mich etwas langweiliges. Leider auch andere Stellen in diesem Garten, die einfach nur "schön" sind, aber nicht aufregend.

Geht es anderen ähnlich?

Ja!
Ich bezweifle auch sehr, dass man hier – von Know How und Geschick abgesehen – mit den klimatische Bedienungen Englands mithalten kann. Und wenn überhaupt, dann mit noch mehr Aufwand als die berufstätige Gärtner dort es ohnehin schon betreiben.

Es sind perfekte Bildmotive, haben aber leider viel von "nur gucken, nicht anfassen". Bisschen wie ein dekadent teures Design-Sofa im Livingspace (aka Wohnküche), die man wie die Oma früher ihre gute Stube behandeln muss ;D
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Aster!

hymenocallis

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #16 am: 28. Februar 2018, 07:53:28 »

Ja, hemerocallis umreisst genau das, worum es bei diesem Stil geht.

Ansonsten empfinde ich das als meckern auf hohem Niveau. Wenn ich mir so die pur-Garteneinblicke anschaue, dann ist das eher selten hohe Gartenkultur.  :-X :-X :-X *duckundweg*

Wenn man sich mit den Gestaltungsprinzipien, die solchen Entwürfen zu Grund liegen, ein wenig beschäftigt, kann man sich viel Know-How abschauen, daß man dann in völlig anderen Szenerien einsetzen kann. Auch wenn einem die konkrete Anwendung nicht zusagt, bedeutet es nicht, daß dahinter nicht großes Wissen/tiefes Verständnis/hohe Kunst steht.

Ich habe einige der berühmten britischen Gärten ohne großes Vorwissen besucht - beim späteren Einlesen konnte ich nur bestätigen, daß die geplanten Effekte auch für mich zuvor klar spürbar waren, und das obwohl die Gärten schon uralt sind. Ich bezweifle, daß heutige Moden wie 'mediterraner Gartestil' oder 'Präriebeete' ähnlich langfristig überleben und wirken werden.
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Staudo

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #17 am: 28. Februar 2018, 07:58:50 »

Mir geht es oft ganz ähnlich - vor allem wenn ich die gerade so angesagten ewig gleichen Präriebeete im New German Style oder Dutch-Wave-Stil sehe. Jeder kopiert munter vor sich hin, was gerade angesagt ist. Wie fade  :-X

Ich muss heute eine schlechten Tag erwischt haben. Ich bin Deiner Meinung.  :-[
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RosaRot

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #18 am: 28. Februar 2018, 07:59:28 »

Guten Morgen.  :)
Ergänzung: Wenn ich das Bild weiter betrachte und noch mal lese, was ich geschrieben habe, denke ich, dass es das noch nicht ganz trifft. "Makellos und perfekt schön" ist Teil des Unbehagens, als ob Seele, Lebendigkeit fehlte. So wie ich auch oft von Falten durchzogene Gesichter reizvoller, interessanter finde als glatte, perfekt gestylte. Aber vielleicht ist es auch ein Problem der Darstellung: Ein zweidimensionales Bild ist immer nur ein Teil, dem wesentliches fehlt: Geräusche, Gerüche, Bewegung.

Ein Foto ist ein Foto ist ein Foto...und gibt die dreidimensionale Realität nicht wieder.

Ich habe den Garten ja ebenfalls gesehen und fand ihn passend und stimmig zum Haus, der Umgebung und den dort wirkenden Gärtnern. Ein klassisches Haus aus gelbem Cotswoldsteinmit einem in Teilen klassischen Garten, in dem Hühner herumliefen und weiter unten die Flamingos im Teich standen. Das Ganze wirkte gepflegt aber nicht überpflegt und Gräser gab es dort auch, in einem anderen Gartenbereich. Es gab ja auch noch einen Obstgarten dort, einen Waldgarten(mit Schweinen in einem anschließenden Gehege), ringsum die dazugehörigen Weiden mit den Langhornrindern, die Ausblicke aus dem Garten(der an einem Hang liegt) auf die umliegende Landschaft, die Gärtnerei (die sehr englisch understyled war, um nicht zu sagen anrührend altertümlich), das Verkaufsshed in dem der Besitzer das Geld in eine ganz urige Kassette zählte und wo man z.B. Äpfel der dort vorkommenden alten Sorten kaufen konnte und es gab ein Hundegrab unter einem Apfelbaum.  Dieses Ganze, auch verwinkelte, machte die Stimmung, nicht die einzeln herausgepickte Rabatte. Die Rabatten waren aber herrlich, Stauden und Sommerblumen und alles mögliche seltene in sehr schönen Form- und Farbkombinationen, durchaus eigen und ganz bewusst in bestimmten Farbschemen konzipiert, also jede der Rabatten anders inspirierend.
Ich habe sicher noch Fotos aber jetzt keine Zeit zum suchen

Nochg eines: das Schöne an englischen Gärten ist, das man dort sehr skurrile Dinge entdecken kann, die die Schönheit auf eine andere Ebene heben, wie eben z.B.  ein Hundegrab oder gruzzende Schweine oder ein Dackelmosaik wie in Great Dixter... ;) ;D
« Letzte Änderung: 28. Februar 2018, 08:03:08 von RosaRot »
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pumpot

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #19 am: 28. Februar 2018, 08:03:18 »

Mir geht es oft ganz ähnlich - vor allem wenn ich die gerade so angesagten ewig gleichen Präriebeete im New German Style oder Dutch-Wave-Stil sehe. Jeder kopiert munter vor sich hin, was gerade angesagt ist. Wie fade  :-X

Ich muss heute eine schlechten Tag erwischt haben. Ich bin Deiner Meinung.  :-[

Und genau dieser angeblich so angesagte Stil, sieht eigentlich nur im Spätsommer/Herbst nach was aus. Ansonsten pure langeweile und Ödnis. Aber dieser Stil passt eben recht gut zu den "modernen" Schuhkartonhäusern.
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MarkusG

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #20 am: 28. Februar 2018, 08:06:21 »

@hemerocallis: Im Großen und Ganzen hast Du das nochmals gesagt, was ich auch gesagt habe. Diese Art des Repräsentierens braucht eine bestimmte Gesellschaftsstruktur. Es geht dann auch darum, sich über den Garten von anderen Gesellschaftsschichten abzugrenzen. In einer Gesellschaft, in der das weniger wichtig erscheint, verliert diese Art des Gärtnerns dann eine wichtige Funktion. Daher das Gefühl, der Garten wirke nostalgisch oder antiquarisch. Ich sehe da also keinen Widerspruch zu dem von mir Gesagten. Wenn ich diesen Stil als "nostalgisch" bezeichne, dann meine ich, dass er uns in eine andere Zeit entführt. Die Begleitgefühle wären dann eher melancholischer Natur. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts zu sagen. Melancholie kann wunderbar sein.

Übrigens ist es mir völlig klar, dass es viele Stile gibt, die uns heute nicht mehr viel sagen. Sie sagen dann eher etwas über ihre Zeit aus. Wir schauen uns italienische Gärten an, um etwas über die Renaissance zu erfahren oder barocke Gärten, um in Berührung zu kommen mit der damaligen Zeit. Ein barocker Garten sagt aber nichts mehr über uns aus. Höchstens über den Umweg, dass wir auf einer Metaebene reflektieren, wie er auf uns wirkt, also über den Umweg, warum er uns heutigen nichts mehr sagt.

Und so sehe ich das mit diesem "typisch" englischen Stil, der in tausend Büchern als das Non-plus-ultra bezeichnet wird. Er sagt etwas über seine Zeit aus. Mir sagt er wenig.

Mir ging es mit diesem Thread darum, über ein "Oh, wie schön!" hinaus, einmal über die beschriebene Art des Gärtnerns ins Gespräch zu kommen. Es kann ja sein, dass ich mich irre und Coton Manors für einige von uns hochaktuell ist. Auch das wäre interessant.

Die Frage der individuellen Gärten sehe ich -ähnlich wie Du- davon nochmals getrennt.

Markus

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hymenocallis

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #21 am: 28. Februar 2018, 08:08:53 »

Mir geht es oft ganz ähnlich - vor allem wenn ich die gerade so angesagten ewig gleichen Präriebeete im New German Style oder Dutch-Wave-Stil sehe. Jeder kopiert munter vor sich hin, was gerade angesagt ist. Wie fade  :-X

Ich muss heute eine schlechten Tag erwischt haben. Ich bin Deiner Meinung.  :-[

Und genau dieser angeblich so angesagte Stil, sieht eigentlich nur im Spätsommer/Herbst nach was aus. Ansonsten pure langeweile und Ödnis. Aber dieser Stil passt eben recht gut zu den "modernen" Schuhkartonhäusern.

Der Stil paßt auch zu gut betuchten 'modernen' Menschen, die ihren Garten nicht bewohnen/benutzen wollen, sondern lieber auf repräsentativen Lounge-Möbeln von einer großzügigen Terrasse auf ein wogendes buntes Staudenmeer (Teppichbeet in hoch und wild gemustert) schauen, in das sie ohnehin keinen Fuß setzen wollen (gepflegt wird durch Gärtner).

Wenn man weiß, wie Prärien wirklich aussehen, wenn dort wachsende Stauden blühen, kann man sich bei diesen Beeten nur an den Kopf greifen. Ist aber bei 'mediterranen' Gestaltungen nicht anders - Oliven wachsen nicht im Ziergarten, daher ist eine weidenblättrige Birne als Oliven-Ersatz sinnfrei. Wir haben ja auch keine Kartoffeln und Rüben unterm Apfelbaum, damit es schön mitteleuropäisch aussieht.  ::)
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MarkusG

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #22 am: 28. Februar 2018, 08:12:02 »

Ich bitte nochmals zu beachten, dass ich Coton Manors toll finde, von höchstem Niveau, mich damit auch nicht vergleichen möchte und ich auch nachempfinden kann, dass das Ganze "stimmig" ist, all das habe ich nicht gemeint.
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hymenocallis

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #23 am: 28. Februar 2018, 08:15:41 »

@hemerocallis: Im Großen und Ganzen hast Du das nochmals gesagt, was ich auch gesagt habe. Diese Art des Repräsentierens braucht eine bestimmte Gesellschaftsstruktur. Es geht dann auch darum, sich über den Garten von anderen Gesellschaftsschichten abzugrenzen. In einer Gesellschaft, in der das weniger wichtig erscheint, verliert diese Art des Gärtnerns dann eine wichtige Funktion. Daher das Gefühl, der Garten wirke nostalgisch oder antiquarisch. Ich sehe da also keinen Widerspruch zu dem von mir Gesagten. Wenn ich diesen Stil als "nostalgisch" bezeichne, dann meine ich, dass er uns in eine andere Zeit entführt. Die Begleitgefühle wären dann eher melancholischer Natur. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts zu sagen. Melancholie kann wunderbar sein.

Übrigens ist es mir völlig klar, dass es viele Stile gibt, die uns heute nicht mehr viel sagen. Sie sagen dann eher etwas über ihre Zeit aus. Wir schauen uns italienische Gärten an, um etwas über die Renaissance zu erfahren oder barocke Gärten, um in Berührung zu kommen mit der damaligen Zeit. Ein barocker Garten sagt aber nichts mehr über uns aus. Höchstens über den Umweg, dass wir auf einer Metaebene reflektieren, wie er auf uns wirkt, also über den Umweg, warum er uns heutigen nichts mehr sagt.

Und so sehe ich das mit diesem "typisch" englischen Stil, der in tausend Büchern als das Non-plus-ultra bezeichnet wird. Er sagt etwas über seine Zeit aus. Mir sagt er wenig.

Mir ging es mit diesem Thread darum, über ein "Oh, wie schön!" hinaus, einmal über die beschriebene Art des Gärtnerns ins Gespräch zu kommen. Es kann ja sein, dass ich mich irre und Coton Manors für einige von uns hochaktuell ist. Auch das wäre interessant.

Die Frage der individuellen Gärten sehe ich -ähnlich wie Du- davon nochmals getrennt.

Markus

Ich bezweifle stark, daß die Briten diesen Garten als nostalgisch oder antiquarisch wahrnehmen.

Im Gegensatz zu vielen Barock- und Renaissance-Gärten, die heute nur mit massiven öffentlichen Zuwendungen erhalten werden können, stehen die Besitzer vieler privater britischer Gärten nach wie vor voll und ganz hinter diesen Gestaltungen und pflegen sie mit Begeisterung weiter.

Modernisierungen sind extrem seltene Ausnahmen - auch wenn sich die Besitzer so etwas locker leisten könnten. Klassische Proportionen und Gestaltungsgrundlagen sprechen unsere Spezies wohl unabhängig von Moden an - auch heute noch gelten im wesentlichen die Schönheitsideale der klassischen Antike, egal, was gerade vermarktet werden soll.

Psychologen haben dazu weltweit interessante Studien gemacht - stimmen die Proportionen von Innen- und Außenräumen, reagieren wir mit einem Sinken des Blutdrucks und die Ausschüttung von Streßhormonen geht zurück.
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MarkusG

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #24 am: 28. Februar 2018, 08:17:06 »

Mir geht es oft ganz ähnlich - vor allem wenn ich die gerade so angesagten ewig gleichen Präriebeete im New German Style oder Dutch-Wave-Stil sehe. Jeder kopiert munter vor sich hin, was gerade angesagt ist. Wie fade  :-X

Ich muss heute eine schlechten Tag erwischt haben. Ich bin Deiner Meinung.  :-[

Und genau dieser angeblich so angesagte Stil, sieht eigentlich nur im Spätsommer/Herbst nach was aus. Ansonsten pure langeweile und Ödnis. Aber dieser Stil passt eben recht gut zu den "modernen" Schuhkartonhäusern.

Der Stil paßt auch zu gut betuchten 'modernen' Menschen, die ihren Garten nicht bewohnen/benutzen wollen, sondern lieber auf repräsentativen Lounge-Möbeln von einer großzügigen Terrasse auf ein wogendes buntes Staudenmeer (Teppichbeet in hoch und wild gemustert) schauen, in das sie ohnehin keinen Fuß setzen wollen (gepflegt wird durch Gärtner).

Wenn man weiß, wie Prärien wirklich aussehen, wenn dort wachsende Stauden blühen, kann man sich bei diesen Beeten nur an den Kopf greifen. Ist aber bei 'mediterranen' Gestaltungen nicht anders - Oliven wachsen nicht im Ziergarten, daher ist eine weidenblättrige Birne als Oliven-Ersatz sinnfrei. Wir haben ja auch keine Kartoffeln und Rüben unterm Apfelbaum, damit es schön mitteleuropäisch aussieht.  ::)

Jetzt gleitest Du ab! Schade! Es waren schon immer die mit Geld, die es sich erlauben konnten, etwas, was in Mode ist, umsetzen zu lassen. Das alleine ist für mich kein Argument für oder gegen einen Gartenstil.

Ich fände es sehr schade, wenn der Thread nun lediglich zum Ausdruck bringt, was wir fürchterlich finden. Ich finde Coton Manor nicht fürchterlich!  :D
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Krümel

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #25 am: 28. Februar 2018, 08:17:40 »

So wahnsinnig klassisch "englisch" finde ich den Gartenausschnitt auf dem Foto gar nicht, dafür finde ich ihn fast einen Ticken zu formal.
Vielleicht habe ich ja auch ein falsches Bild davon, aber "mixed borders" und "cottage gardens" empfinde ich in erster Linie als üppig; zwar ordentlich, aber überbordend, so als seien eigentlich die Pflanzen die Könige und die Gärtner nur ihre Diener. Dazu passen dann auch die piekefeinen Rasen - die visuelle Ruhe ist nett und dem Gärtner ist es ein Pralinchen, so darf er immerhin auch ein bisschen herrschen.  ;D

Ich bin auch Hemerocallis' Meinung, was die "Waves" betrifft - englische Gärten sind da deutlich individueller.
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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #26 am: 28. Februar 2018, 08:19:04 »

Zitat
Modernisierungen sind extrem seltene Ausnahmen - auch wenn sich die Besitzer so etwas locker leisten könnten. Klassische Proportionen und Gestaltungsgrundlagen sprechen unsere Spezies wohl unabhängig von Moden an - auch heute noch gelten im wesentlichen die Schönheitsideale der klassischen Antike, egal, was gerade vermarktet werden soll.

@hemerocallis: das kann ich nachvollziehen.
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hymenocallis

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #27 am: 28. Februar 2018, 08:20:58 »

Der Stil paßt auch zu gut betuchten 'modernen' Menschen, die ihren Garten nicht bewohnen/benutzen wollen, sondern lieber auf repräsentativen Lounge-Möbeln von einer großzügigen Terrasse auf ein wogendes buntes Staudenmeer (Teppichbeet in hoch und wild gemustert) schauen, in das sie ohnehin keinen Fuß setzen wollen (gepflegt wird durch Gärtner).

Wenn man weiß, wie Prärien wirklich aussehen, wenn dort wachsende Stauden blühen, kann man sich bei diesen Beeten nur an den Kopf greifen. Ist aber bei 'mediterranen' Gestaltungen nicht anders - Oliven wachsen nicht im Ziergarten, daher ist eine weidenblättrige Birne als Oliven-Ersatz sinnfrei. Wir haben ja auch keine Kartoffeln und Rüben unterm Apfelbaum, damit es schön mitteleuropäisch aussieht.  ::)

Jetzt gleitest Du ab! Schade! Es waren schon immer die mit Geld, die es sich erlauben konnten, etwas, was in Mode ist, umsetzen zu lassen. Das alleine ist für mich kein Argument für oder gegen einen Gartenstil.

Ich fände es sehr schade, wenn der Thread nun lediglich zum Ausdruck bringt, was wir fürchterlich finden. Ich finde Coton Manor nicht fürchterlich!  :D
[/quote]

Daß ich mir Angesagtes leisten kann und will, ist für die Besitzer wohl das ausschlaggebende Argument. Dutch Wave verschwindet mit dem nächsten Gartentrend. Wenn Du einmal mit offenen Augen durch Stourhead gewandert bist, kennst Du den Unterschied. Dort hat niemand modernisiert - weil die Gestaltung auch heute noch qualitativ überzeugt.
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RosaRot

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #28 am: 28. Februar 2018, 09:09:59 »

@hemerocallis: Im Großen und Ganzen hast Du das nochmals gesagt, was ich auch gesagt habe. Diese Art des Repräsentierens braucht eine bestimmte Gesellschaftsstruktur. Es geht dann auch darum, sich über den Garten von anderen Gesellschaftsschichten abzugrenzen. In einer Gesellschaft, in der das weniger wichtig erscheint, verliert diese Art des Gärtnerns dann eine wichtige Funktion. Daher das Gefühl, der Garten wirke nostalgisch oder antiquarisch. Ich sehe da also keinen Widerspruch zu dem von mir Gesagten. Wenn ich diesen Stil als "nostalgisch" bezeichne, dann meine ich, dass er uns in eine andere Zeit entführt. Die Begleitgefühle wären dann eher melancholischer Natur. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts zu sagen. Melancholie kann wunderbar sein.

Und so sehe ich das mit diesem "typisch" englischen Stil, der in tausend Büchern als das Non-plus-ultra bezeichnet wird. Er sagt etwas über seine Zeit aus. Mir sagt er wenig.


Coton Manor ist ein Garten, wie viele andere englische Gärten auch, der in der Saison für jeden geöffnet ist, man kann dort Pflanzen kaufen, Tee trinken und den Garten durchwandeln. Offen für jede Gesellschaftsschicht. In Wisley wandelten z.B. erstaunlich viele Mütter mit Kinderwagen durch die Anlagen.
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BlueOpal

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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
« Antwort #29 am: 28. Februar 2018, 09:24:06 »

Präriebeete:
Soweit ich in einer Gärtnerei gehört habe, kaufen viele Kunden gerne eher Sommer(spät)blühende Stauden und für den Rest Koniferen und Blumenzwiebeln. Vermutlich deshalb, weil sie sich im Winter an ihren grünen Gehölzen erfreuen weil es nicht ganz kahl ist, im Frühling zum Haus hin an den Blumenzwiebeln vorbei gehen und sonst auch weniger im Garten, als eher woanders unterwegs sind. Im Sommer gesellt man sich eher mal in den Garten. Es wird gegrillt und zieht sich in der Wärme (die mittlerweile im Sommer auf sich warten lässt und eher wieder etwas später auftritt - deshalb wohl auch zu zunehmende Hang zu den Mitte-, Spätsommerblühern) in den Garten zurück. Schlendert durch und setzt sich sonst auf die Terrasse.
Dann sehen die Bewohner auch etwas von ihren Präriebeeten, die vorher eher im Garten nicht präsent waren. Bewohner und Präriebeetblüten tauchen also zur gleichen Zeit im Garten auf.
Wundern tut mich das nicht. Ich kann die Logik des "warum soll ich für Blumen Geld ausgeben, die ich zum Datum xy ohnehin nicht sehe, weil ich mich nicht im Garten aufhalte" schon verstehen.
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