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Schnittzeitpunkt (Gelesen 31878 mal)
- Dunkleborus
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Re: Schnittzeitpunkt
Kleiner Nachtrag: Es geht ja nicht nur um die Überwallung. Der Baum kann durch kontrolliertes Zellenabsterben das kranke Holz des Aststummels vom gesunden Holz des Stammes oder grösseren Astes abschotten. Das passiert in ganz bestimmten Zonen.
Bei glattem Stammschnitt stürzen sich die Holzzersetzer gleich aufs Stammholz. Wurde auf Astring geschnitten, kommen sie über den Stummel oft nicht raus.
Das ist etwa seit den 80ern bekannt, vorher wurde es ganz anders gehandhabt, mit Glätten und Rindenwülsten abtragen.
Bei glattem Stammschnitt stürzen sich die Holzzersetzer gleich aufs Stammholz. Wurde auf Astring geschnitten, kommen sie über den Stummel oft nicht raus.
Das ist etwa seit den 80ern bekannt, vorher wurde es ganz anders gehandhabt, mit Glätten und Rindenwülsten abtragen.
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Re: Schnittzeitpunkt
Den Ast mit der Kettensäge so abzusägen, dass gar kein Stumpf bleibt und die Wunde maximale Größe bekommt, wäre gute fachliche Praxis.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Schnittzeitpunkt
Du meinst wohl "gängige Praxis" (bei Bauhofmitarbeitern, Amt für Straßenverkehrsunwesen und der Deutschen Bahn)?
Obwohl, die lassen ja eher lange Stümpfe stehen, weil der zweite Schnitt im Budget nicht vorgesehen ist. :-\
gardener first
- enaira
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Re: Schnittzeitpunkt
Nun ja, so ein Stumpf ist ja schließlich auch unordentlich und hässlich... :o ;) ;D
Liebe Grüße
Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
Ariane
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Re: Schnittzeitpunkt
ja, lange Stümpfe sind hässlich, gestummelte Äste sind hässlich. Der korrekt auf Astring geschnittene Stumpf ist noch nahe genug am Stamm um nicht weiter störend aufzufallen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Schnittzeitpunkt
Staudo hat geschrieben: ↑18. Mär 2018, 15:24
Den Ast mit der Kettensäge so abzusägen, dass gar kein Stumpf bleibt und die Wunde maximale Größe bekommt, wäre gute fachliche Praxis.
Du meinst minimale Groesse? Alles was vom Astring an Richtung Stamm geschnitten wird vergroessert die Wunde, alles was vom Astring an Richtung Ast geschnitten wird verlàngert das zuwallen der Wunde und foerdert eventuelle Faeulniss, Pilze etc.
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Re: Schnittzeitpunkt
;) Mein Beitrag war nicht ernst gemeint und ein Sarkasmus auf die mitunter zu beobachtenden Schnittkünste an Straßenbäumen.
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- thuja thujon
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Re: Schnittzeitpunkt
Danke Floris, für den kritischen Beitrag. Begründet, zumindest größtenteils, danke, mit Argumenten kann man diskutieren.
Aufgeblasene Artikel, ok, austeilen in alle Richtungen, ok. Persönlich bin ich allerdings der Meinung, lieber aufgedunsenes überlesen und Ausgeteiltes fachlich statt persönlich betrachten plus vieles ausführlich ansprechen, ist immernoch besser als zB. das ewige rumreiten auf aus dem Zusammenhang gerissenen Regeln.
zB die Empfehlung, den Ast von enairas Apfel auf Astring wegzusägen. Nicht einer hat geschrieben, dass man solche Äste nicht mehr wegsägen sollte. Dunkleborus schnauft durch, aber auch da keine klare Aussage, das Astschnitte in dickere Äste zu vermeiden sind. Es schreibt auch keiner, dass man Äste reissen kann, der für Fäulnis anfällige Totholzanteil dabei entfernt wird und solche Wunden in der Regel weniger Folgen für den Baum haben, als ein Schnitt auf Astring im Starkastbereich. Wie gut das im Starkastbereich praktisch umsetzbar ist sollte kein Hinderungsgrund sein, sondern Anlass zum sammeln von Erfahrungen mit unterschiedlichen Methoden. Nur so kann man was zum positiven verändern.
Entweder gehts um den Baum oder um das ewige Wiederholen und totreiten von falschen Dingen.
`Auf Astring sägen´ ist zu wenig wenns um Baumschutz geht. Da müssen mehr Sätze hängenbleiben.
Die gelben Punkte von Wild Obst mit Nr. 2 sind übrigens falsch. Ein Ast hört nicht auf der von außen sichtbaren Oberfläche auf. Der geht bis in den Stamm.
Die gelben Punkte, in der Form sind sie seit Jahrzehnten in Obstbaumschnittbüchern immer wieder nachzugucken, gehören eigentlich seit 30 Jahren ins Reich der Märchen.
@enaira: stört der ganze Ast wegen den Autos oder könnte es nicht auch ausreichen, nur einen Teil davon zu entfernen?
Aufgeblasene Artikel, ok, austeilen in alle Richtungen, ok. Persönlich bin ich allerdings der Meinung, lieber aufgedunsenes überlesen und Ausgeteiltes fachlich statt persönlich betrachten plus vieles ausführlich ansprechen, ist immernoch besser als zB. das ewige rumreiten auf aus dem Zusammenhang gerissenen Regeln.
zB die Empfehlung, den Ast von enairas Apfel auf Astring wegzusägen. Nicht einer hat geschrieben, dass man solche Äste nicht mehr wegsägen sollte. Dunkleborus schnauft durch, aber auch da keine klare Aussage, das Astschnitte in dickere Äste zu vermeiden sind. Es schreibt auch keiner, dass man Äste reissen kann, der für Fäulnis anfällige Totholzanteil dabei entfernt wird und solche Wunden in der Regel weniger Folgen für den Baum haben, als ein Schnitt auf Astring im Starkastbereich. Wie gut das im Starkastbereich praktisch umsetzbar ist sollte kein Hinderungsgrund sein, sondern Anlass zum sammeln von Erfahrungen mit unterschiedlichen Methoden. Nur so kann man was zum positiven verändern.
Entweder gehts um den Baum oder um das ewige Wiederholen und totreiten von falschen Dingen.
`Auf Astring sägen´ ist zu wenig wenns um Baumschutz geht. Da müssen mehr Sätze hängenbleiben.
Die gelben Punkte von Wild Obst mit Nr. 2 sind übrigens falsch. Ein Ast hört nicht auf der von außen sichtbaren Oberfläche auf. Der geht bis in den Stamm.
Die gelben Punkte, in der Form sind sie seit Jahrzehnten in Obstbaumschnittbüchern immer wieder nachzugucken, gehören eigentlich seit 30 Jahren ins Reich der Märchen.
@enaira: stört der ganze Ast wegen den Autos oder könnte es nicht auch ausreichen, nur einen Teil davon zu entfernen?
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Re: Schnittzeitpunkt
thuja hat geschrieben: ↑18. Mär 2018, 20:46
Die gelben Punkte von Wild Obst mit Nr. 2 sind übrigens falsch. Ein Ast hört nicht auf der von außen sichtbaren Oberfläche auf. Der geht bis in den Stamm.
Die gelben Punkte, in der Form sind sie seit Jahrzehnten in Obstbaumschnittbüchern immer wieder nachzugucken, gehören eigentlich seit 30 Jahren ins Reich der Märchen.
Ich habe doch extra geschrieben, dass der "rechte" Ast (bei 2), der abgesägt werden soll, eigentlich bis zu dem Winkel geht! Trotzdem sollte man den bei der gedachten 3. Seite schneiden, also den eher senkrechten gelben Punkten bzw dem grünen Strich bei 2.
Natürlich ist es nicht gut, Starkäste zu entfernen. darin sind wir uns auf jeden Fall einig, es ging nur darum, wo. Ich hatte die Frage so verstanden, dass man den ganzen Ast entfernen will/muss. Besser ist es natürlich, ihn weiter außen auf einen Seitenast abzuleiten.
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Re: Schnittzeitpunkt
Wo kommt eigentlich der Stamm von einem Baum her?
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Re: Schnittzeitpunkt
thuja hat geschrieben: ↑18. Mär 2018, 20:46
Nicht einer hat geschrieben, dass man solche Äste nicht mehr wegsägen sollte. [/quote]
so war jedenfalls das gemeint:
[quote author=pearl link=topic=62598.msg3049404#msg3049404 date=1521371214]
Wer macht denn sowas und warum?
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Re: Schnittzeitpunkt
Das war nur auf den Baum mit meinen Bildern bezogen.
In dem Fall wurde das gemacht, weil die Ernte im Vordergrund stand und auch die Arbeitserleichterung. Der Baum war als `Tellermine´ überbaut und ohne klaren sinnvollen Aufbau.
Baumgesundheit stand nicht groß zur Debatte, der Besitzer ist über 70 und wenn der in 10 Jahren den Garten abgibt und ein Nachfolger kommt, sterben die Bäume meist nicht an Pilz.
In dem Fall wurde das gemacht, weil die Ernte im Vordergrund stand und auch die Arbeitserleichterung. Der Baum war als `Tellermine´ überbaut und ohne klaren sinnvollen Aufbau.
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Re: Schnittzeitpunkt
Was Deine Bemerkung soll das da nie geschnitten gehört verstehe ich nicht. Es handelt sich ja nicht um einen Apfelbaum sondern einen Apfeldorn und der Ast soll weg bevor Ihn ein nah daran vorbeifahrendes Auto (Straße) auf eine wenig schöne Art womöglich samt dem Baum entfernt.
Weißdorn ist soweit ich das mitbekommen habe sehr zäh.
Wer sehen will was überwallte oder nicht überwallte Wunden nach Jahrzehnten machen soll sich ein Buch von Shigo kaufen. Dann sind viele Schnittmärchen ad Akta gelegt.
Der hat unterschiedlichste Schnitt bei zahlreichen Baumarten Jahrzehnte nach dem Schnitt auf gesägt um die Abschottung der einzelnen Arten bei unterschiedlichem Schnitt zu zeigen.
Das waren nicht nur Stichproben oder anderes anektdotisches Material.
Weißdorn ist soweit ich das mitbekommen habe sehr zäh.
Wer sehen will was überwallte oder nicht überwallte Wunden nach Jahrzehnten machen soll sich ein Buch von Shigo kaufen. Dann sind viele Schnittmärchen ad Akta gelegt.
Der hat unterschiedlichste Schnitt bei zahlreichen Baumarten Jahrzehnte nach dem Schnitt auf gesägt um die Abschottung der einzelnen Arten bei unterschiedlichem Schnitt zu zeigen.
Das waren nicht nur Stichproben oder anderes anektdotisches Material.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re: Schnittzeitpunkt
thuja hat geschrieben: ↑18. Mär 2018, 20:46
zB die Empfehlung, den Ast von enairas Apfel auf Astring wegzusägen. Nicht einer hat geschrieben, dass man solche Äste nicht mehr wegsägen sollte.[/quote]
Die Frage "Ob" schien geklärt, es ging nur noch um das "Wie".
[quote author=thuja thujon link=topic=62598.msg3049734#msg3049734 date=1521402373]
Es schreibt auch keiner, dass man Äste reissen kann, der für Fäulnis anfällige Totholzanteil dabei entfernt wird und solche Wunden in der Regel weniger Folgen für den Baum haben, als ein Schnitt auf Astring im Starkastbereich. Wie gut das im Starkastbereich praktisch umsetzbar ist sollte kein Hinderungsgrund sein, sondern Anlass zum sammeln von Erfahrungen mit unterschiedlichen Methoden. Nur so kann man was zum positiven verändern.
Das Reißen kenne ich nur von unausgereiften diesjährigen Trieben. Ausgerissene ältere Triebe tauchten auch hier im Forum schon gelegentlich als Frage auf, wie sie zu behandeln seien, da die Wunden so aussahen als wäre das für den betroffenen Baum durchaus ein größeres Problem.
Vor Jahren bliebt mal ein Bagger an einem meiner Apfelbäume hängen und riss einen Leitast heraus, das sah nicht danach aus es weiter zu empfehlen. Er hat dann noch genau die von mir progrnostizierten 10 Jahre gelebt. Auch die Versicherung akzeptierte die Klassifizierung als Totalschaden, obwohl ja unmittelbar danach noch dreiviertel des Baumes standen.
Wie kommst du zu der Ansicht, das Schneiden auf Astring sei überholt? Ich hielt das bisher für eine unbestrittene Empfehlung. Gibt es gegensetzliche Empfehlungen und wie werden die begründet? Die sind mir wohl bisher entgangen.
Ich erinnere mich an Versuche an Süßkirschen (die ja schlecht abschotten): dort blieben bei herausgenommenen Ästen (die haben mit deutlich mehr als vier Leitästen erzogen und diese dann später ausgedünnt, um den Frühertrag zu steigern) armlange Stümpfe stehen, die später, wenn sie morsch waren, herausgedreht wurden. War ein Versuch, hatte sich aber nicht bewährt, die Fäule ging in den Stamm hinein. Sah ein wenig so aus wie bei deinem letzten Bild, die Äste waren aber noch nicht so dick.
Ich hatte auch mal die Phase, in der ich dachte, man könnte einen zu entfernenden Ast erstmal kürzen um ihn dann auf Sparflamme weiterleben zu lassen, so dass es keine Wunde am Stamm gibt. Hat nicht funktioniert. Tiefsitzende Äste sterben ab wenn sie den Anschluß an die oberen Kronenbereiche verlieren, kennt man ja von durchgegangenen Obstbäumen, bei Zwetschen halt noch mal deutlich schneller als bei Apfel oder Birne. Wenn die dann trocken werden, ist die Fäule schnell im Stamm drinnen. Trocken abgesägt überwallt dann auch nichts mehr. Ich hab das also wieder aufgegeben (zum Leidwesen der Steinkäuze, aber für die gibt es ja künstliche Röhren).
Was die Schnittführung an Enairas Baum angeht: Der Ansatz ist schwierig, einfach so ein einziger glatter Schnitt bietet sich nicht auf Anhieb an, zumindest nach den Bildern. Könnte ein Kompromis oder ein verwinkelter Schnitt werden, im Vertrauen darauf, dass die relativ hart im Nehmen sind.
gardener first
Re: Schnittzeitpunkt
Am Wochenende zeigte die rbb gartenzeit einen Beitrag über die Baumpflege auf der Pfaueninsel. Da werden beispielsweise bei Eichen Äste angeschnitten und dann gebrochen. Hier ist das Video - die Stelle ist etwa ab 2:35.
Die Wunde soll laut Beitrag so mehr einem natürlichen Abbruch ähneln.
Die Wunde soll laut Beitrag so mehr einem natürlichen Abbruch ähneln.