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Peter Wohlleben über den Zustand der deutschen Wälder (Gelesen 35946 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
"Ulrich Schraml, Professor für Forst- und Umweltpolitik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, argumentierte in einem Beitrag für das Holz-Zentralblatt, Wohllebens Thesen seien angelehnt an das Anfang der 1970er erschienene Buch „The Secret Life of Plants“, ohne dies zu erwähnen" aus dem Wikipedia link von oben.
Das Buch gibt es in deutscher Übersetzung, Das geheime Leben der Pflanzen, Christopher Bird und Peter Tompkins.
Die Rezension von Marie Hansen fand ich treffend und lustig
"Unterhaltsam aber unwissenschaftlich
8. April 2019
Als Wissenschaftlerin bin ich immer an guten Werken zu Forschung aus verschiedenen Bereichen interessiert. Und als Pflanzenliebhaberin mit 45 Zimmerpflanzen sehr an allem über meine grünen Mitbewohner.
Dieses Buch stellt sich als Zusammenfassung parapsychologischer Forschung dar. Wilde Interpretationen und Methoden, die jeglicher Kontrolle und Objektivität entbehren, werden als Fakten dargestellt.
Ich bin durchaus offen für den Gedanken, dass in einer Pflanze weitaus mehr vorgeht, als wir uns vorstellen. Dieses verballerte Buch überspannt aber wirklich den Bogen!
Den zweiten Stern gibt es weil es wirklich amüsant zu lesen ist. Besonders gefallen hat mir Kapitel 3 - "Pflanzen öffnen Türen". Ich hatte mich schon darauf gefreut, der Grünlilie im Bad endlich beizubringen, wie sie das Fenster alleine zu machen kann. Das war dann doch nicht drin, dafür aber der ein oder andere Schmunzler beim lesen."
Den Auszug aus dem Buch in dieser Rezension zeigt um was es wirklich geht.
""Im September 1953 empfing C. W. Bradley in London auf seinem Fernsehschirm im Wohnzimmer die Erkennungsbuchstaben der amerikanischen KLEE-TV-Station aus Houston, Texas... Das seltsame dieser Fernsehübertragung lag nicht in der weiten Entfernung der Sendezentrale... gespenstisch war vielmehr, dass diese Bilder etwa drei Jahre vor ihrem Empfang ausgestrahlt worden waren. Man hatte nämlich bereits 1950 die Erkennungsbuchstaben KLEE in KPRC umgeändert! Die Erklärung, dass die Signale in einer Plasma-Wolke über der Erde gespeichert und dann wieder ausgestrahlt worden seien, ließen die Frage nach dem Wie und Warum eines solchen Vorgangs offen, und die Behauptung, dass es sich lediglich um einen sinnlosen - und außergewöhnlich teuren - Scherz gehandelt habe, scheint doch etwas weit hergeholt.""
Das Buch gibt es in deutscher Übersetzung, Das geheime Leben der Pflanzen, Christopher Bird und Peter Tompkins.
Die Rezension von Marie Hansen fand ich treffend und lustig
"Unterhaltsam aber unwissenschaftlich
8. April 2019
Als Wissenschaftlerin bin ich immer an guten Werken zu Forschung aus verschiedenen Bereichen interessiert. Und als Pflanzenliebhaberin mit 45 Zimmerpflanzen sehr an allem über meine grünen Mitbewohner.
Dieses Buch stellt sich als Zusammenfassung parapsychologischer Forschung dar. Wilde Interpretationen und Methoden, die jeglicher Kontrolle und Objektivität entbehren, werden als Fakten dargestellt.
Ich bin durchaus offen für den Gedanken, dass in einer Pflanze weitaus mehr vorgeht, als wir uns vorstellen. Dieses verballerte Buch überspannt aber wirklich den Bogen!
Den zweiten Stern gibt es weil es wirklich amüsant zu lesen ist. Besonders gefallen hat mir Kapitel 3 - "Pflanzen öffnen Türen". Ich hatte mich schon darauf gefreut, der Grünlilie im Bad endlich beizubringen, wie sie das Fenster alleine zu machen kann. Das war dann doch nicht drin, dafür aber der ein oder andere Schmunzler beim lesen."
Den Auszug aus dem Buch in dieser Rezension zeigt um was es wirklich geht.
""Im September 1953 empfing C. W. Bradley in London auf seinem Fernsehschirm im Wohnzimmer die Erkennungsbuchstaben der amerikanischen KLEE-TV-Station aus Houston, Texas... Das seltsame dieser Fernsehübertragung lag nicht in der weiten Entfernung der Sendezentrale... gespenstisch war vielmehr, dass diese Bilder etwa drei Jahre vor ihrem Empfang ausgestrahlt worden waren. Man hatte nämlich bereits 1950 die Erkennungsbuchstaben KLEE in KPRC umgeändert! Die Erklärung, dass die Signale in einer Plasma-Wolke über der Erde gespeichert und dann wieder ausgestrahlt worden seien, ließen die Frage nach dem Wie und Warum eines solchen Vorgangs offen, und die Behauptung, dass es sich lediglich um einen sinnlosen - und außergewöhnlich teuren - Scherz gehandelt habe, scheint doch etwas weit hergeholt.""
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
:o baumraunen aus dem jenseits ist auf sendung?!
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
hab grad erst diesen Thread entdeckt
man bin ich froh, dass es noch Leute gibt, die auch denken
Der Kaiser ist nackt und so,
ich war neulich mit Vaddern und Kindern in einer Buchhandlung, gruselig, was da so verkauft wird, passend zu dieser Strömung, die- statt wirklich schwarf, aufgeweckt und kritisch auf Fakten zu schauen- mit dieser esotero-schwurbeligen Schmuse-Bambi-Rosa-Weltanschauung auch wichtige Themen verhunzt.
Ich war mal, eher aus versehen, bei einer Lesung von Florianne K*chl*in, auch gruselig
aus irgendeinem Grund hat sie was gegen Naturwissenschaften, Genetik und Fakten,
ein klassischer Fall von: sehr genau hinschauen, auch noch Fragen stellen, aber
leider, leider, dann komplett abdriftende Schlüsse ziehen.
Bei ihr haben Pflanzen immer noch so eine magische Dimension, sie sagt es zwar nicht direkt, aber verweist immer auf sinngemäß: Sachen jenseits der Naturwissenschaften.
es ist schon klar, dass es immer noch unglaublich viele offene Fragen gibt, immer limitiert von der jeweiligen verfügbaren Analytik,
aber je ungelöste Frage mit "Magiiie" zu beantworten ;-)
ich halts da eher mit angy old man Dawkins, der die Resultate der Evolution, das Firnament usw. einfach wunderschön findet.
genauso krieg ich Allergie-Pickel, wenn da so "homöopathische Dünger" irgendwo verkauft werden (hoff, nicht zu sehr OT, aber die Denke dahinter scheint mir ähnlich),
na denn, schönes WE, F
man bin ich froh, dass es noch Leute gibt, die auch denken
Der Kaiser ist nackt und so,
ich war neulich mit Vaddern und Kindern in einer Buchhandlung, gruselig, was da so verkauft wird, passend zu dieser Strömung, die- statt wirklich schwarf, aufgeweckt und kritisch auf Fakten zu schauen- mit dieser esotero-schwurbeligen Schmuse-Bambi-Rosa-Weltanschauung auch wichtige Themen verhunzt.
Ich war mal, eher aus versehen, bei einer Lesung von Florianne K*chl*in, auch gruselig
aus irgendeinem Grund hat sie was gegen Naturwissenschaften, Genetik und Fakten,
ein klassischer Fall von: sehr genau hinschauen, auch noch Fragen stellen, aber
leider, leider, dann komplett abdriftende Schlüsse ziehen.
Bei ihr haben Pflanzen immer noch so eine magische Dimension, sie sagt es zwar nicht direkt, aber verweist immer auf sinngemäß: Sachen jenseits der Naturwissenschaften.
es ist schon klar, dass es immer noch unglaublich viele offene Fragen gibt, immer limitiert von der jeweiligen verfügbaren Analytik,
aber je ungelöste Frage mit "Magiiie" zu beantworten ;-)
ich halts da eher mit angy old man Dawkins, der die Resultate der Evolution, das Firnament usw. einfach wunderschön findet.
genauso krieg ich Allergie-Pickel, wenn da so "homöopathische Dünger" irgendwo verkauft werden (hoff, nicht zu sehr OT, aber die Denke dahinter scheint mir ähnlich),
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
und noch ein Buchtitel
Was Pflanzen wissen, Daniel Chamovitz
der Untertitel ist eher schaurig (wie sie sehen, riechen und sich erinnern)
Ich bin noch nicht über die Leseprobe hinaus, aber anfangs sind viele kleine Forschungs-Aufbauten beschrieben, mit denen Forscher schrittweise den Sinnesorganen einiger Pflanzenarten auf die SChliche kamen, und der Autor kommt anscheinend ohne diese schwurbelige Vermenschlichung der Pflanzen aus
Was Pflanzen wissen, Daniel Chamovitz
der Untertitel ist eher schaurig (wie sie sehen, riechen und sich erinnern)
Ich bin noch nicht über die Leseprobe hinaus, aber anfangs sind viele kleine Forschungs-Aufbauten beschrieben, mit denen Forscher schrittweise den Sinnesorganen einiger Pflanzenarten auf die SChliche kamen, und der Autor kommt anscheinend ohne diese schwurbelige Vermenschlichung der Pflanzen aus
Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
:-* du bist ein Schatz! :D
Sehr interessant ist der Hinweis auf die Florianne Koechlin! Kalifornien -> Schweiz, das passt doch! ;) ;D
Ich schau mir mal an, was die Dame so publiziert. Dass sie dazu noch Zeit hat bei den ganzen Aktivitäten in Organisationen und Verbänden, Netzwerken und Initiativen, Stiftungen, Initiativen, Kuratorien, Kommissionen, Beiräten ... ;D
Sehr interessant ist der Hinweis auf die Florianne Koechlin! Kalifornien -> Schweiz, das passt doch! ;) ;D
Ich schau mir mal an, was die Dame so publiziert. Dass sie dazu noch Zeit hat bei den ganzen Aktivitäten in Organisationen und Verbänden, Netzwerken und Initiativen, Stiftungen, Initiativen, Kuratorien, Kommissionen, Beiräten ... ;D
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
Ohne Krawomm und Hysterie beschäftigte sich das Titelthema der bild der wissenschaft im März mit dem neuesten Stand der Wissenschaft in dem Bereich und dem Eiertanz, der um Begrifflichkeiten geführt wurde und wird:
Die Intelligenz der Pflanzen
S. 14 Können Bäume denken?
Pflanzenphysiologen verkünden immer aufregendere Entdeckungen, manche wollen sogar die Grenze zwischen Pflanzen und Tieren abschaffen. Was ist dran an den neuen Thesen - und was können Bäume und Sträucher, Blumen und Gräser wirklich?
S. 20 Wie Pflanzen kommunizieren
S. 22 "Wie soll man das nennen?"
Der Zellbiologe Frantisek Baluska von der Universität Bonn über Intelligenz und Schmerzempfinden von Pflanzen im Interview
S. 24 Im Reich der Gänsefüßchen
Darf man sagen, dass Pflanzen "denken"? Biologen streiten darüber, welche Begriffe korrekt sind.
Interessant scheint das Buch von Daniel Chamovitz von der Universität Tel Aviv zu sein, 2012 veröffentlichte er "Was Pflanzen wissen", eine umfassende Übersicht zum Thema.
Durch die Fülle neuer Erkenntnisse der letzten Jahre sah er sich gezwungen, sein Buch komplett zu überarbeiten - das müsste dann wohl "Was Pflanzen wissen: Wie sie hören, schmecken und sich erinnern" von 2019 sein.
Irgendwo in einer Fernsehsendung sah ich einen faszinierenden Bericht über "Konditionierungsversuche" à la Pawlow an Pflanzen - das müsste über die Arbeit der Tübinger Vegetationsökologin Katja Tielbörger gewesen sein...ach, ich seh grad, dass sie auch in zwei der Artikel im Titelthema zu Wort kommt.
Die Intelligenz der Pflanzen
S. 14 Können Bäume denken?
Pflanzenphysiologen verkünden immer aufregendere Entdeckungen, manche wollen sogar die Grenze zwischen Pflanzen und Tieren abschaffen. Was ist dran an den neuen Thesen - und was können Bäume und Sträucher, Blumen und Gräser wirklich?
S. 20 Wie Pflanzen kommunizieren
S. 22 "Wie soll man das nennen?"
Der Zellbiologe Frantisek Baluska von der Universität Bonn über Intelligenz und Schmerzempfinden von Pflanzen im Interview
S. 24 Im Reich der Gänsefüßchen
Darf man sagen, dass Pflanzen "denken"? Biologen streiten darüber, welche Begriffe korrekt sind.
Interessant scheint das Buch von Daniel Chamovitz von der Universität Tel Aviv zu sein, 2012 veröffentlichte er "Was Pflanzen wissen", eine umfassende Übersicht zum Thema.
Durch die Fülle neuer Erkenntnisse der letzten Jahre sah er sich gezwungen, sein Buch komplett zu überarbeiten - das müsste dann wohl "Was Pflanzen wissen: Wie sie hören, schmecken und sich erinnern" von 2019 sein.
Irgendwo in einer Fernsehsendung sah ich einen faszinierenden Bericht über "Konditionierungsversuche" à la Pawlow an Pflanzen - das müsste über die Arbeit der Tübinger Vegetationsökologin Katja Tielbörger gewesen sein...ach, ich seh grad, dass sie auch in zwei der Artikel im Titelthema zu Wort kommt.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
kaum habe ich mich mit der oben genannten Dame befasst, kippst du mir noch einen Typ vor die Füße. ;D
auch da sträuben sich mir die Haare. Im Nacken. Nein, Pflanzen haben keine Sinnesorgane! Auch kein Immunsystem. Der Terminus Organ und System wird in der Biologie klar definiert. Pflanzen haben natürlich viele Möglichkeiten auf Außenreize zu reagieren, sie haben Wachstumsfaktoren, die gleichzeitig Inhibitoren sein können. Sie reagieren auf Licht und auf die Schwerkraft, sie reagieren auf Stress durch Hitze oder Düngemineralmangel oder Kälte und Frost. Das ist uns gärtnernden Menschen alles wohl bekannt und vertraut.
Absolut und uneingeschränkt stimme ich allerdings der Behauptung zu, dass alles im Universum Beziehung ist. Interaktion zwischen zwei Massen oder Energien.
Ich finde es aber unerträglich - hier bitte den Oton RR im Hintergrund - wenn Geisteswissenschaftler und Esoteriker die Quantenphysik bemühen um ihre Argumente zu untermalen. Kaum ein Physiker hat diese Quantentheorie begriffen! Dieter Zeh, letztes Jahr leider verstorben, gerne erinnere ich mich - inzwischen mit Wehmut - an die schönen Sommerabende im ruhigen und eleganten Garten von Zehs, hat sich deutlich gegen eine Verbindung von Buddhismus und Quanthentheorie geäußert: "Ich muss Ihnen allerdings mitteilen, dass ich diese irrationalen Zugaenge zur Quantentheorie fuer verfehlt halte. Aber wie Sie schon sagen, gibt es da ja eine Reihe anderer “Fachleute”, die diesen Gedankengaengen durchaus nahestehen. Ohne professionelles formales Handwerkszeug und genaue Kenntnisse aller Schluesselexperimente ist diese Materie aber sehr, sehr schwierig (auch fuer Profis!). Mit freundlichen Gruessen H. Dieter Zeh" Der Alte Mann und das Multiversum – Ein Nachruf auf H. Dieter Zeh
Dass Botaniker des Fachgebiets Pflanzensoziologie den Terminus Soziologie korrekt auf Lebensgemeinschaften zwischen Pflanzen unterschiedlicher Gattungen anwendet finde ich völlig richtig.
In der Allgemeinen und molekularen Botanik steht im Kapitel Direkte und Indirekte Wechselwirkung zwischen Organismen in der Einleitugen:
Pflanzen treten in direkte Wechselwirkung mit pflanzlichen Parasiten oder auch mit Mikroorganismen als Pathogene oder Symbionten. Totes pflanzliches Material wird von Saprophyten als Nahrungsquelle benutzt. Indirekte Wechhselwirkungen erfolgen über gasförmige Hormone - ich ziehe bei weitem den englischen Terminus Faktor vor - bzw. Signale, über Verarmung an Licht, Nährstoffen und Wasser und schießlich über zahlreiche organische Substanzen im Wurzelraum, die die Rhzosphäre zur "Datenautobahn für Kommunikation" machen.
Hier sind die Anführungszeichen äußerst wichtig! Ich verwende auch das Wort Nährstoffe für Pflanzen immer weniger gerne. Pflanzen brauchen keine Nahrung in dem Sinne, wie wir sie brauchen. Kalorien können sie alleine. Sie brauchen Düngeminerale. Essentielle Mineralstoffe.
Irgendein Verlag meint, über Daniel Chamowitz: "Nature und Scientific American berichten regelmäßig über seine Forschung." Das ist übertrieben. In Nature gibt es einen Comment:
"Plants are intelligent; now what?
Daniel A. Chamovitz
Nature Plantsvolume 4, pages622–623 (2018) |
Like all living organisms, without exception, plants integrate many external signals to adapt to their environment and increase their fitness. Is this a proof of intelligence? It depends on the meaning of the word; and it really does not matter."
Wobei "fitness" nichts weiter als Anpassung bedeutet und der Satz übersetzt so lautet: Pflanzen reagieren auf viele äußere Signale um sich an ihre Umgebung anzupassen. Ziemlich trivial. Wir wissen das alle als gärtnernde Menschen.
Felcofan hat geschrieben: ↑6. Sep 2019, 10:45
Was Pflanzen wissen, Daniel Chamovitz
der Untertitel ist eher schaurig (wie sie sehen, riechen und sich erinnern)
... Forscher schrittweise den Sinnesorganen einiger Pflanzenarten ...
auch da sträuben sich mir die Haare. Im Nacken. Nein, Pflanzen haben keine Sinnesorgane! Auch kein Immunsystem. Der Terminus Organ und System wird in der Biologie klar definiert. Pflanzen haben natürlich viele Möglichkeiten auf Außenreize zu reagieren, sie haben Wachstumsfaktoren, die gleichzeitig Inhibitoren sein können. Sie reagieren auf Licht und auf die Schwerkraft, sie reagieren auf Stress durch Hitze oder Düngemineralmangel oder Kälte und Frost. Das ist uns gärtnernden Menschen alles wohl bekannt und vertraut.
Absolut und uneingeschränkt stimme ich allerdings der Behauptung zu, dass alles im Universum Beziehung ist. Interaktion zwischen zwei Massen oder Energien.
Ich finde es aber unerträglich - hier bitte den Oton RR im Hintergrund - wenn Geisteswissenschaftler und Esoteriker die Quantenphysik bemühen um ihre Argumente zu untermalen. Kaum ein Physiker hat diese Quantentheorie begriffen! Dieter Zeh, letztes Jahr leider verstorben, gerne erinnere ich mich - inzwischen mit Wehmut - an die schönen Sommerabende im ruhigen und eleganten Garten von Zehs, hat sich deutlich gegen eine Verbindung von Buddhismus und Quanthentheorie geäußert: "Ich muss Ihnen allerdings mitteilen, dass ich diese irrationalen Zugaenge zur Quantentheorie fuer verfehlt halte. Aber wie Sie schon sagen, gibt es da ja eine Reihe anderer “Fachleute”, die diesen Gedankengaengen durchaus nahestehen. Ohne professionelles formales Handwerkszeug und genaue Kenntnisse aller Schluesselexperimente ist diese Materie aber sehr, sehr schwierig (auch fuer Profis!). Mit freundlichen Gruessen H. Dieter Zeh" Der Alte Mann und das Multiversum – Ein Nachruf auf H. Dieter Zeh
Dass Botaniker des Fachgebiets Pflanzensoziologie den Terminus Soziologie korrekt auf Lebensgemeinschaften zwischen Pflanzen unterschiedlicher Gattungen anwendet finde ich völlig richtig.
In der Allgemeinen und molekularen Botanik steht im Kapitel Direkte und Indirekte Wechselwirkung zwischen Organismen in der Einleitugen:
Pflanzen treten in direkte Wechselwirkung mit pflanzlichen Parasiten oder auch mit Mikroorganismen als Pathogene oder Symbionten. Totes pflanzliches Material wird von Saprophyten als Nahrungsquelle benutzt. Indirekte Wechhselwirkungen erfolgen über gasförmige Hormone - ich ziehe bei weitem den englischen Terminus Faktor vor - bzw. Signale, über Verarmung an Licht, Nährstoffen und Wasser und schießlich über zahlreiche organische Substanzen im Wurzelraum, die die Rhzosphäre zur "Datenautobahn für Kommunikation" machen.
Hier sind die Anführungszeichen äußerst wichtig! Ich verwende auch das Wort Nährstoffe für Pflanzen immer weniger gerne. Pflanzen brauchen keine Nahrung in dem Sinne, wie wir sie brauchen. Kalorien können sie alleine. Sie brauchen Düngeminerale. Essentielle Mineralstoffe.
Irgendein Verlag meint, über Daniel Chamowitz: "Nature und Scientific American berichten regelmäßig über seine Forschung." Das ist übertrieben. In Nature gibt es einen Comment:
"Plants are intelligent; now what?
Daniel A. Chamovitz
Nature Plantsvolume 4, pages622–623 (2018) |
Like all living organisms, without exception, plants integrate many external signals to adapt to their environment and increase their fitness. Is this a proof of intelligence? It depends on the meaning of the word; and it really does not matter."
Wobei "fitness" nichts weiter als Anpassung bedeutet und der Satz übersetzt so lautet: Pflanzen reagieren auf viele äußere Signale um sich an ihre Umgebung anzupassen. Ziemlich trivial. Wir wissen das alle als gärtnernde Menschen.
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
Zitat Frantisek Baluska:
"Es gibt in den Institutionen der Wissenschaft immer noch Denkverbote" - wie wahr, wie wahr ;D ;D ;D
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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
ah, jetzt suche ich nach Quanten in den Publikationen oben genannter Dame. In Zellgeflüster: Streifzüge durch wissenschaftliches Neuland habe ich sie gefunden. Klappentext auf amazon: Seit 20 Jahren wehrt sich die Autorin gegen allzu simple Dogmen der Gentechnik, gegen deren Mythen und falsche Versprechen. ... Florianne Koechlin spannt den Bogen vom Schamanenwissen der Ashaninca-Indianer zur abstrakten Welt der Quantenphysik, von der umfassenden Biologie Adolf Portmanns bis hin zu neuesten Erkenntnissen der Molekularbiologie."
Diese Sätze sind zu bestusst um sie zu kommentieren.
Diese Sätze sind zu bestusst um sie zu kommentieren.
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
Ein netter Kommentar zu Wohlleben:
https://www.forstverein.de/aktuelles/news/news/so-schmutzig-wie-kohle/
https://www.forstverein.de/aktuelles/news/news/so-schmutzig-wie-kohle/
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
ich habe kurz in den Bild der Wissenschaft-Artikel gelesen, soweit es geht ohne kaufen
Meine INterpretation ist eher, dass sie neue Feinheiten messen konnten, und damit "entdeckt" haben, der Mechansmus war immer schon da.
Ich sträube mich äusserst dagegen, daraus die SChlussfolgerung zu ziehen: es hat ein Hirn, Persönlichkeit, Emotionen.
Ich mein, wie kommt es denn, dass Pflanzen so lang überlebt haben, sie mussten sich ja irgendwie verteidigen
Evolutionär lässt sich das auch herleiten, es ist sinnvoll, wenn eine Pflanze zB "Fehlalarm" identifizieren kann, denn letzten Endes kosten alle Reaktionen Energie.
Als Kind hatt ich mal eine Mimose, wenn man die Xmal andatscht, gingen irgendwann die Blätter nicht mehr zu, vermutlich, weil die beteiligten Ionen/ Moleküle verbraucht waren...
und nicht, weil sie schmollt.
Nur, weil die bisherige Forschung feine Mechanismen/ Reizübertragung usw. nicht erfasst hat, heißt das ja nicht, dass deren Entdeckung total überraschend wäre.
Bisher sind die meisten "Wunder" sehr gut über evolutionär sinnvolle Abläufe wie Energiesparen usw. erklärbar.
es ist eine gewisse Arroganz oder Naivität anzunehmen, dass es gleich ein Eso-Wiûnder sein muss, nur weil es wahnisinnig komplex aussieht.
es hat auch unglaublich viel mit Mode und Zeitgeist zu tun, wie Ergebnisse verkündet werden, in welcher "Tonlage", und grad ist halt Eso-Naturromantik wieder hipp
der Unterschied zum populär publizierten Zeug zur ernst zunehmenden WIssenschaft ist halt, dass im Großen und Ganzen Forscher*Innen grundsätzlich alles überprüfen, und so fliegen dann grobe SChnitzer irgendwann auf
-manchmal halt zu spät, wie mit dem Autismus-Märchen der Impfgegner, das konnte sich dann schon festsetzen.
und es ist halt leider so, dass seriöses Widerlegen teils auch unglaublich viel Zeit kostet.
Meine INterpretation ist eher, dass sie neue Feinheiten messen konnten, und damit "entdeckt" haben, der Mechansmus war immer schon da.
Ich sträube mich äusserst dagegen, daraus die SChlussfolgerung zu ziehen: es hat ein Hirn, Persönlichkeit, Emotionen.
Ich mein, wie kommt es denn, dass Pflanzen so lang überlebt haben, sie mussten sich ja irgendwie verteidigen
Evolutionär lässt sich das auch herleiten, es ist sinnvoll, wenn eine Pflanze zB "Fehlalarm" identifizieren kann, denn letzten Endes kosten alle Reaktionen Energie.
Als Kind hatt ich mal eine Mimose, wenn man die Xmal andatscht, gingen irgendwann die Blätter nicht mehr zu, vermutlich, weil die beteiligten Ionen/ Moleküle verbraucht waren...
und nicht, weil sie schmollt.
Nur, weil die bisherige Forschung feine Mechanismen/ Reizübertragung usw. nicht erfasst hat, heißt das ja nicht, dass deren Entdeckung total überraschend wäre.
Bisher sind die meisten "Wunder" sehr gut über evolutionär sinnvolle Abläufe wie Energiesparen usw. erklärbar.
es ist eine gewisse Arroganz oder Naivität anzunehmen, dass es gleich ein Eso-Wiûnder sein muss, nur weil es wahnisinnig komplex aussieht.
es hat auch unglaublich viel mit Mode und Zeitgeist zu tun, wie Ergebnisse verkündet werden, in welcher "Tonlage", und grad ist halt Eso-Naturromantik wieder hipp
der Unterschied zum populär publizierten Zeug zur ernst zunehmenden WIssenschaft ist halt, dass im Großen und Ganzen Forscher*Innen grundsätzlich alles überprüfen, und so fliegen dann grobe SChnitzer irgendwann auf
-manchmal halt zu spät, wie mit dem Autismus-Märchen der Impfgegner, das konnte sich dann schon festsetzen.
und es ist halt leider so, dass seriöses Widerlegen teils auch unglaublich viel Zeit kostet.
Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
jedenfalls wissen wir jetzt, was Peter Wohlleben nachplappert. Da vielleicht:
Jenseits der Blattränder: Eine Annäherung an Pflanzen. Klappentext: So erfahren wir, ... dass das Wurzelsystem einer jungen Roggenpflanze fast fünf Kilometer pro Tag wächst ... Pflanzen erinnern sich an vergangene Ereignisse - und vererben diese Erinnerungen sogar an ihren Nachwuchs."
Außer zu bemerken, dass alle drei Statements falsch sind, fällt mir nix mehr zu sowas ein.
Jenseits der Blattränder: Eine Annäherung an Pflanzen. Klappentext: So erfahren wir, ... dass das Wurzelsystem einer jungen Roggenpflanze fast fünf Kilometer pro Tag wächst ... Pflanzen erinnern sich an vergangene Ereignisse - und vererben diese Erinnerungen sogar an ihren Nachwuchs."
Außer zu bemerken, dass alle drei Statements falsch sind, fällt mir nix mehr zu sowas ein.
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
danke Felcofan, kann ich allem zustimmen. Immer, wenn sich so ein Mythos im Presserummel später in der Forschung nicht bestätigt, wird das nicht berichtet. Das Publikum merkt sich nur den Mist.
Weiter mit der og. Dame.
Schwatzhafte Tomate, wehrhafter Tabak: Pflanzen neu entdeckt: "Pflanzen erinnern sich an vergangene Ereignisse und lernen aus diesen Erfahrungen. Sie erkennen und protegieren Verwandte, schikanieren Fremde und bilden Allianzen." ::)
Eine erweiterte Neuauflage des oben genannten Textes.
Weiter mit der og. Dame.
Schwatzhafte Tomate, wehrhafter Tabak: Pflanzen neu entdeckt: "Pflanzen erinnern sich an vergangene Ereignisse und lernen aus diesen Erfahrungen. Sie erkennen und protegieren Verwandte, schikanieren Fremde und bilden Allianzen." ::)
Eine erweiterte Neuauflage des oben genannten Textes.
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
Mozart und die List der Hirse: Natur neu denken:
"Weinreben reagieren auf gewisse Schallwellen, Mozart-Klänge zum Beispiel." Das ist genauso wie dieses Wasser, das hässliche Kristalle bildet, wenn es vorher angeschrien wird es sei hässlich. Ein Kandidat für den IgNobel Preis.
"Pflanzen führen ein aktives Sozialleben, sie haben Freunde und Feinde, sind liebevoll zu den Nächsten, bilden Allianzen, betreiben Vetternwirtschaft, sind futterneidisch, graben sich gegenseitig das Wasser ab und verhalten sich abwehrend gegenüber Fremden. Unter dem Boden bilden sie umfangreiche Beziehungsnetze aus Wurzeln und Pilzen, über die sie Nährstoffe und Informationen austauschen. Auch die Beziehungsnetze von Tieren sind viel komplexer, viel differenzierter, als wir bislang dachten. Das zeigen Entdeckungen an den unterschiedlichsten Orten, wie bei Zebuherden im westafrikanischen Niger, in Schweizer Schlachthöfen oder bei Berggorillas in Ruanda und im Basler Zoo. Neue Erkenntnisse füllen langsam die Leerstellen des ökologisch geprägten Weltbildes. Dieses fußt darauf, dass alles mit allem irgendwie vernetzt ist, nichts isoliert funktioniert und dass den Genen keineswegs die alles überragende Rolle bei der Steuerung von Lebensprozessen zukommt."
Wie kommen die auf "überragende Rolle"? :o
"Weinreben reagieren auf gewisse Schallwellen, Mozart-Klänge zum Beispiel." Das ist genauso wie dieses Wasser, das hässliche Kristalle bildet, wenn es vorher angeschrien wird es sei hässlich. Ein Kandidat für den IgNobel Preis.
"Pflanzen führen ein aktives Sozialleben, sie haben Freunde und Feinde, sind liebevoll zu den Nächsten, bilden Allianzen, betreiben Vetternwirtschaft, sind futterneidisch, graben sich gegenseitig das Wasser ab und verhalten sich abwehrend gegenüber Fremden. Unter dem Boden bilden sie umfangreiche Beziehungsnetze aus Wurzeln und Pilzen, über die sie Nährstoffe und Informationen austauschen. Auch die Beziehungsnetze von Tieren sind viel komplexer, viel differenzierter, als wir bislang dachten. Das zeigen Entdeckungen an den unterschiedlichsten Orten, wie bei Zebuherden im westafrikanischen Niger, in Schweizer Schlachthöfen oder bei Berggorillas in Ruanda und im Basler Zoo. Neue Erkenntnisse füllen langsam die Leerstellen des ökologisch geprägten Weltbildes. Dieses fußt darauf, dass alles mit allem irgendwie vernetzt ist, nichts isoliert funktioniert und dass den Genen keineswegs die alles überragende Rolle bei der Steuerung von Lebensprozessen zukommt."
Wie kommen die auf "überragende Rolle"? :o
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Peter Wohllebens Phantasien über Pflanzen, Tiere und überhaupt alles
Felcofan hat geschrieben: ↑6. Sep 2019, 12:11
ich habe kurz in den Bild der Wissenschaft-Artikel gelesen, soweit es geht ohne kaufen
Meine INterpretation ist eher, dass sie neue Feinheiten messen konnten, und damit "entdeckt" haben, der Mechansmus war immer schon da.
Ich sträube mich äusserst dagegen, daraus die SChlussfolgerung zu ziehen: es hat ein Hirn, Persönlichkeit, Emotionen.
Ich mein, wie kommt es denn, dass Pflanzen so lang überlebt haben, sie mussten sich ja irgendwie verteidigen
Evolutionär lässt sich das auch herleiten, es ist sinnvoll, wenn eine Pflanze zB "Fehlalarm" identifizieren kann, denn letzten Endes kosten alle Reaktionen Energie.
Als Kind hatt ich mal eine Mimose, wenn man die Xmal andatscht, gingen irgendwann die Blätter nicht mehr zu, vermutlich, weil die beteiligten Ionen/ Moleküle verbraucht waren...
und nicht, weil sie schmollt.
Nur, weil die bisherige Forschung feine Mechanismen/ Reizübertragung usw. nicht erfasst hat, heißt das ja nicht, dass deren Entdeckung total überraschend wäre.
Bisher sind die meisten "Wunder" sehr gut über evolutionär sinnvolle Abläufe wie Energiesparen usw. erklärbar.
es ist eine gewisse Arroganz oder Naivität anzunehmen, dass es gleich ein Eso-Wiûnder sein muss, nur weil es wahnisinnig komplex aussieht.
es hat auch unglaublich viel mit Mode und Zeitgeist zu tun, wie Ergebnisse verkündet werden, in welcher "Tonlage", und grad ist halt Eso-Naturromantik wieder hipp
der Unterschied zum populär publizierten Zeug zur ernst zunehmenden WIssenschaft ist halt, dass im Großen und Ganzen Forscher*Innen grundsätzlich alles überprüfen, und so fliegen dann grobe SChnitzer irgendwann auf
-manchmal halt zu spät, wie mit dem Autismus-Märchen der Impfgegner, das konnte sich dann schon festsetzen.
und es ist halt leider so, dass seriöses Widerlegen teils auch unglaublich viel Zeit kostet.
Natürlich waren die Mechanismen schon immer da und haben sich evolutionär herausgebildet.
Mimosen können übrigens "betäubt" werden ;D
Was mich nachdenklich stimmt, ist, dass es in diesem Titelthema mehrere Beispiele gibt, wo eine "griffige" Beschreibung von neuen Forschungsergebnissen durch die Medien einen Empörungsaufschrei der Wissenschaftlerkollegen hervorrief, der wiederum die Wissenschaftler, die die von den Medien aufgegriffenen Ergebnisse hervorgebracht hatten, erstmal verschreckte, weiter auf dem Gebiet zu arbeiten - eine Art wissenschaftlicher Inquisition, die im Endeffekt Wissenszugewinn verhindert.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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