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Autor Thema: Schnittzeitpunkt  (Gelesen 29835 mal)

Floris

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #15 am: 18. März 2018, 13:46:43 »

Wer macht denn sowas und warum?
Sind ja Obstbäume, die vermutlich Zeit ihres Lebens beschnitten wurden.
Ein häufiger Fehler dabei ist, dass man in frühen Jahren zu viele Leitäste erzieht (sieht ja alles noch so spärlich und licht aus), an den Leitästen die Fruchruten zu alt und damit zu dick werden läßt, oder die Bäume längere Zeit sich selbst überlassen bleiben, und die Krone überbaut, d. h. auf den Leitästen neue Starkäste sich bilden.
Auch ein immer wieder gern gemachter Fehler bei Straßenbäumen: Solitäre aus der Baumschule mit 2 - 3 m Stammhöhe, wo 4 - 5 m gebraucht werden: Damit es nicht so erbärmlich aussieht, läßt man die unteren Äste erst mal dran.

Das alles führt dazu, dass man später mal vor dem Problem steht, stärkere Äste nahe des Stamm abnehmen zu müssen. Es gibt Bäume die sowas ganz gut wegstecken, Obstbäume gehören nicht zu denen. Da wird man dann die Schnittführung beachten (auf Astring und nicht stammparallel) und den Termin, nämlich den Spätsommer (vor Beginn der Einlagerung der Reservestoffe für den Winter, siehe einleitende Beiträge).
Trotzdem kann man davon ausgehen, dass die Wunden nicht mehr komplett schließen, sondern die Restlebensdauer verringern, vor allem wenn der Schnitt nahe am Stamm erfolgt. Ist halt ein Abwägen der Belange.

Vorgestern in Frankfurt im Palmengarten: Schlechtes Konzept (Leitastentfernung), ungünstiger Termin (Vegetationsruhe), aber gute Schnittführung (Astring) und offenbar scharfes Werkzeug (glatte Ränder).
Die Obstbaumpflanzung im Palmengarten hat mich von Anfang an nicht begeistert, ich finde, alles was dort zu sehen ist, hat Beispielcharakter und sollte daher auch vorbildlich sein.


« Letzte Änderung: 18. März 2018, 13:51:25 von Floris »
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pearl

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #16 am: 18. März 2018, 13:54:49 »

auf Astring schneiden. Die grüne Markierung mit gutem Gefühl und die rote Markierung mit deutlichem Unbehagen und richtig schmerzhaft empfunden.
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enaira

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #17 am: 18. März 2018, 13:55:34 »

Wenn es in ein zwei Wochen warm genug ist und auch trockenes Wetter herrscht ist ein günstiger Termin.

So ist das eigentlich auch geplant.
Und danke für eure ausführlichen Beschreibungen und Zeichnungen, das hilft sehr!
Dass man so einen Ast nicht gleich direkt an der "richtigen" Stelle absägt, war mir schon klar, aber trotzdem auch für diesen Hinweis nochmal danke!
Irgendwo hatte ich ja auch schon einen speziellen Thread zu diesem Baum(schnitt), da werde ich dann berichten.
Ich hoffe sehr, dass wir es so hinbekommen, dass nicht gar zu viel nachgearbeitet werden muss.

Am liebsten hätte ich ja gar nicht eingegriffen, aber seit gegenüber so große (Angeber-)Autos vor dem Haus parken, fahren die LKW noch dichter an unserem Vorgarten vorbei. Einen Fußweg gibt es nicht, Spielstraße...
« Letzte Änderung: 18. März 2018, 13:59:05 von enaira »
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pearl

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #18 am: 18. März 2018, 13:58:51 »


Ich habe diese Grenzflächen einmal gelb gepunktet für drei Äste eingezeichnet,

ein Schnitt deutlich außerhalb dieser Markierung ist sinnvoll, es gibt da in der Rinde so schwarze umlaufende Wülste an denen ich mich in dem Fall orientiere.
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thogoer

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #19 am: 18. März 2018, 14:08:00 »

@pearl, etwas weiiter links leicht angedeutet der so genannte Astring, dann ist die Wunde auch schneller zu.
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Dunkleborus

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #20 am: 18. März 2018, 14:40:47 »

Kleiner Nachtrag: Es geht ja nicht nur um die Überwallung. Der Baum kann durch kontrolliertes Zellenabsterben das kranke Holz des Aststummels vom gesunden Holz des Stammes oder grösseren Astes abschotten. Das passiert in ganz bestimmten Zonen.
Bei glattem Stammschnitt stürzen sich die Holzzersetzer gleich aufs Stammholz. Wurde auf Astring geschnitten, kommen sie über den Stummel oft nicht raus.
Das ist etwa seit den 80ern bekannt, vorher wurde es ganz anders gehandhabt, mit Glätten und Rindenwülsten abtragen.
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Staudo

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #21 am: 18. März 2018, 15:24:03 »

Den Ast mit der Kettensäge so abzusägen, dass gar kein Stumpf bleibt und die Wunde maximale Größe bekommt, wäre gute fachliche Praxis.
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Floris

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #22 am: 18. März 2018, 15:44:51 »

gute fachliche Praxis.
Du meinst wohl "gängige Praxis" (bei Bauhofmitarbeitern, Amt für Straßenverkehrsunwesen und der Deutschen Bahn)?

Obwohl, die lassen ja eher lange Stümpfe stehen, weil der zweite Schnitt im Budget nicht vorgesehen ist.  :-\
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enaira

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #23 am: 18. März 2018, 16:11:00 »

Nun ja, so ein Stumpf ist ja schließlich auch unordentlich und hässlich... :o ;) ;D
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pearl

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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #24 am: 18. März 2018, 16:52:36 »

ja, lange Stümpfe sind hässlich, gestummelte Äste sind hässlich. Der korrekt auf Astring geschnittene Stumpf ist noch nahe genug am Stamm um nicht weiter störend aufzufallen.
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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #25 am: 18. März 2018, 20:18:30 »

Den Ast mit der Kettensäge so abzusägen, dass gar kein Stumpf bleibt und die Wunde maximale Größe bekommt, wäre gute fachliche Praxis.
Du meinst minimale Groesse? Alles was vom Astring an Richtung Stamm geschnitten wird vergroessert die Wunde, alles was vom Astring an Richtung Ast geschnitten wird verlàngert das zuwallen der Wunde und foerdert eventuelle Faeulniss, Pilze etc.
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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #26 am: 18. März 2018, 20:20:32 »

 ;) Mein Beitrag war nicht ernst gemeint und ein Sarkasmus auf die mitunter zu beobachtenden Schnittkünste an Straßenbäumen.
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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #27 am: 18. März 2018, 20:46:13 »

Danke Floris, für den kritischen Beitrag. Begründet, zumindest größtenteils, danke, mit Argumenten kann man diskutieren.
Aufgeblasene Artikel, ok, austeilen in alle Richtungen, ok. Persönlich bin ich allerdings der Meinung, lieber aufgedunsenes überlesen und Ausgeteiltes fachlich statt persönlich betrachten plus vieles ausführlich ansprechen, ist immernoch besser als zB. das ewige rumreiten auf aus dem Zusammenhang gerissenen Regeln.

zB die Empfehlung, den Ast von enairas Apfel auf Astring wegzusägen. Nicht einer hat geschrieben, dass man solche Äste nicht mehr wegsägen sollte. Dunkleborus schnauft durch, aber auch da keine klare Aussage, das Astschnitte in dickere Äste zu vermeiden sind. Es schreibt auch keiner, dass man Äste reissen kann, der für Fäulnis anfällige Totholzanteil dabei entfernt wird und solche Wunden in der Regel weniger Folgen für den Baum haben, als ein Schnitt auf Astring im Starkastbereich. Wie gut das im Starkastbereich praktisch umsetzbar ist sollte kein Hinderungsgrund sein, sondern Anlass zum sammeln von Erfahrungen mit unterschiedlichen Methoden. Nur so kann man was zum positiven verändern.

Entweder gehts um den Baum oder um das ewige Wiederholen und totreiten von falschen Dingen.
`Auf Astring sägen´ ist zu wenig wenns um Baumschutz geht. Da müssen mehr Sätze hängenbleiben.

Die gelben Punkte von Wild Obst mit Nr. 2 sind übrigens falsch. Ein Ast hört nicht auf der von außen sichtbaren Oberfläche auf. Der geht bis in den Stamm.
Die gelben Punkte, in der Form sind sie seit Jahrzehnten in Obstbaumschnittbüchern immer wieder nachzugucken, gehören eigentlich seit 30 Jahren ins Reich der Märchen.

@enaira: stört der ganze Ast wegen den Autos oder könnte es nicht auch ausreichen, nur einen Teil davon zu entfernen?
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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #28 am: 18. März 2018, 20:51:54 »

Die gelben Punkte von Wild Obst mit Nr. 2 sind übrigens falsch. Ein Ast hört nicht auf der von außen sichtbaren Oberfläche auf. Der geht bis in den Stamm.
Die gelben Punkte, in der Form sind sie seit Jahrzehnten in Obstbaumschnittbüchern immer wieder nachzugucken, gehören eigentlich seit 30 Jahren ins Reich der Märchen.

Ich habe doch extra geschrieben, dass der "rechte" Ast (bei 2), der abgesägt werden soll, eigentlich bis zu dem Winkel geht! Trotzdem sollte man den bei der gedachten 3. Seite schneiden, also den eher senkrechten gelben Punkten bzw dem grünen Strich bei 2.

Natürlich ist es nicht gut, Starkäste zu entfernen. darin sind wir uns auf jeden Fall einig, es ging nur darum, wo. Ich hatte die Frage so verstanden, dass man den ganzen Ast entfernen will/muss. Besser ist es natürlich, ihn weiter außen auf einen Seitenast abzuleiten.
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Re: Schnittzeitpunkt
« Antwort #29 am: 18. März 2018, 20:57:12 »

Wo kommt eigentlich der Stamm von einem Baum her?

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