Ja, ich habe einige Stachelbeeren in der Nähe meiner Jostas. Wenn ich das Laub beobachte, kann man schon Variationen sehen, so das die eine Pflanze Richtung Stachelbeere, die andere Richtung Johannisbeere geht. Aber ob ich hier Neukreuzungen mit Stachelbeeren habe, ist sehr spekulativ. Theoretisch möglich aber ich denke es ist eher unwahrscheinlich. Grund: unterschiedliche Chromosomenzahlen, die in der theoretischen Betrachtung zu ungeraden Chromosomenzahlen in den Embryos führen würde. Diese sterben dann schnell ab. Es gibt aber immer Zufälle, die zu Fehlern in der Meisose führen und somit das Unmögliche möglich machen.
Für mich das wahrscheinlichere Szenario: Die Sämlinge sind durch Selbstbefruchtung der Josta entstanden. Da die Josta selber ein Hybrid aus Stachelbeere und schw. Johannisbeere ist, kann es am Ende zu unterschiedlichen Merkmalausprägungen führen. Die einen mehr Stachelbeere, die anderen mehr Johannisbeere. Ähnlich wie bei der hexaploiden europäischen Pflaume P. domestica. Die Jostabeerensorte "Josta" ist tetraploid.
Wie ich im Mailverkehr berichtet habe, hatte eine kommerzielle Pflanze auch Ansätze für Stacheln gezeigt. Ich habe mal den Post heraus gesucht (Post #9)
Es lohnt sich immer kostengünstiges Pflanzenmaterial zu kaufen. Eine Pflanze aus dem Norma im Rausschmiss, kann keine Jostastandartsorte sein. Sie zeigt im Gegensatz zur Standartsorte (rechts) unterentwickelte Stacheln (links).
Die Stacheln härteten nie richtig aus. Ich habe mal vorhin die selbe Pflanze noch mal fotografiert. Die "Stacheln" gibt es immer noch, sind aber weich und stechen nicht. Sie hat aber keine weiteren Pseudostacheln ausgebildet.
unbekannte kommerzielle Josta mit Stachelansatz (Thüringen)Hier zum Vergleich die feinen Stacheln einer Schneebeere, die schön pieksen (amerikanische Stachelbeerart, R. niveum)
Stacheln von Schneebeeren-Sämling (R. niveum)Die Jostasämlinge haben sich bisher nicht ausreichend verholzt. Die Stacheln sind noch weich.