Ich denke doch, dass ein Forum genau der richtige Ort ist für solche Fragen. Auch wenn sie unbequem sind, weil man drüber nachdenken muss.
Gute Bücher, ich hätte gerne eins, besser zwei, sind mir aber zu teuer. Den Kreuterschen Biogarten denke ich kann man nach 5 Jahren Gartenerfahrung im Bücherregal ignorierend verstauben lassen, da bleibt nur wenig übrig, was in der Praxis bestand hat. Um aber Spass am Gemüseanbau zu finden, dafür sollte man ihn sich auf jeden Fall kaufen. Es gibt ansonsten nur 2-3 andere lohnende Anfängerbücher. Ein Rat für jeden Gartentag etwa, das könnte man für den Anfang auch empfehlen. Hier könnte man auch mal öfers kurz reingucken:
https://www.amazon.de/Wissen-f%C3%BCr-Kleing%C3%A4rtner-kompakt-Pflanzenschutz/dp/3800157322Ich hätte nach gut 10 Jahren gerne:
https://www.ulmer.de/usd-1556424/gemueseproduktion-.htmlund vor allem:
https://www.amazon.de/Handbuch-speziellen-Gem%C3%BCsebaues-Georg-Vogel/dp/3800152851Auflistung diverser Gemüsebücher:
http://www.hortipendium.de/B%C3%BCcher_Gem%C3%BCsebauFolgendes möchte ich anbauen:
Schlangengurken
Kohlrabi
ein paar Salate, evt. auch Feldsalat
Radieschen
Möhren
Tomaten (standen bislang in Töpfen)
Paprika (standen bislang auch in Töpfen, aber ich frage mich, ob es der Paprika im Freiland auch besser gefallen würde)
ein wenig Lauch und/oder Frühlingszwiebeln
Zuckerschoten und Erbsen
Bohnen (vorerst Buschbohnen)
ein paar Kartoffeln
Blümenkohl würde ich auch gerne probieren. Stimmt es, dass er sehr anspruchsvoll ist?
Teile dir mal bitte 4 Beete ein. Fruchtfolge: Erbse nach Erbse erst nach 6 jahren wieder, zwischendrin keine Bohnen. Der rest steht sich weniger gegenseitig im Weg. Vorruassetzung ist imer, das gemüse ist gesund bzw kranke Pflanzenteile werden regelmäßig ausgeputzt, so dass Sclerotina Verticillium usw keine Chance haben. Allein daran scheitern diese ganzen hochtrabenden Pläne schon so gut wie immer in der Praxis.
Also was machen:
Radieschen geht spätestens im März in die Erde, Möhre auch. 2 Wochen später kann man im warmem vorgezogenen Kopfsalat pflanzen (wegen Schossergefahr warm vorziehen oder Jungpflanzen kaufen), da würde ich schon 2 Beete draus machen.
Zwischen die Radieschen würde ich vorgezogenen Blumenkohl pflanzen, wenn die Radieschen fertig sind, fängt der Kohl richtig an loszulegen und nimmt dann immer mehr Platz im Beet weg. Radieschen vor Kohl geht noch als einmal Kreuzblütler durch, damit hat man wieder andere gemischte Beete ohne Kreuzblütler drin.
Zum Kopfsalat kommt vorgezogener Kohlrabi ins Beet.
Kopfsalat braucht 6 Wochen, Kohlrabi ähnlich. Macht also im Juni das Beet frei. Dort kann dann der zuvor im Anzuchtbeet vorgezogene Lauch gepflanzt und Winterheckzwiebeln gesäht werden. Damit ist das Kopfsalat-Kohlrabi-Lauch-Frühlingszwiebelbeet schonmal bis ins nächste Frühjahr belegt.
Nach den Radieschen und Blumenkohl, vermutlich Juli, wobei da noch 3 Folgesaaten von Radieschen bis dahin unterm Blumenkohl möglich sind, könnte man noch einen späten Satz Buschbohnen machen, zur Fisolenernte.
Das dritte Beet, geht im Idelafall mit Feldsalat aus dem letzten Winter, wird im März umgegraben oder anderweitig pflanzfertig vorbereitet, je nach Bodenbeschaffenheit. Dort kann dann Gurke, Tomate, Paprika und Kartoffel drauf. Passt natürlich nicht alles, also braucht man für die wärmebedürftigen Sommerungen schonmal 2 Beete.
Gurke will viel Feuchtigkeit und Futter, Paprika eher Wärme, die kann man also auch im Kübel lassen wenn man das düngen nicht vergisst, Kartoffel kommt auch mit etwas Trockenheit gut zurecht und Tomaten danken eher weniger Wasser auch mit gutem Geschmack.
Möchte man Kartoffeln und Tomaten kombinieren, muss man was gegen Braunfäule machen, sollte man allerdings auch ohne diese Kombi nicht vergessen. Nicht jedermanns Sache.
Bleiben noch die Erbsen und Zuckerschoten, sowas ist auch was für die Märzaussaat, dort hinein in das dichte Kraut die Tomaten im Mai pflanzen, wenn Erbse und co fertig ist, damit die Tomaten mulchen. Geht aber nur alle 2 Jahre, weil Erbse eigentlich noch mehr als 6 Jahre Pause braucht.
Damit steht fest, man braucht wenigstens 2 beete für die Sommerungen mit pflanzzeit ab mai plus natürlich die Kartoffeln.
Lässt man die Kartoffeln extra, kann man die damit verbundene Bodenbearbeitung alle paar Jahre nutzen um den Boden nach Kopfsalat/Lauch, Radieschen/Blumenkohl/Buschbohnen und einer wärmebedürftigen Sommerung wieder tiefgründig zu lockern.
Mit dem System sind die Beete einigermaßen voll, also recht gut ausgenutzt, wobei die 2-3 nötigen Beete für die Sommerungen im Herbst mit Gründung über Winter bestellt werden sollten.
Damit hat man noch nicht die verschiedenenen Krankheiten berücksichtigt, weswegen der Kreutersche Biogartenansatz nicht funktioniert, und man hat noch nicht die Fruchtfolge richtig durchdacht.
Dafür hat man aber die Beete voll und damit schonmal entweder zuviel Arbeit und verliert die Lust daran, oder man wird glücklich damit, weil man immer was zu ernten hat und lernt das mit den Krankheiten langsam Schritt für Schritt, so dass es einen nicht schon gleich am Anfang erschlägt.
Manchmal sollte man einfach machen und beobachten als im Vorfeld zuviel darüber zu lesen, was man nicht alles angeblich beachten muss.