Die Wurzeln wachsen dort hin, wo sie was finden. Dazu muss es allerdings auch gelöst sein. Ich gärtnere hier auf Lehm, evtl ist bei dir auf Sand von Vorteil, wenn du 10cm tiefer gehst, weil es da länger feucht bleibt. Bewässerung ist hier im Trockengebiet auch auf Lehm und Löß Pflicht, und Kartoffelwurzeln sind eben faul und immer dankbar für Wasser wenn es fehlt. Man sollte Düngung also gerade auf Sandboden nie isoliert von der Bewässerung betrachten. Dort wo der Dünger ist und die Wurzeln, muss auch Feuchtigkeit sein, damit der Dünger genutzt werden kann.
Phosphat, es gibt Gemüse oder andere Pflanzen, die sind für frisches Phosphat dankbar, weil sie das alte, festgelegte Phosphat eben nicht so gut aufnehmen können.
Je höher der pH-Wert, desto schneller wird es festgelegt. Unlösliche Calciumphosphate wie bei mir im Garten bekommt man nur noch mit wenigen Pflanzen wieder mobilisiert.
Bei dir ist der pH mit 6,7 aber noch sauer genug für die eigentlich optimale Nährstoffverfügbarkeit. Das zeigt auch das das Calcium bei dir an Carbonat gebunden ist, nicht an Hydroxid, also nur freigesetzt wird, wenn es jemand aktiv braucht, zB Wurzeln, die deswegen Citronensäure und andere Komplexbildner ausscheiden. Bei mir ist eher pH 8. Beugt der Kohlhernie vor und legt zB Eisen fest. Freue dich über deinen pH-Wert, da geht alles.
Und Dolomitkalk, das ist nichts anderes als Calciumcarbonat. Das macht bei mir etwa 10 bis 15% vom Boden aus. Manche nennen das Pufferkapazität. Es liegt halt über Jahrzehnte tot rum, bis es von Pflanzenwurzeln oder vom sauren Regen mobilisiert wird. Und da das für Starkzehrer oft zu wenig ist, dünge ich Calcium als Kalkstickstoff, um die lösliche Hydroxid Form den Pflanzen bzw der Bodenstruktur zu geben, damit Zwiebeln zB lagerfähig werden oder frühe Salatsätze keinen Brand bekommen. Die 15% Carbonatkalk im Boden sind sozusagen relativ wirkungslos.
Der Vorbesitzer hat aber nicht alles falsch gemacht mit dem anschaffen der Säcke. Calcium ist neben Wasserstoff und Sauerstoff einer der Nährstoffe, die am meisten gebraucht werden. Bei Sandboden ist es meist der limitierende Faktor, neben dem Wasser. Also nicht wegschmeißen, sondern ruhig ausbringen. Bei Carbonatkalk gibts eigentlich kein zu viel. Wie gesagt, mein Boden hat 10 bis 15% davon. Das sind 100 bis 150g pro Kilo. Und ich dünge leicht lösliches Calcium weil der Bodenvorrat nicht ausreichend verfügbar ist.