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|16|10| Ab in den Garten! :D

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Autor Thema: Viel Schnitt - Viel Wachstum  (Gelesen 20125 mal)

Silvia

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #15 am: 29. Dezember 2003, 22:30:05 »

So alt ist der Baum noch nicht. Ich schätze 15 Jahre. Mit dem Bild muss ich morgen mal schauen. Jetzt ist es ja schon dunkel. ;)

LG Silvia
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Susanne

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #16 am: 29. Dezember 2003, 23:05:32 »

Die Frage bezog sich auf Obstbäume, speziell auf Apfelbäume, und nur für die war meine Antwort gedacht.

Jedes Gehölz hat, auch was den Schnitt angeht, seine Eigenheiten. Es wäre dumm, Obstbäume zu verallgemeinern oder von einem Gehölz auf das nächste zu schließen.

Die nachstehende (grobe, nicht maßstäbliche!) Zeichnung zeigt, was ich mit sauberem Absetzen meine:
Einen sauberen Schnitt, welcher knapp oberhalb der Knospe ansetzt und der Wuchsrichtung der Knospe folgt. So knapp schneiden, daß keine Stummel stehen bleiben, denn daraus könnten wieder neue Besen entstehen, und andererseits so viel Rinde zwischen Knospe und Schnitt lassen, daß die Knospe weiter versorgt wird und nicht austrocknet. Das verlangt etwas Fingerspitzengefühl.

Der Schnitt kann noch etwas weniger schräg als auf der Zeichnung geführt werden, um die Schnittwunde so klein wie möglich zu halten. Ich hatte nur keinen Bock, nochmal neu zu zeichnen.

Es ist absolut nicht nötig, Apfelbäume jedes Jahr zu schneiden. Ich schneide alle meine Bäume nur bei Bedarf und wenn es sich einrichten läßt, dann nur gleich nach der Ernte.



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Caracol

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #17 am: 30. Dezember 2003, 00:30:09 »

Es ist absolut nicht nötig, Apfelbäume jedes Jahr zu schneiden. Ich schneide alle meine Bäume nur bei Bedarf und wenn es sich einrichten läßt, dann nur gleich nach der Ernte.

Susanne, ich hab's so gelernt, dass man Apfelbäume im Januar/Februar schneidet. Warum willst du dann gleich nach der Ernte schneiden? Siehst du da einen Vorteil? Ich hätte da eher Bedenken, was Frostschäden anbelangt.

Und aus welchem Grund hast du dann weiter oben bzgl. der Korrektur nach dem Radikalschnitt die Einkürzung der Triebe im SOMMER empfohlen? Willst du mit diesem Zeitpunkt vermeiden, dass der Baum noch mehr zum Austrieb angeregt wird bzw. über eine gewisse Schwächung der Reserven (durch geringere Photosynthese) seine Wuchstätigkeit zurückschrauben muss?

Spannendes Thema! Ich kenn's so, dass man Radikalschnitte über 3 Jahre hinweg korrigiert und aus den Wasserschossern versucht, eine neue gut strukturierte Krone aufzubauen., aber wie du schon sagtest, muss man so etwas von Fachleuten gezeigt bekommen. ;)
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Silvia

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #18 am: 30. Dezember 2003, 00:37:05 »

Die Zeichnung ist schon mal sehr hilfreich! Ich dachte immer, man müsste glatt am Ast abschneiden.

Aber ich muss doch noch mal nachfragen. Was mache ich denn, wenn an einem Ast ganz viele dieser Wassertriebe stehen? Das soll ja nicht alles Fruchtholz werden. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass aber an solch ganz abgeschnittenen Stellen statt einem Schoss fünf neue kommen, also diese Besen. Wie vermeidet man das?

LG Silvia
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Susanne

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #19 am: 30. Dezember 2003, 01:01:06 »

Über den "richtigen" Schnitt kann man Jahre streiten, das ist für manche Leute sowas wie ein Glaubensbekenntnis.
Also sag ich mal ganz vorsichtig, ich habe meine Gründe, andere haben andere Gründe, warum sie wann oder wie schneiden.

Zitat
ich hab's so gelernt, dass man Apfelbäume im Januar/Februar schneidet
Der Schnitt im Winter hat den Vorteil, daß man die Struktur des Baumes gut sehen kann, aber den Nachteil, daß die Wunden schlecht verheilen. Das gilt zumindest für Frostgebiete.
Früher haben Bauern ihre Bäume im Winter geschnitten, weil sie sonst keine Zeit dafür hatten.

Zitat
Warum willst du dann gleich nach der Ernte schneiden?
Der Schnitt nach der Ernte läßt den Wunden noch reichlich Zeit zum Verheilen. Bis zum Frost sind sie längst vernarbt.
Außerdem bringt der Baum nach der Ernte naturgemäß keinen starken Austrieb mehr. Ich brauche also bei einem Schnitt im Sommer nicht zu befürchten, daß Besen oder sogar Wasserschosse entstehen.

Zitat
Und aus welchem Grund hast du dann weiter oben bzgl. der Korrektur nach dem Radikalschnitt die Einkürzung der Triebe im SOMMER empfohlen?
Aus dem gleichen Grund.

Zitat
über eine gewisse Schwächung der Reserven (durch geringere Photosynthese) seine Wuchstätigkeit zurückschrauben muss?
Bei einem ausgewogenen Schnitt wird ein Baum nicht in seiner Wuchstätigkeit oder seiner Photosynthesefähigkeit beschränkt. Das, was besonnen weggeschnitten wird, muß der Baum ja auch nicht mehr versorgen.

Zitat
Ich kenn's so, dass man Radikalschnitte über 3 Jahre hinweg korrigiert und aus den Wasserschossern versucht, eine neue gut strukturierte Krone aufzubauen
Ich weiß nicht, was du unter "Radikalschnitten" verstehst.



Zitat
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass aber an solch ganz abgeschnittenen Stellen statt einem Schoss fünf neue kommen, also diese Besen
Deshalb sollst du sie ja auch nicht alle ganz abschneiden, sondern gezielt auswählen, einen oder zwei stehen lassen, diese auf eine nach außen weisende Knospe absetzen und alle übrigen sauber am Astring (Ansatz) abschneiden. (Zum Thema Astring gibt es bei planten reichlich Info, die kannst du dort nachschlagen.)
Die verbleibenden Schosse werden jeweils einen Trieb aus der Knospe bilden, der als "Zug-Ast" fungiert und die Kraft von den Schnittstellen weg in den neuen Zweig leitet. Eben dadurch werden keine Unmengen von neuen Schossern gebildet.
Das hängt mit dem Saftdruck im Baum zusammen, aber wie schon mehrfach gesagt, das alles hier zu erklären und zu veranschaulichen ginge zu weit.
Es gibt umfangreiche Fachliteratur zum Thema Baumschnitt, sieh doch mal in der Leihbücherei nach. Manchmal bieten auch die Volkshochschulen Baumschnittkurse an.











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Caracol

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #20 am: 30. Dezember 2003, 01:21:00 »

Ich weiß nicht, was du unter "Radikalschnitten" verstehst.
Na, genau das, was vermutlich bei Eva und Silvia passiert ist, nämlich dass da jemand mit der Motorsäge dicke Äste gekappt hat und Hunderte von Wasserschossern produziert hat. Wir nennen das hier auf Englisch "overpruning".

Vielleicht können wir noch mal auf einen Teil von Evas ursprünglicher Frage zurückkommen, der noch nicht diskutiert wurde:
Wie geht's jetzt weiter? Noch ein Jahr warten, und dann mit der Säge auslichten? Doch wieder deutlich runterschneiden, damit man an die Äpfel kommt (dann wächst er wieder nur und blüht nicht, oder?)?
Meine Antwort dazu wäre: wenn der Baum eben selbst nach einem drastischen Schnitt weiter unten nicht mehr austreibt, dann ist das eben so und man muss halt seine Leiter bei der Ernte anstellen. Ist doch eher eine Frage des Wurzelstocks also der Unterlage und man hätte sich bei der Pflanzung einen weniger starkwüchsiger Baum auswählen müssen. Machen kann man da jetzt wenig.

Oder wie seht ihr das?
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Susanne

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #21 am: 30. Dezember 2003, 01:36:13 »


Overpruning, aha.

Ich denke, daß die Dreijahres-Schneideregel locker gesehen werden kann. Korrigieren ist eigentlich immer möglich, lediglich die Entwicklung von Astholz zu Fruchtholz braucht eben mindestens drei Jahre.

Ansonsten würde ich sagen, drankleben geht nicht mehr. Wer einmal einen Baum hochgeastet hat, wird sich wohl mit der Höhe abfinden müssen.

Ich denke, daß Eva nichts anderes übrig bleibt, als den Baum von einem Fachmenschen korrigieren zu lassen. Niedriger werden die Äpfel dadurch aber auch nicht mehr hängen...



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Eva

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #22 am: 30. Dezember 2003, 14:30:42 »

Upps, so eine Menge Diskussion. Und natürlich viel zu wenig Angaben für Euch :)

Also:
Die Apfelbäume sind Hochstämme, kurz vor dem Krieg gesetzt. Jahrelang so beschnitten, daß sie von innen raus zu wenig verzweigt waren. Deswegen wurden viele von Ihnen so vor ca. 10(12?) Jahren von einem, der weiß, was er tut (Ausbilder für Baumwarte) radikal geschnitten (d.h. einige Äste mit 10-20 cm Durchmesser raus). Danach dann neuer Kronenaufbau mit den neuen Trieben. Ging ja auch bei den meisten richtig gut - mein Vater und mein Onkel sind da eigentlich schon ziemlich gut.

Nur der Gravensteiner stirbt demnächst wahrscheinlich (An einem langen Leben - Altersschwäche? Worauf der veredelt war, weiß ich nicht). Einige Bäume haben wieder schöne Kronen. Nur eben die beiden oben erwähnten versuchen weiterhin noch eine Krone aufzubauen und wachsen wie der Teufel, obwohl sie jetzt eigentlich schon so wären, wie wir sie gerne hätten. Haben die dann einfach zu viel Wurzelmasse? Oder ist es die Panik, weil der Fichtenwald immer näher rückt und natürlich auch immer höher wird? Nach zwei Jahren abgeleitet auf ein äußeres Auge ist auch schon - wächst trotzdem sicher nächstes Jahr wieder einen Meter hoch gradeaus. Grrr, dabei mag ich die Rambur so gerne zum Kuchen backen.
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Susanne

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #23 am: 30. Dezember 2003, 17:42:51 »


Gravensteiner ist in seinen Anlagen ein großkroniger Apfelbaum... vielleicht will er wirklich nur das erreichen, was ihm von Natur aus zusteht?
Zum Rambur kann ich dir leider nichts sagen.

Vielleicht nur ganz allgemein, auch Apfelbäume haben eine beschränkte Lebenserwartung. Vor dem Krieg gesetzt heißt, daß sie jetzt immerhin schon um die 65 Jahre alt sind. Zeit für die Rente.
An eurer Stelle würde ich anfangen, einen neuen Obstgarten anzulegen, zumindest an anderer Stelle einige neue Apfelbäume pflanzen.






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cimicifuga

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #24 am: 30. Dezember 2003, 18:16:31 »

Könnte man die steil nach oben wachsenden triebe nicht herunterbinden und in eine "vernünftige" schräglage bringen? nur so eine idee... :)
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Eva

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #25 am: 30. Dezember 2003, 18:52:13 »

Ja klar Susanne,

der Obstgarten wird Stück für Stück ersetzt. Die jungen Bäume (3-15 Jahre) machen auch (bis auf Krebs und einige falsch gelieferte Sorten, die wir umveredeln mußten) keine Probleme, da lern ich grade Bäume schneiden von meinem Vater.

Und der Gravensteiner wächst leider gar nicht mehr (hatte Krebs, ist jetzt wohl langsam so morsch, daß er bald umfällt - Specht und Kleiber sind jedenfalls schon sehr aktiv dran, sicher ist er ökologisch total wertvoll :-\). Letztes Jahr hatte er immerhin noch ca. 10 Äpfel.

Cimi, runterbinden ist glatt eine Idee, die wir probieren könnten. Mal sehen ob man da oben irgendwie drankommt. Oder einfach abwarten, was heuer passiert- vielleicht blüht er ja doch mal wieder und wächst nicht nur.

Ganz schön spannend diese Bäumeschneiderei.
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Susanne

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #26 am: 30. Dezember 2003, 19:07:34 »



Das passiert, wenn man Wasserschosse 'runterbindet:

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Eva

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #27 am: 30. Dezember 2003, 19:42:05 »

 ::) Ich hätts mir denken können, Susanne.

Was ist es denn eigentlich, was manche Obstbäume so verzweifelt dazu anregt, Wasserreiser zu bilden?
 
- Zuviel geschnitten wohl auf jeden Fall
- Zuviel gedüngt?
- Zuwenig gedüngt?
- Falsch gedüngt?
- Zu wenig Licht?
- Sonst noch?
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Caracol

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #28 am: 30. Dezember 2003, 20:46:11 »

Könnte man die steil nach oben wachsenden triebe nicht herunterbinden und in eine "vernünftige" schräglage bringen? nur so eine idee... :)
Ja, macht man in der Praxis ja auch so. Man nimmt alte Plastik-Mineralwasserflaschen und füllt diese mit so viel Wasser, dass diese nach dem Anhängen an die Zweige gerade die richtige Neigung bewirken. Meist, wie im letzten Sommer, muss man das Wasser nachfüllen, dass verdunsten kann.

Gesehen habe ich es schon oft, aber noch nie systematisch durchgeführt. Kommt halt auf die Anzahl der herunterzubindenden Zweige an. ::)

 Ist sicher ein Versuch wert. :)
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Eva

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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum
« Antwort #29 am: 30. Dezember 2003, 20:55:15 »

Hm, das mit dem "was dranhängen" hab ich letztes Jahr bei meinem neuen Stachelbeer-Hochstamm probiert, mit dem Ergebnis, daß eine der vier Veredlungen abgebrochen ist (ich hatte Steine drangehängt). Stäben hab ich nicht hingekriegt, ist immer wieder auseinandergefallen. Jetzt setze ich bei dem Stachelbeerbäumchen auf reichlichen Fruchtansatz, der ihn dann hoffentlich auseinanderbiegt.
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