Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden
Oh, das würde ich so nicht sagen, eher vergessen. In der DDR scheint sie sehr beliebt gewesen zu sein.
ja
so gesehen - mir als Kind des Westens, sind während meiner Kindheit erst garkeine Jostabeeren "über den Weg gelaufen".
Auch im Schrebergarten meiner Grosseltern, oder in deren Nachbargärten gab es so etwas nicht. Man baute Erdbeeren und Kartoffeln an und es gab Buschbohnen, Möhren sowie Kohlrabi, ein bisschen Salat.
Johannisbeerhochstämmchen, Stachelbeerhochstämmchen und Apfel-, Birnen-, u. Kirschbäume, aber Josta? So etwas kannte die westliche Nachkriegsgeneration nicht (so meine anerzogene Perspektive).
Einen Blick über den gärtnerischen "Tellerrand", sprich über die Grenzen in andere Länder - und schon gar nicht in die DDR - war nicht üblich, nicht gewollt und wurde auch nicht gefördert. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass es in einem "Land des Mangels" irgend etwas geben könnte, was "wir" hier nicht haben. Wir hatten arme Verwandete in der DDR und die bekamen von Oma regelmässig Pakete gesand - das prägte meine Sicht der Dinge.
Meine ersten Jostabeeren habe ich verkosten können, als ich mir kurz nach der eigenen Familiengründung so einen Strauch Anfang der 80er Jahre in meinen ersten eigenen Garten gepflanzt hatte. Gärtner Pötschke hatte sie im Katalog und ich glaubte damals, es handele sich um etwas ganz neues
was natürlich falsch war, heute weiss ich dass.